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    Herausforderungen an die Krankenhaus-IT: Wie die Digitalisierung zu einem Wettbewerbsvorteil im Kampf um Mitarbeiter:innen wird

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    By Caspar on 24. November 2021 Digitalisierung

    Internationale Vergleiche zeigen, dass der Krankenhaussektor in Deutschland geringer digitalisiert ist als der anderer europäischer Länder. Zurückhaltung bei der digitalen Transformation bedeutet dabei gleichzeitig, den Mitarbeiter:innen kein optimales Arbeitsumfeld bieten zu können. Die Berater:innen Stephanie Widmaier und Professor Dr. Volker Nürnberg von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO zeigen, welchen Mehrwert die Digitalisierung im Krankenhaus unter anderem auch für das Recruiting und die Mitarbeiterbindung bedeuten kann.

    Krankenhäuser stehen unter einem enorm hohen Digitalisierungsdruck. Treiber wie die Corona-Krise und das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) haben zwar wieder einige Kliniken mehr zum Umdenken motiviert, ihren digitalen Reifegrad zu optimieren. Trotzdem haben noch immer viele Häuser mit Umsetzungsschwierigkeiten zu kämpfen. Dabei spielt der Grad der Digitalisierung nicht nur im Hinblick auf die IT-Strategie und die Verbesserung der Versorgungsqualität eine entscheidende Rolle, sondern kann auch als Indikator für das Employer Branding gesehen werden. Die Arbeitgeberattraktivität hängt eng mit der Mitarbeiterzufriedenheit zusammen, und die wiederum ist maßgeblich im War for Talents. Denn: digitalisierte Krankenhäuser sind innovativer, moderner und somit attraktiver für bestehende und potenzielle Mitarbeiter.

    Mitarbeiter:innen von zeitintensiven Routineaufgaben entlasten

    Krankenhaus-IT
    Routineaufgaben im Krankenhaus sind wahre Zeitfresser. Einer Studie zufolge verbringen Mitarbeiter im Gesundheitswesen etwa 56 Prozent ihrer Arbeitszeit damit, administrative Aufgaben zu erledigen (SOTI 2020). Dabei ist die Zeit von medizinischem Personal ein besonders wertvolles Gut, welches in Zeiten des Fachkräftemangels und der aktuellen Covid-19-Pandemie effizient und bewusst eingesetzt werden sollte. Die Möglichkeiten der Digitalisierung werden in deutschen Kliniken bei Weitem nicht ausgeschöpft. Mit der Hilfe von IT-Lösungen können viele Aufgaben automatisiert werden, um ärztliches und pflegerisches Personal zu entlasten, sodass sie mehr Zeit für ihre eigentliche Aufgabe haben: die Versorgung und Behandlung von Patienten. Immer mehr Krankenhaus-Beschäftigte sehen mittlerweile die Vorteile digitaler Technik. Dies bestätigt auch eine Studie der Hans Böckler Stiftung (2017), wonach 61 Prozent der befragten Beschäftigten im Krankenhaus der Meinung sind, dass digitale Technik ihre Arbeit erleichtern könne und auch im Hinblick auf die Effektivität, Versorgungsqualität und Zeitersparnis sind die Beschäftigten positiv gegenüber digitalen Lösungen gestimmt. Die Zukunft der Medizin wird durch die kooperative Zusammenarbeit und Interaktion zwischen Mensch und Maschine geprägt sein, wobei sich auch die Arzt-Patienten-Beziehung weiter verändern wird.

