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    „Nephrologen sind die Allrounder der Medizin“

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    By Lisa Albrecht on 23. Juni 2021 Fachgesellschaften, Nephrologie, Weiterbildung

    Die Niere ist nicht nur das Arbeitsgebiet eines Nephrologen, sie ist vielmehr das Multitalent unserer Organe. Sie entgiftet den Körper, reguliert den Blutdruck, den Flüssigkeitshaushalt, das Säure-Basen-Gleichgewicht und den Salzgehalt, außerdem produziert sie wichtige Hormone.  Im Interview erzählt uns Dr. med. Günter Giebing, Vorstandsmitglied vom Verband Deutsche Nierenzentren (DN) e.V. von seiner vielseitigen, spannenden und fachübergreifenden Arbeit als Nephrologe und den Programmen zur Nachwuchsförderung in diesem Fachgebiet.

    Welches sind die aus Ihrer Sicht wichtigsten Argumente dafür, Nephrolog:in zu werden?
    Die Nephrologie ist in der Subspezialisierung der Inneren Medizin ein komplexes und sehr facettenreiches Fachgebiet. Unsere Patient:innen sind in der Regel umfassend erkrankt, daher werden Ärzt:innen, die an einer interdisziplinären Tätigkeit interessiert sind, in der Nephrologie ihre Bestimmung finden. Die Behandlung der Patient:innen umfasst viele andere Fachgebiete: Hypertensiologie, Diabetologie, Kardiologie, Endokrinologie, Lipidologie, Angiologie, Neurologie und Immunologie/ Rheumatologie. Darüber hinaus gibt es enge Schnittstellen mit der internistischen Intensivmedizin, mit der Urologie, sowie der Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie. Nephrolog:innen haben sozusagen den „internistischen Rundumblick“.

    Welche persönlichen Kompetenzen sind in Ihrem Fachgebiet besonders wichtig?
    Erkrankungen der Nieren sind häufig sehr schwerwiegend und bedeuten beträchtliche, meist lebenslange Einschränkungen für die Betroffenen. Für die Gespräche und die Abstimmungen der weiteren Behandlung mit den Patient:innen sind Empathie, Einfühlungsvermögen und gute Kommunikation wesentlich. In den nephrologischen Abteilungen und niedergelassenen Zentren arbeiten Ärzt:innen Hand in Hand mit dem Pflegepersonal, daher ist Teamfähigkeit sehr wichtig. Das gilt auch für die gute Zusammenarbeit mit den vielen Kolleg:innen anderer Fachdisziplinen. Es sollte eine gewisse Neugierde für andere Fachgebiete vorhanden sein, da Nephrolog:innen in ihrer Berufslaufbahn die unterschiedlichsten Krankheitsbilder behandeln.

    Wie stark ist der Bedarf an Nachwuchs speziell in Ihrem Bereich?
    Der Altersdurchschnitt liegt bei 55 Jahren. Die Lebenserwartung steigt stetig an, was den Bedarf an Nachwuchskräften zusätzlich verdeutlicht. In den letzten Jahren sind zwar viele junge Kolleg:innen hinzugekommen, jedoch wird sich die Nephrologie auch in den kommenden Jahren im Generationswechsel befinden. Das bietet sehr gute berufliche Perspektiven und Planungssicherheit.

