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    „Die Physikalische und Rehabilitative Medizin ist essentiell für eine erfolgreiche Genesung“

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    By Lisa Albrecht on 23. Juni 2021 Fachgesellschaften, Physikalische und Rehabilitative Medizin, Weiterbildung

    Bei Unfallopfern oder chronisch Kranken ist nicht nur die Akutbehandlung, sondern auch der lange Weg zurück in das gewohnte Umfeld sehr kräftezehrend. Mit dieser Beziehung zwischen Patient und seiner Umgebung beschäftigt sich die Physikalische und Rehabilitative Medizin. Was dabei die größten Herausforderungen sind und warum sich eine Weiterbildung in diesem Bereich besonders lohnt, erklärt Dr. Christina Lemhöfer aus dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Physikalische und Rehabilitative Medizin (DGPRM).

     Dr. Lemhöfer, unsere Leser sind mehrheitlich Nachwuchsmediziner, die auf der Suche nach der passenden fachärztlichen Weiterbildung sind. Warum sollten sie sich Ihrer Meinung nach für die Physikalische und Rehabilitative Medizin entscheiden?
    Die Physikalische und Rehabilitative Medizin (PRM) ist als Fach sehr am Patienten orientiert, denn im Zentrum steht die Funktion des Menschen in seiner Lebensumgebung. Es gibt rehabilitative und kurative Ansätze, wobei die Grenzen oft fließend sind. Wie bei kaum einem anderen Facharzt steht der Teamgedanke in unserem Fachgebiet ganz weit oben. Nur durch das interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeiten kann dem Patienten umfassend geholfen werden. Dabei kann jeder vom anderen lernen. Zudem ist unser Fachgebiet sehr vielseitig und vereint mehrere Disziplinen in sich. Diese reichen von konservativer Orthopädie, Neurologie, Innere Medizin und Psychosomatik über manuelle Medizin bis hin zu Schmerztherapie – und darüber hinaus. Jeder kann seine Nische finden und seine Stärken und Interessen zum Wohle des Patienten einsetzen. Diese Vielfältigkeit des Fachgebietes kann man gut zu seinem eigenen Vorteil nutzen. Wir arbeiten nah am und mit dem Patienten, sodass längerfristige und intensivere Arzt-Patientenverbindungen entstehen können.

    Welche Fähigkeiten, die über das rein fachliche hinausgehen, sollte man in Ihrem Fachbereich mitbringen?
    Wichtige Kompetenzen sind Teamfähigkeit und Offenheit zur Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen. Der Facharzt für PRM führt meist ein ganzes Team, sodass auch Kommunikations- und Führungskompetenzen hilfreich sind. Im Bereich der Rehabilitation wird viel mit den Patienten gesprochen, daher ist das aktive Zuhören und motivierende Besprechen von Befunden und Zielen ebenfalls sehr wichtig. Eine weitere wichtige Kompetenz ist die Untersuchung des Bewegungssystems unter funktionellen Gesichtspunkten. Kleine Störungen in einzelnen Teilen können große Auswirkungen auf den gesamten Bewegungsablauf haben und mit Schmerzen und Einschränkungen einhergehen. Diese zu erfassen und im Gesamtkontext zu betrachten, ist wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit.

    Gibt es denn einen großen Bedarf an Nachwuchskräften in der Physikalischen und Rehabilitativen Medizin?
    Der Bedarf ist groß. Besonders im niedergelassenen Sektor werden in den nächsten Jahren viele Kolleginnen und Kollegen aus Altersgründen aufhören. Schon jetzt sind viele kassenärztliche Sitze nicht besetzt und damit die Versorgung der Bevölkerung nicht adäquat. Auch in den Kliniken zeigt sich ein immer größerer Bedarf an PRM-Ärzten, zum Beispiel in der Frührehabilitation im Akutkrankenhaus oder der Leitung von Physiotherapie-Abteilungen.

