Das Start-up LobVR bietet Menschen mit psychischen Beschwerden im digitalen Rahmen Hilfe. Das Team dahinter, bestehend aus Sumin Kim, Imke Mayer, Alexander Palatnik, Marc Viladrich, Timon Jäger, verfolgt dabei das Ziel, durch die Möglichkeiten einer programmierten virtuellen Realität die Psychotherapie neu zu denken
Das Projekt LobVR
Die Psychotherapie soll sicherer, effektiver und effizienter gestaltet werden. Der/die Patient:in und der/die behandelnden Therapeut:in begegnen sich in einem virtuellen Raum. Die Patient:innen interagieren mit Controllern und stellen sich hierbei in individuellen Szenarien ihren Problemen und begegnen auch auf spielerische Weise ihrer Psyche. Der virtuelle Raum wird mit einer Head-Mounted-Display (HMD) betreten. Die Patient:innen befinden sich dabei in der Beobachtungs- und selbsthandelnden Funktion zugleich, wodurch Entscheidungsprozesse verinnerlicht oder die Überprüfung von Befürchtungen geübt werden können. Die Therapeut:innen werden mit biometrischen Daten ihrer Patient:innen ausgestattet, wodurch sie sie beim Durchqueren der virtuellen Räume begleiten und die gesamte Situation leichter kontrollieren können.
Das Team
Sie sind fünf Studierende der Kognitionswissenschaft an der Universität Osnabrück, die sich im Sommer 2019 im Laufe eines Seminars zum Thema virtuelle Realität und Forschung kennengelernt haben. Im Laufe des Seminars entstand der erste Prototyp zur Konfrontationstherapie von Alkoholabhängigen. Ab diesem Moment fragten sich die Gründer, das zunächst aus Sumin Kim, Imke Mayer und Alexander Palatnik bestand, ob VR in der Therapie nützlich sein könnte. So konnten Sie mit Hilfe von Kooperationspartner aus der Therapie diese Idee weiterentwickeln. Mittlerweile ist das Team so weit, dass der erste Prototyp im Rahmen einer Abschlussarbeit in den nächsten Monaten getestet werden soll. Im weiteren Verlauf des Seminars vergrößerte sich das Gründerteam um zwei weitere Mitglieder – Marc Viladrich und Tim Jäger. Diese neue Teamkonstellation verleitete das Team dazu den Fokus, anhand bisheriger Erfahrungen, neu auszurichten beziehungsweise zu erweitern. Nun wandte sich das Team dem Krankheitsbild der Essstörung zu. Aufgrund der Tatsache, dass ihr Studiengang interdisziplinär ausgerichtet war, konnten sie verschiedene Studienschwerpunkte, wie in etwa Psychologie, Informatik und Neurowissenschaft in einem Team vereinen. Diese bunte Mischung trug dazu bei, dass die nötige Sensibilität und das Fachwissen in Bezug auf das Thema Psychotherapie abgedeckt ist.
Der Medizinische Nutzen
Depressionen, Sucherkrankungen oder andere psychische Erkrankungen machen Betroffenen den Alltag zu einer Herausforderung. Leider unterliegen psychische Beschwerden immer noch einer Stigmatisierung und werden oft verharmlost. Aus Angst oder Scham zögern viele Menschen entsprechend davor, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. LobVR schafft ein therapeutisches Setting in einem virtuellen Raum, dass die Nutzer:innen überall, also auch in den eigenen vier Wänden, nutzen können. Das Angebot wird hierbei auf die Nutzer:innen individuell zugeschnitten. In einem virtuellen Raum kann der/die Nutzer:in sich frei bewegen und seiner Psyche hierbei auf spielerische Weise begegnen. Der virtuelle Raum wird lebhaft gestaltet, wodurch es dem/der Nutzer:in auch leichter fällt, sich dem/der Therapeut:in, dem er/sie hier begegnet, zu öffnen. Der/die Nutzer:in profitiert hiervon, da er/sie sich in der Beobachtungs- und selbsthandelnden Funktion zugleich befindet und die Eindrücke und Emotionen schließlich auf andere Weise verarbeiten kann.
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