    Wie kann ein:e junge:r Mediziner:in erkennen, ob das Krankenhaus/die Weiterbildungsbefugten ihm/ihr eine gute Weiterbildung angedeihen lassen?
    Der Erfahrungsaustausch mit den Kolleg:innen ist in der beruflichen Karriere oft Gold wert. Daher ist es ratsam, sich schon im Studium gut zu vernetzen und dies während der Tätigkeit im Klinikum fortzuführen.
    Die Fachabteilung des Klinikums sollte eine ausgewogene Personalstruktur, aus jungen Berufsanfängern, einen starken Mittelbau und eine gut aufgestellte Fach- und Oberriege, haben. Aufschlussreich können erste Gespräche mit Ärzt:innen in Weiterbildung und/oder dem/der Assistentensprecher:in der jeweiligen Abteilung sein. Diese sollten konkret nach dem Weiterbildungscurriculum / Rotationsmöglichkeiten in- und außerhalb der Abteilung gefragt werden. Hier sollten alle Aspekte der nephrologisch-internistischen Weiterbildungsordnung abgebildet sein. Für eine umfassende nephrologische Ausbildung können Kooperationen mit Transplantationszentren und niedergelassenen Nephrolog:innen zielführend sein. Hat ein Bewerber Interesse an wissenschaftlicher Tätigkeit, empfehle ich frühzeitig Kontakt zu den Leitern der Forschungsgruppen der Abteilung aufzunehmen. Hier können sich so frühzeitig Optionen zum Beispiel für eine nephrologische Promotionsarbeit innerhalb der Abteilung ergeben.
    Eine für mich wichtige Frage in dem Zusammenhang ist „Liegt die komplette Weiterbildungsbefugnis für den Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie vor?“ Dies kann auch in Kooperation mit anderen internistischen Fachabteilungen oder niedergelassenen Nephrolog:innen gewährleistet sein. Das Besondere an der Nephrologie ist, dass 90 Prozent der Patient:innen in der ambulanten Niederlassung versorgt werden. Somit führt der spätere berufliche Werdegang oftmals in die nephrologischen Zentren. Da kann es durchaus sinnvoll sein, einen Teil seiner Weiterbildung bereits in einem solchen Zentrum zu absolvieren. Möglich sind hier laut Weiterbildungsordnung „Innere Medizin/Nephrologie“ 12 bis 18 Monate. Dadurch erhält man wichtige Einblicke in das ambulante nephrologische Tätigkeitsfeld und kann Kontakte für eine Weiterbeschäftigung nach Abschluss der Facharztausbildung knüpfen.

    Was sind aktuelle medizinische Fortschritte in diesem Gebiet? Und wie wird die KI in ihrem Fachgebiet eingesetzt?
    Die Nephrologie ist ein sehr junges Facharztgebiet, daher gibt es in der Forschung zahlreiche verschiedene Ansätze und Schwerpunkte, wie beispielsweise die Erforschung der Ursachen einer Nierenfibrose, eines nephrotischen Syndroms und der chronischen Dysfunktion des Nierentransplantats (CAD). Vielversprechende neue medikamentöse Ansätze zur Progressionshemmung der chronischen Niereninsuffizienz sind in der Entwicklung und werden in den kommenden Jahren auf den Markt kommen. Neue Immunsuppressiva machen die Therapie autoimmuner Nierenerkrankungen erfolgreicher und nebenwirkungsärmer. Eines der innovativsten und ehrgeizigsten Ziele ist unumstritten: die Entwicklung einer künstlichen Niere.
    In der Nephrologie wird KI derzeit vor allem in den Bereichen Vorhersage, Bilderkennung und Textinterpretation angewandt. In der Peritonealdialyse läuft die Übertragung der Patientendaten bezüglich des Gewichts und der Hypertonie oftmals digital. Mit Hilfe der KI können in diesem Gebiet sicherlich weitere Fortschritte erzielt werden.

    Wie ist die Work-Life-Balance in der Nephrologie?
    Wie bereits erwähnt, findet die flächendeckende Versorgung zu 90 Prozent in nephrologischen Zentren statt. Diese Versorgungsform begünstigt verschiedene Teilzeit-Modelle und die bessere Umsetzung einer gelebten Work-Life-Balance. Besonders die Karriereoption Niederlassung bietet flexible Gestaltungsmöglichkeiten bezüglich der Arbeitszeit und den verschiedenen Beteiligungsmodellen, zum Beispiel durch Teilung des Vertragsarztsitzes, Einbindung von Entlastungsassistenten insbesondere bei Elternzeit und Jobsharing-Modellen.