    Warum die Ärzteschaft zukünftig rein analoge Häuser eher meiden wird

    Die Digitalisierung bietet vor allem im Hinblick auf die Organisation im Krankenhaus enorme Chancen- von der Patientenaufnahme, über die Behandlung bis hin zum Entlassmanagement. Sind sämtliche Patientendaten (z.B. über eine ePA) zentral und strukturiert dokumentiert, können diese bei Bedarf auch von verschiedenen Fachabteilungen in Echtzeit abgerufen und bearbeitet werden, ganz ohne Verzögerungen, Medienbrüche oder Informationsverluste. KI-basierte Lösungen können Ärzte bei der Erfassung und Auswertung von Daten (z.B. Laborergebnisse), der Diagnostik oder der Leistungsabrechnung unterstützen. Auch die sektorenübergreifende Vernetzung sowie der Informationsaustausch mit vor- oder nachgelagerten Leistungserbringern wird erleichtert und ermöglicht deutliche Zeitersparnisse. Liegen sämtliche relevante Patientendaten vor, können Komplikationen und Fehlerquellen ebenso wie unnötige Doppeluntersuchungen reduziert werden, was nicht nur die Behandlungsqualität, sondern vor allem die Patientensicherheit erhöht und gleichzeitig Kosten einspart. Die Digitalisierung wird das Gesundheitswesen im Allgemeinen aber vor allem auch das Berufsbild der Mediziner im Speziellen deutlich verändern, aber nicht ersetzen.

    Ein Arzt, der sich einmal an die Vorzüge und Entlastungen eines digitalisierten, „smarten“ Krankenhauses gewöhnt hat, wird bei der Wahl künftiger Arbeitgeber darauf achten, dass dieser nicht gänzlich analog arbeitet.

    Digitalisierte Organisationen bieten den einzelnen Beschäftigten zudem mehr Autonomie, z.B. über Employee-Self-Service-Portale, wobei Arbeitnehmer er­mächtigt werden, ihre Personalangelegenheiten ganz unkompliziert und eigenständig zu erledigen. Dies ermöglicht eine nachhaltige Entlastung der HR-Abteilung, sodass sich die Mitarbeiter auf strategische Aufgaben fokussieren können. Da digital agierende Krankenhäuser ressourcenschonend arbeiten und ihre Prozesse digitalisiert haben, ist auch das Recruiting zügiger darin, vakante Stellen nachzubesetzen. So können sie z.B. über ein Job-Matching oder Social-Media-Recruiting schneller geeignete Fachkräfte identifizieren.

    Vor dem Hintergrund, dass medizinisches Personal immer häufiger auf dem internationalen Arbeitsmarkt gesucht wird, müssen Arbeitgeber digitalen Bewerbungsverfahren gegenüber offen sein, um dem Fachkräftemangel aktiv zu begegnen. Insgesamt können digitale Lösungen den gesamten Bewerbungsprozess vereinfachen, wodurch Nachbesetzungen schneller abgewickelt werden können. Kliniken, die weniger Probleme bei der Nachbesetzung offener Stellen haben, sind besonders attraktiv für bestehendes und potenzielles Personal. Bestehende Mitarbeiter werden entlastet, da sie nicht ständig aufgrund von Personalmangel einspringen und Doppelschichten arbeiten müssen, wodurch wiederum ihre Zufriedenheit steigt. Kommunizieren Ärzte diese positiven Erfahrungen in ihrem Bekanntenkreis, so wirkt sich dies positiv auf die Reputation des Arbeitgebers aus. Sind Ärzte hingegen unzufrieden, spricht sich das ebenfalls schnell rum. Erfahrungen von Freunden und Bekannten spielen bei der Wahl des Arbeitgebers eine wesentliche Rolle. Daher ist es besonders wichtig, die Mitarbeiterzufriedenheit im Blick zu halten.