    Welche Tipps können Sie Nachwuchsmedizinern geben, die nach einer geeigneten Weiterbildungsstelle sind?
    Eine gute Weiterbildung hängt immer auch etwas vom eigenen Engagement ab. Man sollte sich die Inhalte der Weiterbildungsordnung und die Kompetenzen des Logbuches anschauen, Gespräche über den Fortschritt und die Inhalte sollten regelmäßig stattfinden. Gerade in unserem Fachgebiet sind auch die Themen aus anderen Gesundheitsberufen Teil der Weiterbildung: Hospitationen in Physiotherapie, Ergotherapie, Sozialdienst und Psychologischem Dienst sollten bei einer guten Weiterbildung ermöglicht werden. Auch sollte man früh mit dem Arbeitgeber über eventuelle Zusatzweiterbildungen sprechen. So ist beispielsweise die manuelle Medizin in der PRM-Weiterbildung fest verankert. Je nach Vorliebe können so die eignen Kompetenzen erweitert und gestärkt werden. Aus meiner persönlichen Sicht ist es nicht immer sinnvoll, die volle Weiterbildungszeit bei einem Arbeitgeber zu bleiben. Durch den Facettenreichtum unseres Fachgebietes lohnt sich auch ein Wechsel, um andere Arbeitsweisen und Schwerpunkte kennen zu lernen.

    Woran wird im Bereich PRM momentan geforscht?
    Wie in jedem Fachgebiet stellen Digitalisierung und die damit verbundenen Chancen und Veränderungen eine große Herausforderung dar. Digital Therapeutics und Robotik sind gerade in der Rehabilitation ein großes Thema.

    Abgesehen von den digitalen Fortschritten wird auch viel Forschung auf dem Gebiet der Rehabilitation durchgeführt. Neben der medizinischen Rehabilitation, die für viele Menschen zur deutlichen und nachhaltigen Besserung des Gesundheitszustandes beitragen kann, ist auch die Frührehabilitation direkt im Anschluss an eine intensivmedizinische Behandlung im Fokus vieler Untersuchungen. Gerade in dieser Phase kann der Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin sein breites Wissen im Sinne des Patienten einbringen.

    Viele junge Leute legen bei der Berufswahl inzwischen Wert auf die Work-Life-Balance. Wie sieht es diesbezüglich bei Ihnen aus?
    Die Work-Life-Balance gehört mit zu den Stärken unseres Fachgebietes. Es gibt vielerorts geregelte Arbeitszeiten, Teilzeitmodelle sind in allen Varianten denkbar und werden auch durchgeführt. Natürlich müssen jedoch die Besonderheiten der einzelnen Kliniken berücksichtigt werden.

    Wie steht es denn um die ärztliche Niederlassung in Ihrem Bereich?
    Die Möglichkeiten zur Niederlassung sind hervorragend. Wie oben schon erwähnt, sind jetzt schon nicht alle kassenärztlichen Vertragsarztsitze in einigen Bundesländern vergeben, und in den nächsten fünf bis zehn Jahren werden viele weitere frei. Wie bei jeder Niederlassung gehören Mut und Ausdauer dazu sowie ein gewisser unternehmerischer Geist. Durch unseren Berufsverband stehen den Einsteigern aber auch erfahrene Kolleginnen und Kollegen beiseite, die in vielen Belangen helfen können. Die größte Hürde ist hierbei vielleicht auch wieder, seine Nische oder Spezialisierung zu finden. Die Varianten sind mannigfaltig und ermöglichen eine ganz eigene Schwerpunktsetzung und Entfaltung. Der Verdienst in der Niederlassung hängt natürlich stark von den Patientenzahlen ab, die sich erst mit den Jahren aufbauen und festigen, ist aber dann mit einem Oberarztgehalt vergleichbar.

    Wie sieht es mit Spezialisierungen und Weiterbildungen aus?
    In der PRM sind zahlreiche weitere Spezialisierungen denkbar. Die Grundlage vieler Tätigkeiten ist das Denken in Funktionsweisen und damit zusammenhängenden Einschränkungen und Problemen. Daher erscheint aus meiner Sicht die manuelle Medizin als wichtiger Grundpfeiler des Fachgebietes. Weitere Zusatzbezeichnungen wie Sozialmedizin, Akupunktur, spezielle Schmerztherapie, Naturheilverfahren und/oder Sportmedizin können nach Belieben weitere Schwerpunkte darstellen. Ganz entscheidend ist hierbei, in welchem Bereich des Fachgebietes man sich zuhause fühlt. Danach sollte man seine Zusatzweiterbildungen aussuchen.