    Wie schätzen Sie die Möglichkeiten ein, sich selbstständig zu machen?
    Für Ärzt:innen, die gestalten und selbstbestimmt arbeiten möchten und die es reizt, unternehmerische Verantwortung zu übernehmen, ist die freiberufliche Tätigkeit in eigener Niederlassung eine sehr attraktive und erfüllende Karriereoption.
    Durch die Bedarfsplanung in der fachärztlichen Versorgung gibt es regelmäßig Zulassungsbeschränkungen für Neugründungen, so dass meist der Einstieg in eine bestehende Praxis der Weg in die Selbstständigkeit ist. Dieser hat dank des vorhandenen Patientenstammes, eines eingespielten Praxisteams und funktionierender Abläufe eine hohe Planungssicherheit. Im Bereich der Nephrologie haben wir zudem noch die Besonderheit, dass die meisten Praxen in Form einer Berufsausübungsgemeinschaft – kurz: BAG – geführt werden, sprich: die Praxen werden gemeinschaftlich von mindestens zwei Praxis-Partnern geführt. Der Einstieg mit vorangehender Kennenlernphase – in Form einer angestellten Tätigkeit – ist hierbei der übliche Weg, aber auch Direkteinstiege als Partner sind möglich.
    Die potenziellen Hürden bei einem Praxiseinstieg werden seitens der Ärzt:innen sehr divergent vor beziehungsweise nach dem Einstieg wahrgenommen. So werden betriebswirtschaftliche Anforderungen sowie der Einstiegspreis vor der Niederlassung als Hürde betrachtet. Nach dem erfolgreichen Einstieg relativiert sich das Bild: beide Faktoren werden nach dem Einstiegsprozess als gut kalkulierbar angesehen. Eine gute Vorbereitung und eine intensive Kommunikation mit dem/der Inhaber:in sind auf dem Weg in die Niederlassung von zentraler Bedeutung.

    Wie ist die Situation in Krankenhäusern für Ihren Fachbereich zurzeit?
    Wie in allen Fachgebieten ist der Bedarf an guten Nachwuchskräften in den Kliniken hoch. Da ist die Nephrologie keine Ausnahme.
    Aus meiner Erfahrung müssen Studierende früh, durch gute Lehre, für das Fachgebiet Nephrologie begeistert werden. Sie merken sehr schnell, dass das Fach sowohl konservativ, als auch interventionell viel zu bieten hat und immer weit über seinen Tellerrand hinausblickt. Genau hier beginnt die Akquise von Nachwuchskräften. Kompetente Supervision und verlässliche Weiterbildungscurricula bieten für beide Seiten die Chance auf Kontinuität in der Personalsituation.
    Für kleinere nephrologische Abteilungen sind Fachärzt:innen essenziell, damit sie die Anerkennung und Ermächtigung für die Nephrologie halten und weiter ausbilden können. Häuser, die über keine eigene nephrologische Abteilung verfügen, haben in der Regel Konsiliarverträge mit den ansässigen niedergelassenen Nephrologischen Zentren. Deren Nephrolog:innen bringen ihr Know-how sowohl auf den peripheren Stationen als auch auf den Intensivstationen ein und führen dort meist auch die Nierenersatzverfahren für kritisch kranke Patienten durch.

    Welche verschiedenen Spezialisierungen innerhalb Ihres Fachgebietes halten Sie für besonders interessant?
    Neben der klassischen Karriere in der nephrologischen Abteilung des Klinikums oder im nephrologischen Zentrum besteht die Möglichkeit, sich im Bereich der Transplantationsmedizin oder auch der Angiologie zu spezialisieren. Daher bieten Transplantations- und Shuntzentren ebenfalls gute Karrierechancen. Sehr interessante Felder sind zudem die Internistisch-Nephrologische Intensivmedizin, die Lipidologie und die Diabetologie. Die meisten Nephrolog:innen sind in der Regel auch zertifizierte Hypertensiologen der Deutschen Hochdruck Liga.