    Digitalisierung für Weiterbildung und Wissenskultur nutzen

    Krankenhaus-ITUm dem Fachkräftemangel zu begegnen, müssen sich Kliniken vor allem auf die Wünsche und Anforderungen der Nachwuchsärzte konzentrieren. Neben einem attraktiven Gehalt und einem freundlichen Arbeitsklima legen Studierende vor allem Wert auf berufliche Fort- und Weiterentwicklung sowie Innovationen(Universum 2021). Digitale Technologien können dabei unterstützen, eine (digitale) Wissenskultur in den Krankenhäusern zu etablieren und somit ein aktives Wissensmanagement zu fördern. Gerade in Zeiten der Pandemie haben einige Arbeitgeber ihren Mitarbeitern digitale Lehr- und Bildungsangebote zur Verfügung gestellt, um die Fachkräfte von morgen trotz der besonderen Herausforderungen von Covid-19 bestmöglich aus- und fortzubilden. Wird das Wissensmanagement erfolgreich umgesetzt, kann dies für potenzielles Nachwuchspersonal zu einem relevanten Entscheidungskriterium bei der Wahl des Arbeitgebers werden. Neben dem Digitalisierungsgrad legen Nachfolgegenerationen großen Wert auf Nachhaltigkeit und ressourcenschonendes Verhalten, weshalb Arbeitgeber ebenfalls in ihre Corporate Social Responsibilty investieren sollten. Positioniert sich ein Krankenhaus als sogenanntes „Green Hospital“, welches zudem digitalisiert und papierlos arbeitet, kann dies einen deutlichen Wettbewerbsvorteil mit sich bringen.

    Deutsche Häuser im europäischen Vergeich unterdurchschnittlich digital

    Bei all den Vorteilen und Chancen, die die Digitalisierung verspricht, stellt sich die Frage: wie weit ist die Digitalisierung in deutschen Krankenhäusern vorangeschritten? Häufig wird das EMRAM-Modell (Electronic Medical Record Adoption Model) verwendet, um den Digitalisierungsgrad in Krankenhäusern zu messen. Dabei arbeiten Krankenhäuser der Stufe 0 (niedrigste Stufe) noch weitestgehend analog, während Häuser der Stufe 7 (höchste Stufe) einem papierlosen Krankenhaus gleichkommen.

    Dem Krankenhausreport 2019 zufolge, liegt Deutschland durchschnittlich bei einem EMRAM-Score von 2,3 (zum Vergleich: der europäische Mittelwert liegt bei 3,6). Dies verdeutlicht: Deutsche Kliniken haben noch einiges in Sachen Digitalisierung aufzuholen. Ein flächendeckender Überblick über den Einsatz von Informationstechnologien in deutschen Krankenhäusern wird derzeit jedoch vermisst. Daher soll im Rahmen der Umsetzung des KHZG im Zeitraum von Juni 2021 bis Juni 2023 der digitale Reifegrad deutscher Krankenhäuser über den sogenannten „DigitalRadar“ ermittelt werden. Auch wenn die IT-Durchdringung der Kliniken noch nicht sehr fortgeschritten ist, kann davon ausgegangen werden, dass innovative und digitalisierte Krankenhäuser als Arbeitgeber attraktiver sind und somit einen Wettbewerbsvorteil im War for Talents haben.

    Bei all den Chancen, die die Digitalisierung mit sich bringt, darf jedoch eins nicht vergessen werden. Jeder Transformationsprozess geht auch immer mit Veränderungen der Arbeitsabläufe und der Abweichung vom Gewohnten einher, was wiederum zusätzlichen Stress bei den Beteiligten auslösen kann. Gute Arbeitgeber nehmen sämtliche Arbeitnehmer bei der Implementierung der Digitalisierungsstrategie mit und tragen Sorge, dass die digitale Kompetenz der Beschäftigten kontinuierlich verbessert wird. Denn nur, wenn eine Digitalisierungsstrategie nachhaltig implementiert und Informationstechnologien korrekt angewendet werden, bieten diese auch eine Entlastung im Alltag.

    „Smart“ und „Green“ unterstützen die Employer Brand

    Die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen ist längst überfällig und hat bei nachhaltiger Implementierung das Potenzial, einen wertvollen Nutzen hinsichtlich Entbürokratisierung, Transparenz, Wissensgenerierung, Datenanalytik und Vernetzung zu entfalten. Ärzte werden somit in ihrem Arbeitsalltag entlastet und haben mehr Zeit und Raum für die Patientenversorgung, wodurch die Behandlungsqualität sowie die Patientensicherheit optimiert werden. Darüber hinaus kann auch das Thema Nachhaltigkeit einen wertvollen Beitrag im Sinne des Employer Branding leisten. Positionieren sich Krankenhäuser nicht nur als „Smart“, sondern zudem als „Green Hospital“ und kommunizieren dies aktiv, werden diese Kliniken als attraktiver gegenüber analog arbeitenden Häusern wahrgenommen, was in Zeiten des umkämpften Arbeitgebermarktes einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil bietet.