    Welche Fachthemen werden derzeit in der PRM besonders stark diskutiert?
    Neben der Bedeutung der Corona-Pandemie für unser Fachgebiet und die Rehabilitation im Allgemeinen ist, wie oben erwähnt, die Digitalisierung als großes Thema der heutigen Zeit zu nennen. Ein weiteres ist die ambulante Versorgung der Menschen in Langzeitrehabilitation.

    Die WHO hat die wachsende Bedeutung der Rehabilitation als Gesundheitsstrategie des 21. Jahrhunderts beschrieben. Die PRM ist in Deutschland noch ein sehr kleines und historisch gesehen auch junges eigenständiges Fachgebiet, aber durch die konsequente Arbeit der Fachgesellschaft in den letzten Jahren sind wir nun deutlich präsenter. Außerdem haben wir durchaus Tradition: So jährt sich zum Beispiel 2020 der Jahreskongress unserer wissenschaftlichen Fachgesellschaft zum 125. Mal. Umso mehr freuen wir uns, wenn viele junge Kolleginnen und Kollegen sich für unser tolles Fachgebiet interessieren.

    Mit welchen Vorurteilen hat Ihr Fachbereich zu kämpfen?
    Wir sind nicht der Badearzt oder der Kurarzt, der im Kurort von zehn bis zwölf Uhr ein wenig Sprechstunde macht und Wellness-Massagen verordnet. Unser Fachgebiet ist vielschichtig und notwendig, um den Patienten nach Operationen oder schweren Unfällen wieder auf die Beine zu helfen und die Erfolge der Akutbehandlungen abzusichern. Wir sind aber auch ein wichtiger Begleiter vieler chronisch kranker Patienten, die medizinische Betreuung womöglich über ihr ganzen Leben hinweg benötigen. Wir sind in vielen Bereichen tätig, nicht nur in der Rehabilitationsklinik, sondern in modernen Gesundheitszentren und an Universitäten. Außerdem sind wir sind Teil und Leiter eines therapeutischen Teams, das essentiell für die erfolgreiche Genesung von Patienten ist.

    Und da sich dieser Beitrag an angehende Mediziner richtet, unsere abschließende Frage: Welche Nachwuchsförderungen bietet die DGPRM an?
    Unsere Fachgesellschaft verfügt über ein Junges Forum, das sich aktiv für die Bedürfnisse und Wünsche von jungen Kolleginnen und Kollegen einsetzt. Hier steht immer ein Ansprechpartner zur Verfügung. Durch die Mitarbeit im Vorstand unserer Fachgesellschaft und des Berufsverbandes werden die Belange der Jungen auch auf der höchsten Ebene gehört. So hat sich in den letzten Jahren eine konstruktive und positive Verzahnung zwischen den Arbeitsebenen entwickelt. Regelmäßig (dieses Jahr coronabedingt leider nicht) bieten wir eigene Fortbildungen an, die auf die Facharztprüfung vorbereiten und auch zur Vernetzung von jungen Kolleginnen und Kollegen beitragen. Auf dem wissenschaftlichen Kongress gibt es jedes Jahr eine Session des Jungen Forums, in der wichtige Themen von Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten sowie Studierenden besprochen werden. Eine Mitarbeit ist zu jedem Zeitpunkt möglich und erwünscht. Einige Kolleginnen und Kollegen haben wir auf dem ganzen Weg bis zum Facharzt begleitet. Das ist ein großer Vorteil unseres Fachgebietes.

    Wir hoffen sehr, dass sich auch in Zukunft viele für unser tolles Fachgebiet entscheiden und wir sie auf dem Weg hin zum Facharzt unterstützen können!