    Was sind momentan viel diskutierte medizinische Themen in Ihrem Fachgebiet?
    Viel Aufmerksamkeit finden derzeit Diskussionen über die Entwicklung der chronischen Nierenersatztherapie; Patient:innen – relevante Ergebnisparameter werden vielerorts zusammen mit den Betroffenen diskutiert und sollen künftig vermehrt Niederschlag in der Versorgung finden. Da steht vor allem auch der Aspekt einer Verminderung der Abhängigkeit von der zeitaufwändigen Behandlung im Vordergrund. Das wird die Entwicklung der implantierbaren künstlichen Niere beschleunigen. Die raschen Fortschritte der genomischen Analysetechniken bringen Licht in die Ursachen vieler, vor allem seltener renaler Erkrankungen und damit hoffentlich auch Ansätze für die therapeutische Beeinflussung. Betrachtet man die Umweltaspekte, sind Themen wie eine ressourcenschonende, „grüne Dialyse“ und einfachere, billigere und auch in weniger entwickelten Ländern bezahlbare Techniken interessant.

    Was sind die gängigen Vorurteile gegenüber Ihrem Fachgebiet, die Sie gerne einmal korrigieren würden?
    „Nephrologie ist eine reine Gerätemedizin“ oder „Die Waschbären der Ärzteschaft“ sind beliebte Vorurteile gegenüber der Nephrologie. Viele wissen nicht, dass die Dialyse in der Behandlung von chronisch nierenkranken Patient:innen nur ein kleiner Bestandteil des Gesamtspektrums Nephrologie ist. So leistungsfähig unsere Nieren sind, so empfindlich sind sie. Deshalb sind Prävention, Früherkennung, moderne Diagnostik und angepasste Therapien gerade in der Nephrologie von großer Bedeutung. Bevor Patient:innen die Dialysetherapie beginnen, durchlaufen sie vier CKD-Stadien, die medizinisch betreut werden müssen. Die Vorbereitung und Nachsorge transplantierter Patient:innen gehört ebenso zum Spektrum wie die vielen Grund- und Begleiterkrankungen nierenkranker Patient:innen.

    Welche Nachwuchsförderungen bieten Sie und Ihre Gesellschaft an? Gibt es Mentoring-Programme, die den Nachwuchs gezielt unterstützen?
    Die Nachwuchsförderung unseres Berufsverbandes beginnt bereits an den Universitäten. Im Rahmen des Deutschlandstipendiums fördert unsere Stiftung für Nephrologie Medizinstudierende an der Charité Berlin, der RWTH Aachen, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Neben der finanziellen Unterstützung werden die Stipendiaten zu unseren Fortbildungskongressen eingeladen und erhalten so frühzeitig tiefere Einblicke in die Nephrologie. Wir vermitteln bundesweit Hospitationen und Famulaturen in unseren Mitgliedszentren. Mit unserem Georg Haas-Preis zeichnen wir jährlich herausragende Doktorand:innen aus.
    Unsere Tochtergesellschaft DIALAID unterstützt Klinikärzt:innen auf dem Weg in die Niederlassung und bietet kostenfreie Intensivworkshops für Praxiseinsteiger:innen an. Auch unser Stellenmarktservice ist ein kostenfreies Angebot für Nachwuchskräfte und Ärzte:innen, die sich beruflich verändern möchten.
    Im nächsten Jahr werden wir im Rahmen unseres Fortbildungskongress, dem    Nephrologischen Jahresgespräch, das Programm „MentorLeading“ für Klinikärzte:innen und angestellte Ärzte:innen in der ambulanten Nephrologie anbieten. Die Mentor:innen haben langjährige Erfahrung als Praxisinhaber:innen in der ambulanten Nephrologie und sind aktive Mitglieder unseres Berufsverbandes. Das Programm wird eine Einführung, drei Treffen und einen Stammtisch umfassen. Das Highlight wird der DIALAID-Intensivworkshop für Praxiseinsteiger bilden, in dessen Mittelpunkt die erfolgreiche Stellensuche, die Vertragsverhandlung und die Kommunikation im neuen Ärzteteam und mit dem Praxispersonal stehen werden.