    BDODie Autoren Stephanie Widmaier und Professor Dr. Volker Nürnberg verantworten bei der internationalen Wirtschaftsprüfungsgsellschaft BDO AG den Servicebereich „Fachbereich Gesundheitswirtschaft“; Prof. Dr. Nürnberg als Partner im Advisory, Stephanie Widmaier als Senior Consultant.


    Mehr zum Thema Digitalisierung und MedTech findest du hier

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    Dr. med. Alice Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Je detaillierter die Beschreibung, umso besser die Diagnose!“

    „Als junge Medizinstudentin habe ich sehr häufig Hautausschläge gesehen und auch schon einmal selbst einen Ausschlag gehabt.

    Sehr erstaunlich ist, wie viele verschiedene Fotos von Hautproblemen existieren und daraus resultierend die Feststellung, wie unterschiedlich die Hautausschläge aussehen können. Durch eine sehr gute Beschreibung lässt sich das Hautproblem jedoch meistens diagnostizieren. Viele Konsile zwischen Ärztinnen und Ärzten laufen manchmal allerdings nur rein deskriptiv, beispielsweise durch Fachbegriffe, ab. Und bei einer sehr guten Beschreibung und einer kurzen Anamnese bedarf es gelegentlich sogar gar keinem Foto.

    Ich hätte mir gewünscht, im Medizinstudium einen noch stärkeren Fokus auf diese Deskription zu erhalten. Denn ich merke nun selbst, dass die Dermatologie, genau wie die Augenheilkunde, einer der Fachbereiche ist, in dem man als andere Fachdisziplin Schwierigkeiten hat und meistens nur – salopp formuliert – Kortison verwendet und erst bei ausbleibender Verbesserung einen Arzt einschaltet.“


    Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic, sowie dem Online-Portal zur medizinischen Weiterbildung medi-login. Sie tritt als Speakerin im Bereich „Digital Health“ auf und ist seit 2021 als Dozentin an der FOM Hochschule tätig.

    Dr. med. Ole Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Nehmt euch die Zeit und schnuppert auch in medizinische Berufe fernab des OP-Saales“

    „Ärzte dürfen keine Fehler machen!“ Wer mit Menschenleben arbeitet, kann es sich nicht erlauben, unkonzentriert zu sein, zu zögern oder gar an sich selbst zu zweifeln.
    Das ist ein Mantra, nach dem junge Mediziner:innen in der Regel leben, ja sogar leben müssen. Tagtäglich mit Krankheit, Gesundheit, Leben und Tod konfrontiert zu werden, macht eine solche Einstellung erforderlich.

    Als Arzt in einem Unternehmen zu arbeiten, bedeutet hingegen eine ganz andere Fehlerkultur: Während Fehler während einer medizinischen Behandlung auf keinen Fall passieren dürfen, gehört das „Fehler-Machen“ in der freien Wirtschaft mit dazu – und wird sogar eingefordert. Wie im alltäglichen Leben sind Fehler häufig die Grundvoraussetzung dafür, dass man lernt und über sich hinauswächst. Im Vergleich zu einer Arbeit am OP-Tisch oder im Behandlungszimmer muss im Unternehmens-Kontext viel ausprobiert und gewagt werden – seien es neue Geschäftsmodelle, verrückte Werbekampagnen oder innovative Vertriebsstrategien.

    Die beiden Fehlerkulturen könnten gegensätzlicher nicht sein. Das ist aber auch nicht schlimm! Unterschiedliche Umstände verlangen unterschiedliche Normen. Wichtig ist aber, dass man sich dieser verschiedenen Welten bewusst wird. Tut man dies nicht, läuft man Gefahr, die ärztliche Fehlerkultur auch auf andere Lebensbereiche zu übertragen.

