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    Digitalisierung in der Medizin: „Der Robo-Doc wird Teil unseres Gesundheitswesens werden“

    0
    By Caspar on 13. September 2017 Consulting, Digitalisierung
    Digitalisierung Gesundheitswesen
    Michael Burkhart, Leiter des Bereichs Gesundheitswesen und Pharma bei PwC

    arzt & karriere im Gespräch mit dem Leiter des Bereichs Gesundheitswesen und Pharma bei PwC, Michael Burkhart, und dem Experten für Data & Analytics in diesem Bereich, Ralf Hombach.

    Die elektronische Gesundheitskarte ist im Kommen. Doch damit sind die Möglichkeiten der Digitalisierung längst nicht ausgeschöpft. Vielleicht bitten wir demnächst ja den Robo-Doc um eine erste Diagnose. Zukunftsmusik? Keineswegs, sagt Ralf Hombach, Experte für den Bereich Data & Analytics im Gesundheitswesen bei PwC. Nach seiner Einschätzung werden Digitalisierung und künstliche Intelligenz das Gesundheitswesen schon in den nächsten Jahren von Grund auf verändern. Wegweisende Beispiele dafür gibt es schon.

    Im Zusammenhang mit Digitalisierung ist häufig von ,Datenflut’ die Rede. Woher kommen die Daten im Gesundheitswesen?

    Michael Burkhart, Leiter des Bereichs Gesundheitswesen und Pharma bei PwC

    Michael Burkhart: Daten, die für die Weiterverarbeitung im Gesundheitswesen interessant sind, kommen aus ganz verschiedenen Quellen: Zum einen gehören dazu sicherlich die Anamnese-Daten einzelner Patienten, die der Arzt in der Praxis oder im Krankenhaus erhebt. Hinzu kommen Ergebnisse bildgebender Verfahren wie Röntgen, CT oder Kernspin. Auch Sensoren, die Patienten am Körper tragen, wie intelligente Blutdruck und Glycose-Messgeräte oder Fitness-Tracker liefern kontinuierlich Echtzeit-Daten über einen längeren Zeitraum.

     

    Welche Rolle spielen Forschungsberichte?

     Ralf Hombach, Experte für Data & Analytics im Gesundheitswesen bei PwCRalf Hombach: Sie stellen eine wichtige Datenquelle dar. Aber auch Informationen zur Verträglichkeit von Wirkstoffen, deren Kontraindikationen sowie mögliche Wechselwirkungen untereinander gehören dazu. In den vergangenen Jahren ist noch ein weiterer riesiger Datenpool hinzugekommen: die Genomanalyse. Wir sind gerade erst dabei, deren Möglichkeiten zur Früherkennung, Diagnose und Prävention zu begreifen und nutzbar zu machen. Die rasante technologische Entwicklung ermöglicht es uns heute bereits, mit Mitteln der künstlichen Intelligenz die Erfolgschancen onkologischer Therapievorschläge unter Berücksichtigung der patienten­-individuellen genetischen Disposition zu ermitteln und darauf basierend das Behandlungsprotokoll zu optimieren. Erst die enge Verzahnung der klassischen Wissenschaften mit den Computerwissenschaften machen diese Quantensprünge überhaupt möglich und erschwinglich. Da die Kosten für diese Gensequenzierung rapide fallen, könnte sie schon bald eine von den Kassen getragene Leistung sein, um individuelle, auf den Patienten abgestimmte Therapien weiter zu optimieren.


    „Die digitalen Möglichkeiten sind revolutionär: Die Medizin wird personalisiert.“

    Michael Burkhart, Leiter des Bereichs Gesundheitswesen und Pharma bei PwC


    Das sind ja unglaublich viele verschiedene Daten. Was lässt sich damit anfangen?