     


    Weiterbildung Physikalische und Rehabilitative MedizinDr. med. Christina Lemhöfer ist Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin mit den Schwerpunkten Akupunktur und Schmerztherapie und arbeitet in einer orthopädischen Gemeinschaftspraxis. Seit 2012 ist sie darüber hinaus Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Physikalische und Rehabilitative Medizin (DGPRM) und Mitorganisatorin von deren Jungem Forum.

                                                                                                                

    Alle Bilder: © Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Rehabilitationsmedizin


    Mehr zur Weiterbildung finden Sie hier.
    Weitere Fachgesellschaften können Sie hier entdecken.

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    Dr. med. Alice Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Je detaillierter die Beschreibung, umso besser die Diagnose!“

    „Als junge Medizinstudentin habe ich sehr häufig Hautausschläge gesehen und auch schon einmal selbst einen Ausschlag gehabt.

    Sehr erstaunlich ist, wie viele verschiedene Fotos von Hautproblemen existieren und daraus resultierend die Feststellung, wie unterschiedlich die Hautausschläge aussehen können. Durch eine sehr gute Beschreibung lässt sich das Hautproblem jedoch meistens diagnostizieren. Viele Konsile zwischen Ärztinnen und Ärzten laufen manchmal allerdings nur rein deskriptiv, beispielsweise durch Fachbegriffe, ab. Und bei einer sehr guten Beschreibung und einer kurzen Anamnese bedarf es gelegentlich sogar gar keinem Foto.

    Ich hätte mir gewünscht, im Medizinstudium einen noch stärkeren Fokus auf diese Deskription zu erhalten. Denn ich merke nun selbst, dass die Dermatologie, genau wie die Augenheilkunde, einer der Fachbereiche ist, in dem man als andere Fachdisziplin Schwierigkeiten hat und meistens nur – salopp formuliert – Kortison verwendet und erst bei ausbleibender Verbesserung einen Arzt einschaltet.“


    Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic, sowie dem Online-Portal zur medizinischen Weiterbildung medi-login. Sie tritt als Speakerin im Bereich „Digital Health“ auf und ist seit 2021 als Dozentin an der FOM Hochschule tätig.

    Dr. med. Ole Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Nehmt euch die Zeit und schnuppert auch in medizinische Berufe fernab des OP-Saales“

    „Ärzte dürfen keine Fehler machen!“ Wer mit Menschenleben arbeitet, kann es sich nicht erlauben, unkonzentriert zu sein, zu zögern oder gar an sich selbst zu zweifeln.
    Das ist ein Mantra, nach dem junge Mediziner:innen in der Regel leben, ja sogar leben müssen. Tagtäglich mit Krankheit, Gesundheit, Leben und Tod konfrontiert zu werden, macht eine solche Einstellung erforderlich.

    Als Arzt in einem Unternehmen zu arbeiten, bedeutet hingegen eine ganz andere Fehlerkultur: Während Fehler während einer medizinischen Behandlung auf keinen Fall passieren dürfen, gehört das „Fehler-Machen“ in der freien Wirtschaft mit dazu – und wird sogar eingefordert. Wie im alltäglichen Leben sind Fehler häufig die Grundvoraussetzung dafür, dass man lernt und über sich hinauswächst. Im Vergleich zu einer Arbeit am OP-Tisch oder im Behandlungszimmer muss im Unternehmens-Kontext viel ausprobiert und gewagt werden – seien es neue Geschäftsmodelle, verrückte Werbekampagnen oder innovative Vertriebsstrategien.

    Die beiden Fehlerkulturen könnten gegensätzlicher nicht sein. Das ist aber auch nicht schlimm! Unterschiedliche Umstände verlangen unterschiedliche Normen. Wichtig ist aber, dass man sich dieser verschiedenen Welten bewusst wird. Tut man dies nicht, läuft man Gefahr, die ärztliche Fehlerkultur auch auf andere Lebensbereiche zu übertragen.

    Was kann man also tun? Ich kann euch nur empfehlen, neben eurer ärztlichen Ausbildung auch mal ein Praktikum im nicht-ärztlichen Bereich, wie zum Beispiel in einem Unternehmen, zu machen. Dadurch habt ihr die Chance, beide Welten kennenzulernen und könnt dann eine Entscheidung treffen, für welchen Weg ihr euch entscheidet.