    Weiterbildung NephrologieDr. med. Günter Giebing ist Facharzt für Innere Medizin & Nephorologie, Hypertensiologe

    • Ab 1994 Studium der Humanmedizin Ruhr Universität Bochum
    • Bis 2005 Facharztausbildung  am Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Abteilung Prof. med. Zidek, Charité Berlin, mit Promotion im Jahr 2002
    • Bis 2011 Philipps-Universität Marburg, Abteilung Prof. med. Hoyer (Facharzt für Innere Medizin 2008, Facharzt für Nephrologie 2009)
    • 2012 Eintritt in das Nephrologische Zentrum Nordhessen (BAG), seit 2014 Gesellschafter
    • Seit 2017 Mitglied der Dialysekommission der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen
    • Seit 2018 stellvertretender Vorsitzender des Nephrologischen Regionalverbunds Hessen e.V.
    • Seit 2018 Vorstandsmitglied Verband Deutsche Nierenzentren e.V.

    Mehr zur Weiterbildung finden Sie hier.
    Weitere Fachgesellschaften können Sie hier entdecken.

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    Dr. med. Alice Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Je detaillierter die Beschreibung, umso besser die Diagnose!“

    „Als junge Medizinstudentin habe ich sehr häufig Hautausschläge gesehen und auch schon einmal selbst einen Ausschlag gehabt.

    Sehr erstaunlich ist, wie viele verschiedene Fotos von Hautproblemen existieren und daraus resultierend die Feststellung, wie unterschiedlich die Hautausschläge aussehen können. Durch eine sehr gute Beschreibung lässt sich das Hautproblem jedoch meistens diagnostizieren. Viele Konsile zwischen Ärztinnen und Ärzten laufen manchmal allerdings nur rein deskriptiv, beispielsweise durch Fachbegriffe, ab. Und bei einer sehr guten Beschreibung und einer kurzen Anamnese bedarf es gelegentlich sogar gar keinem Foto.

    Ich hätte mir gewünscht, im Medizinstudium einen noch stärkeren Fokus auf diese Deskription zu erhalten. Denn ich merke nun selbst, dass die Dermatologie, genau wie die Augenheilkunde, einer der Fachbereiche ist, in dem man als andere Fachdisziplin Schwierigkeiten hat und meistens nur – salopp formuliert – Kortison verwendet und erst bei ausbleibender Verbesserung einen Arzt einschaltet.“


    Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic, sowie dem Online-Portal zur medizinischen Weiterbildung medi-login. Sie tritt als Speakerin im Bereich „Digital Health“ auf und ist seit 2021 als Dozentin an der FOM Hochschule tätig.

    Dr. med. Ole Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Nehmt euch die Zeit und schnuppert auch in medizinische Berufe fernab des OP-Saales“

    „Ärzte dürfen keine Fehler machen!“ Wer mit Menschenleben arbeitet, kann es sich nicht erlauben, unkonzentriert zu sein, zu zögern oder gar an sich selbst zu zweifeln.
    Das ist ein Mantra, nach dem junge Mediziner:innen in der Regel leben, ja sogar leben müssen. Tagtäglich mit Krankheit, Gesundheit, Leben und Tod konfrontiert zu werden, macht eine solche Einstellung erforderlich.

    Als Arzt in einem Unternehmen zu arbeiten, bedeutet hingegen eine ganz andere Fehlerkultur: Während Fehler während einer medizinischen Behandlung auf keinen Fall passieren dürfen, gehört das „Fehler-Machen“ in der freien Wirtschaft mit dazu – und wird sogar eingefordert. Wie im alltäglichen Leben sind Fehler häufig die Grundvoraussetzung dafür, dass man lernt und über sich hinauswächst. Im Vergleich zu einer Arbeit am OP-Tisch oder im Behandlungszimmer muss im Unternehmens-Kontext viel ausprobiert und gewagt werden – seien es neue Geschäftsmodelle, verrückte Werbekampagnen oder innovative Vertriebsstrategien.

    Die beiden Fehlerkulturen könnten gegensätzlicher nicht sein. Das ist aber auch nicht schlimm! Unterschiedliche Umstände verlangen unterschiedliche Normen. Wichtig ist aber, dass man sich dieser verschiedenen Welten bewusst wird. Tut man dies nicht, läuft man Gefahr, die ärztliche Fehlerkultur auch auf andere Lebensbereiche zu übertragen.