    Was kann man also tun? Ich kann euch nur empfehlen, neben eurer ärztlichen Ausbildung auch mal ein Praktikum im nicht-ärztlichen Bereich, wie zum Beispiel in einem Unternehmen, zu machen. Dadurch habt ihr die Chance, beide Welten kennenzulernen und könnt dann eine Entscheidung treffen, für welchen Weg ihr euch entscheidet.


    Dr. med. Ole Martin hat an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Medizin studiert und anschließend an der Düsseldorfer Universitätsklinik seine Facharztausbildung für Radiologie begonnen. Schon früh wollte er sich für bessere Lösungen in der medizinischen Versorgung einsetzen. Daher baute er seit 2018 als CTO die medizinischen Online-Lernplattform medi-login auf. 2019 gründete er dann zusammen mit seiner Frau Dr. Alice Martin und dem Ärzte-Ehepaar Dr. Estefanía und Patrick Lang die Online-Hautarztpraxis dermanostic, bei der er als Geschäftsführer tätig ist.

    Uwe Michael Glatz

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Kümmert euch frühzeitig um eure Altersvorsorge und finanzielle Absicherung!“

    „Lange Zeit hatte ich selbst die Themen Absicherung, Vorsorge und Vermögensaufbau vernachlässigt. Im Berufsalltag stand die medizinische Versorgung der Patienten und die eigene Facharzt-Weiterbildung im Mittelpunkt. Ich habe mir wenig Gedanken darum gemacht, wie ich mit dem Geld, das ich tagtäglich verdiene, sinnvoll umgehe. Dass die Rente der ärztlichen Versorgungswerke im Ruhestand nicht ausreichen wird, um meinen Lebensstandard zu halten, wusste ich ebenfalls nicht.

    Vor einigen Jahren habe ich nach einer persönlichen Krise begonnen, mich in diesen Bereichen zunächst privat weiterzubilden. Diese Entwicklung habe ich dann mit einer IHK-Prüfung abgeschlossen. Heute berate und begleite ich Ärzt:innen und Angehörige anderer medizinischer Berufsgruppen in allen Finanz- und Absicherungsfragen. Mit dem Wissen von heute hätte ich bereits im Studium begonnen, eine zusätzliche private Rente aufzubauen und mich um die Absicherung meiner Arbeitskraft gekümmert. Das geht schon mit relativ kleinen Monatsbeiträgen, die je nach Karrierefortschritt weiter gesteigert werden können. Positiver Nebeneffekt: Man gewöhnt sich an die regelmäßigen Investments und passt seinen Lebensstandard mit der Zeit entsprechend an.“


    Uwe M. Glatz war jahrelang leitender Oberarzt in der Viszeralchirurgie und arbeitet jetzt als Finanzexperte für Ärzt:innen. Ihnen fehlt oftmals die Zeit, sich neben ihrer anspruchsvollen und zeitintensiven Tätigkeit noch mit Fragen der Vorsorge und Absicherung zu beschäftigen.

    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Eignet euch Kompetenzen in Sachen Management und Führung an."

    „Meinen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management habe ich erst relativ spät in meinem beruflichen Werdegang absolviert, also kurz vor meinem Ruf auf die W3-Professur für Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. Das MBA-Programm war beruflich und auch persönlich die wichtigste und lehrreichste Zeit in meinem Leben nach meinem Medizinstudium.

    Die erworbenen Skills und Kompetenzen wären mir sicherlich bereits viel früher zu Gute gekommen, hätte ich mich zuvor intensiver mit dieser Möglichkeit beschäftigt, die prinzipiell bereits nach zwei Jahren Berufserfahrung möglich gewesen wäre. Ich kann nur dazu raten, diese Zusatzausbildung so früh wie möglich in Betracht zu ziehen, denn Management-, Business- und Führungsthemen werden im Medizinstudium nur marginal adressiert. Diese, wie auch werteorientiertes ärztliches Handeln und wirtschaftliche Grundprinzipien, welche eng miteinander verknüpft sind, sollten aus meiner Sicht fest in das Medizinstudium implementiert werden.“


    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel leitet die Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig, AöR. Sie ist Fachärztin für Chirurgie, Viszeralchirurgie und Spezielle Viszeralchirurgie. Sie absolvierte einen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management.

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