    Dr. med. Ole Martin hat an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Medizin studiert und anschließend an der Düsseldorfer Universitätsklinik seine Facharztausbildung für Radiologie begonnen. Schon früh wollte er sich für bessere Lösungen in der medizinischen Versorgung einsetzen. Daher baute er seit 2018 als CTO die medizinischen Online-Lernplattform medi-login auf. 2019 gründete er dann zusammen mit seiner Frau Dr. Alice Martin und dem Ärzte-Ehepaar Dr. Estefanía und Patrick Lang die Online-Hautarztpraxis dermanostic, bei der er als Geschäftsführer tätig ist.

    Uwe Michael Glatz

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Kümmert euch frühzeitig um eure Altersvorsorge und finanzielle Absicherung!“

    „Lange Zeit hatte ich selbst die Themen Absicherung, Vorsorge und Vermögensaufbau vernachlässigt. Im Berufsalltag stand die medizinische Versorgung der Patienten und die eigene Facharzt-Weiterbildung im Mittelpunkt. Ich habe mir wenig Gedanken darum gemacht, wie ich mit dem Geld, das ich tagtäglich verdiene, sinnvoll umgehe. Dass die Rente der ärztlichen Versorgungswerke im Ruhestand nicht ausreichen wird, um meinen Lebensstandard zu halten, wusste ich ebenfalls nicht.

    Vor einigen Jahren habe ich nach einer persönlichen Krise begonnen, mich in diesen Bereichen zunächst privat weiterzubilden. Diese Entwicklung habe ich dann mit einer IHK-Prüfung abgeschlossen. Heute berate und begleite ich Ärzt:innen und Angehörige anderer medizinischer Berufsgruppen in allen Finanz- und Absicherungsfragen. Mit dem Wissen von heute hätte ich bereits im Studium begonnen, eine zusätzliche private Rente aufzubauen und mich um die Absicherung meiner Arbeitskraft gekümmert. Das geht schon mit relativ kleinen Monatsbeiträgen, die je nach Karrierefortschritt weiter gesteigert werden können. Positiver Nebeneffekt: Man gewöhnt sich an die regelmäßigen Investments und passt seinen Lebensstandard mit der Zeit entsprechend an.“


    Uwe M. Glatz war jahrelang leitender Oberarzt in der Viszeralchirurgie und arbeitet jetzt als Finanzexperte für Ärzt:innen. Ihnen fehlt oftmals die Zeit, sich neben ihrer anspruchsvollen und zeitintensiven Tätigkeit noch mit Fragen der Vorsorge und Absicherung zu beschäftigen.

    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Eignet euch Kompetenzen in Sachen Management und Führung an."

    „Meinen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management habe ich erst relativ spät in meinem beruflichen Werdegang absolviert, also kurz vor meinem Ruf auf die W3-Professur für Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. Das MBA-Programm war beruflich und auch persönlich die wichtigste und lehrreichste Zeit in meinem Leben nach meinem Medizinstudium.

    Die erworbenen Skills und Kompetenzen wären mir sicherlich bereits viel früher zu Gute gekommen, hätte ich mich zuvor intensiver mit dieser Möglichkeit beschäftigt, die prinzipiell bereits nach zwei Jahren Berufserfahrung möglich gewesen wäre. Ich kann nur dazu raten, diese Zusatzausbildung so früh wie möglich in Betracht zu ziehen, denn Management-, Business- und Führungsthemen werden im Medizinstudium nur marginal adressiert. Diese, wie auch werteorientiertes ärztliches Handeln und wirtschaftliche Grundprinzipien, welche eng miteinander verknüpft sind, sollten aus meiner Sicht fest in das Medizinstudium implementiert werden.“


    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel leitet die Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig, AöR. Sie ist Fachärztin für Chirurgie, Viszeralchirurgie und Spezielle Viszeralchirurgie. Sie absolvierte einen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management.

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