    Was kann man also tun? Ich kann euch nur empfehlen, neben eurer ärztlichen Ausbildung auch mal ein Praktikum im nicht-ärztlichen Bereich, wie zum Beispiel in einem Unternehmen, zu machen. Dadurch habt ihr die Chance, beide Welten kennenzulernen und könnt dann eine Entscheidung treffen, für welchen Weg ihr euch entscheidet.


    Dr. med. Ole Martin hat an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Medizin studiert und anschließend an der Düsseldorfer Universitätsklinik seine Facharztausbildung für Radiologie begonnen. Schon früh wollte er sich für bessere Lösungen in der medizinischen Versorgung einsetzen. Daher baute er seit 2018 als CTO die medizinischen Online-Lernplattform medi-login auf. 2019 gründete er dann zusammen mit seiner Frau Dr. Alice Martin und dem Ärzte-Ehepaar Dr. Estefanía und Patrick Lang die Online-Hautarztpraxis dermanostic, bei der er als Geschäftsführer tätig ist.

    Uwe Michael Glatz

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Kümmert euch frühzeitig um eure Altersvorsorge und finanzielle Absicherung!“

    „Lange Zeit hatte ich selbst die Themen Absicherung, Vorsorge und Vermögensaufbau vernachlässigt. Im Berufsalltag stand die medizinische Versorgung der Patienten und die eigene Facharzt-Weiterbildung im Mittelpunkt. Ich habe mir wenig Gedanken darum gemacht, wie ich mit dem Geld, das ich tagtäglich verdiene, sinnvoll umgehe. Dass die Rente der ärztlichen Versorgungswerke im Ruhestand nicht ausreichen wird, um meinen Lebensstandard zu halten, wusste ich ebenfalls nicht.

    Vor einigen Jahren habe ich nach einer persönlichen Krise begonnen, mich in diesen Bereichen zunächst privat weiterzubilden. Diese Entwicklung habe ich dann mit einer IHK-Prüfung abgeschlossen. Heute berate und begleite ich Ärzt:innen und Angehörige anderer medizinischer Berufsgruppen in allen Finanz- und Absicherungsfragen. Mit dem Wissen von heute hätte ich bereits im Studium begonnen, eine zusätzliche private Rente aufzubauen und mich um die Absicherung meiner Arbeitskraft gekümmert. Das geht schon mit relativ kleinen Monatsbeiträgen, die je nach Karrierefortschritt weiter gesteigert werden können. Positiver Nebeneffekt: Man gewöhnt sich an die regelmäßigen Investments und passt seinen Lebensstandard mit der Zeit entsprechend an.“


    Uwe M. Glatz war jahrelang leitender Oberarzt in der Viszeralchirurgie und arbeitet jetzt als Finanzexperte für Ärzt:innen. Ihnen fehlt oftmals die Zeit, sich neben ihrer anspruchsvollen und zeitintensiven Tätigkeit noch mit Fragen der Vorsorge und Absicherung zu beschäftigen.

    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Eignet euch Kompetenzen in Sachen Management und Führung an."

    „Meinen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management habe ich erst relativ spät in meinem beruflichen Werdegang absolviert, also kurz vor meinem Ruf auf die W3-Professur für Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. Das MBA-Programm war beruflich und auch persönlich die wichtigste und lehrreichste Zeit in meinem Leben nach meinem Medizinstudium.

    Die erworbenen Skills und Kompetenzen wären mir sicherlich bereits viel früher zu Gute gekommen, hätte ich mich zuvor intensiver mit dieser Möglichkeit beschäftigt, die prinzipiell bereits nach zwei Jahren Berufserfahrung möglich gewesen wäre. Ich kann nur dazu raten, diese Zusatzausbildung so früh wie möglich in Betracht zu ziehen, denn Management-, Business- und Führungsthemen werden im Medizinstudium nur marginal adressiert. Diese, wie auch werteorientiertes ärztliches Handeln und wirtschaftliche Grundprinzipien, welche eng miteinander verknüpft sind, sollten aus meiner Sicht fest in das Medizinstudium implementiert werden.“


    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel leitet die Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig, AöR. Sie ist Fachärztin für Chirurgie, Viszeralchirurgie und Spezielle Viszeralchirurgie. Sie absolvierte einen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management.

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