    Burkhart: Heute müssen Patienten noch Arztberichte und eine CD mit Röntgenaufnahmen mitbringen, wenn sie sich in einer neuen Praxis vorstellen. Wenn diese Daten strukturiert aufbereitet wären, wären sie auf Knopfdruck verfügbar. Das ist ja die Idee der elektronischen Gesundheitskarte.
    Die digitalen Möglichkeiten sind aber viel revolutionärer: Die Medizin wird personalisiert. Vorsorge, Therapie und Nachsorge richten sich nach dem individuellen Bedürfnis und der körperlichen Verfassung des Einzelnen. So können Patienten einer Risiko-Gruppe mit Hilfe der digitalen Überwachung ihrer Vitalwerte lückenlos betreut werden. Krankheitsverläufe lassen sich anhand der gewonnenen Daten prognostizieren und nötige Maßnahmen frühzeitig einleiten. Die Universität von Washington hat das in einer Studie mit Diabetes und Herz-Kreislauf-Patienten durchgespielt. Das Ergebnis: Mit einem digitalen Betreuungskonzept ließe sich eine erneute Krankenhaus-Aufnahme in der Hälfte der Fälle vermeiden.

    Hombach: Ein anderes Beispiel: Meine Kollegen in der Schweiz haben eine Lösung für den Bereich neurologischer Erkrankungen entwickelt, die es erlaubt, bekannte Therapien in ihrer Wirksamkeit und ihrem Verlauf unter Berücksichtigung individueller Patientenwünschen, wie etwa Schwangerschaft, zu prognostizieren. So können Arzt und Patient gemeinsam den Therapieplan entwickeln und dabei individuelle Lebensumstände einbeziehen.

    Bei der Digitalisierung wird die Reduzierung von Kosten oft als zentrales Ziel genannt. Gilt das auch für das Gesundheitswesen?

    Hombach: Effizienz ist immer ein wichtiger Gesichtspunkt, aber längst nicht alles. In nahezu allen Industrien wandelt sich das Bild des Kunden vom reinen Abnehmer von Waren und Dienstleistungen hin zum selbstbewussten Konsumenten, der sehr genaue Vorstellungen und Ansprüche hat und sich im Vorfeld über das Internet intensiv mit dem Angebot auseinandersetzt. Auch Patienten sind Kunden – ob in Arztpraxen oder als Versicherte von Krankenkassen.


    „Patienten sind zukünftig Kunden, auf deren Erwartungen und Bedürfnisse Anbieter im Gesundheitsbereich eingehen müssen.“

    Ralf Hombach, Experte für Data & Analytics im Gesundheitswesen bei PwC


    Noch nehmen Patienten Gesundheitsleistungen meist erst in Anspruch, wenn latente oder akute Beschwerden auftauchen. Bleibt dies so, wenn Patienten stärker auch als Kunden verstanden werden?

    Hombach: Das wird sich wandeln. In Zukunft werden Patienten innerhalb der ärztlichen Versorgung zu Konsumenten von Dienstleistungen rund um Vorsorge, Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge. Darüber hinaus gewinnen Lifestyle-Themen wie Fitness und die Beobachtung des eigenen Körpers mittels digitaler Geräte an Bedeutung und werden Teil des Gesamtpakets ,Well Being’. Für Anbieter im Gesundheitsbereich wird es also essenziell sein, die Erwartungen und Bedürfnisse der Konsumenten zu kennen, sie als solche zu begreifen und das eigene Angebot entsprechend auszurichten – also genau das zu tun, was jeder Versandhandel im Internet längst praktiziert.
    Und ich glaube, gerade im Gesundheitswesen stehen wir hier vor der größten Veränderung. Globale Megatrends wie die demografische Entwicklung und das Konsumentenverhalten der Generation Y wird eine erhebliche disruptive Wirkung auf derzeit bestehende Geschäftsmodelle im Gesundheitswesen haben. Möglicherweise werden wir erleben, dass Kunden (früher Patienten) nicht mehr für die Therapie und Wiederherstellung der Gesundheit, sondern ausschließlich für die Gesunderhaltung bezahlen und die Zahlung bei Erkrankung ausbleibt.

    Inwiefern sind Social-Media-Einträge als Datenquelle interessant?

    Burkhart: Es ist erstaunlich, was Menschen über sich im Internet – bewusst oder unbewusst – preisgeben. Eine große amerikanische Universität hat den Versuch gemacht, eine sich anbahnende Depression anhand von Fotos, die ins Netz gestellt werden, zu diagnostizieren. Denn Menschen, die am Anfang einer Depression stehen, posten seltener Bilder. Meist sind dort auch weniger Personen zu sehen, die Aufnahmen sind dunkler, enthalten mehr Blau- und Grautöne. Das verblüffende Ergebnis: Diese Art der Diagnose erbrachte eine deutlich höhere Trefferquote als die konventionelle Anamnese.

    Ist das bereits ein erster Schritt in Richtung Robo-Doc?

    Hombach: Eine Maschine im weitesten Sinne als erste Anlaufstelle bei Beschwerden zu konsultieren, ist technologisch im Bereich des Denkbaren. Es gibt bereits Systeme im Gesundheitsbereich, die mit Hilfe der künstlichen Intelligenz Massendaten analysieren, intelligent verknüpfen und damit erstaunlich genaue Prognosen erzeugen. Zum Beispiel in der Krebstherapie.
    Man darf dabei nicht vergessen: Diese Systeme müssen nicht perfekt sein, sie müssen nur besser funktionieren als der Mensch. In bestimmten Punkten tun das Maschinen immer: Sie ermüden nicht, werden nicht abgelenkt, vergessen nichts, können unglaubliche Massen an Information verarbeiten, sie logisch verknüpfen und aus den ,Erfahrungen’ lernen.

    … und damit riesige Wissensdatenbanken entstehen lassen.

    Hombach: Richtig. Zieht man nun noch die Netzwerkeffekte in Betracht – die Tatsache, dass Maschinen nicht nur durch eigene Aktionen und Handlungen lernen, sondern auch Zugriff haben auf das kollektive Wissen anderer Maschinen im Netzwerk – so wird deutlich, wie umfassend und rasant wachsend diese neuen Wissensdatenbanken sein werden. Das deutet schon an, wie tiefgreifend sich die Digitalisierung auswirken wird. Ging es bei den industriellen Revolutionen bisher darum, einfache Arbeiten – meist manueller Natur – zu ersetzen, werden Maschinen in Zukunft auch intellektuell anspruchsvolle Aufgaben und Entscheidungen übernehmen. Der Robo-Doc wird Teil unseres Gesundheitswesens werden.


    „Die meisten Menschen informieren sich bereits im Internet über ihre Krankheitssymptome – der Schritt zur digital erstellten personalisierten Diagnose ist nicht mehr groß.“

    Ralf Hombach, Experte für Data & Analytics im Gesundheitswesen bei PwC


    Ist die Vorstellung nicht absurd, einen Roboter zu konsultieren, wenn man sich nicht wohlfühlt?

    Hombach: Tun wir das nicht schon? Die meisten von uns machen sich vor einem Arztbesuch im Netz schlau, auf was ihre – latenten oder akuten – Beschwerden hinweisen und was an Behandlungen möglich ist. Diese Anfragen alleine geben schon Aufschluss über mögliche Krankheitsbilder und deren Verbreitung. So konnte in einem Versuch der Ausbruch grippaler Effekte und deren Verbreitung bereits frühzeitig prognostiziert werden – einfach anhand der Sucheingaben im Internet nach Grippesymptomen, Medikamenten und Behandlungen.
    In Kombination mit persönlichen Daten, Blutwerten und genetischen Informationen ist der Schritt zu einer digital erstellten personalisierten Diagnose dann nicht mehr groß. In den nächsten Jahren wird sich das Gesundheitswesen in diesem Bereich von Grund auf verändern. Ich glaube nicht, dass der Robo-Doc einen Arzt komplett ersetzen wird, er wird aber sicherlich ein großes Spektrum medizinischer Leistungen übernehmen.

    Was bedeutet das für die Gesundheitsindustrie hierzulande?

    Burkhart: Wer mit dieser rasanten Entwicklung von Konsumentenerwartung, Informationsverfügbarkeit und Technologie Schritt halten will, muss die Digitalisierung im eigenen Unternehmen voranbringen und sich Bündnispartner suchen – im technologischen Bereich, aber gegebenenfalls auch außerhalb der eigenen Industrie. Sonst ist die Gefahr groß, dass branchenfremde Anbieter in den Gesundheitsmarkt drängen, die die digitale Klaviatur längst beherrschen, während sich die deutsche Gesundheitswirtschaft noch mit ersten Fingerübungen abmüht. Dr. Samsung und Dr. Apple stehen schon in den Startlöchern!


    Stand Sept. 2017


    Weitere Beiträge zum Thema Consulting finden Sie hier: arztundkarriere.com/consulting

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