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    Die Kunst, schlechte Nachrichten gut zu überbringen

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    By Caspar on 5. Dezember 2018 Erfahrungen & Essays, Ratgeber für Ärzte

    Professor Dr. Jalid Sehouli – Frauenarzt, Schriftsteller, Ordinarius an der Berliner Charité – stellt sich im Interview mit arztundkarriere.com den Fragen zur problematischen Vermittlung von negativen Botschaften in der Arzt-Patienten Beziehung, welche er in seinem neuesten Buch „Von der Kunst schlechte Nachrichten gut zu überbringen“ behandelt.

    Schlechte Nachrichten, Arzt-Patienten Beziehung

    „Von der Kunst, schlechte Nachrichten gut zu überbringen“ ist nicht Ihre erste Publikation. Was genau hat Sie dazu inspiriert, Bücher zu schreiben?
    Generell gehört das Schreiben zu den allerhäufigsten ärztlichen Tätigkeiten, wie zum Beispiel Arztbriefe oder wissenschaftliche Publikationen zu verfassen. Man kann Schreiben auch dafür nutzen, um Emotionen und Konflikte auszudrücken, so wie mit Malen oder über Musik. Ich habe die Literatur für mich als Entschleunigung genutzt und das Schreiben für mich als Prozess für Reflektion, Orientierung und Lösungsfindung entdeckt. Daraufhin habe ich mich entschieden, aus den bisherigen Ergebnissen ein Buch für die Öffentlichkeit zu fertigen. Dabei stellte sich die Frage, ob es eher in die philosophische oder originär-medizinische Richtung gehen sollte – letzten Endes wurde es eine Mischung aus beidem. So ist mein Buch „Marrakesch“ entstanden und wurde zu einem großen Erfolg.

    Gab es einen ausschlaggebenden Moment für das neue Buch zum Thema „schlechte Nachrichten“?
    Ein Buch zu schreiben bietet die Möglichkeit, sich strukturiert und intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen. Vor fast zwanzig Jahren operierte ich beispielsweise eine ältere Frau, die die Operation gut überstand. Als man der Nachbarin die gute Nachricht übermitteln wollte, teilte sie uns aber mit, dass der Ehemann der Patientin, ein 94-jähriger Mann sich erschossen hatte – er hatte zu viel Angst, seine Frau zu verlieren. Das war ein Moment, in dem ich mich alleingelassen gefühlt habe und ich habe es nie vergessen und konnte es auch nie aufarbeiten. Ich nutzte das Buch als wichtiges Medium, um damit abschließen zu können.

    Das Kommunikationstraining ist seit einigen Jahren Pflicht in den meisten Medizinstudiengängen. Wie ist es aber mit dem zwischenmenschlichen Umgang mit Patienten: Werden angehende Ärzte auch in diesem Bereich geschult?
    Nicht in allen Universitäten ist das Teil des Ausbildungskonzeptes. An der Charité arbeiten wir schon seit vielen Jahren mit sogenannten Simulationspatienten und haben Kurse entwickelt, welche Kommunikations-, Interaktivitäts- und Interaktionstechniken, anhand von Kommunikationsstrategien thematisieren und reflektieren. Ausreichend ist das jedoch nicht. Denn im Berufsleben eines Arztes kann dieser bis zu 200.000 schwierige Gespräche führen, ohne sich in Sachen Kommunikation fort- und weitergebildet zu haben. Ich denke, dass die Kommunikation aber noch mehr Raum im Medizinstudium erhalten muss. Hierbei meine ich die Kommunikation mit Patienten, Angehörigen, aber auch mit anderen Kollegen und Berufsgruppen.

    Was sind gerade bei der Übermittlung von schlechten Nachrichten Ihrer Meinung nach die größten Hürden für Ärzte?
    Oft fehlt die Reflexion und Supervision seiner eigenen Kommunikation und seines Gespräch Stils. Zwar gibt es Trainingskurse zu verschiedenen Operationstechniken, wie aber kommuniziere ich mit Patienten? Wie übermittle ich eine schlechte Nachricht? Und wie gehe ich damit um, sehr schlechte Botschaften übermitteln zu müssen, die den Blick auf das Leben für immer verändern können? Hier wird man als Arzt quasi alleingelassen, denn eine Orientierung hierfür gibt es nicht. Achtsamkeit ist meines Erachtens das Stichwort – zu spüren, ob das, was man kommuniziert auch für die Patienten verständlich ist – positiv oder negativ. Außerdem ist wichtig zu schauen, ob meine Informationen und Botschaften tatsächlich angekommen sind.

    Eine negative Botschaft sollte angekündigt werden, denn der Patient braucht Zeit und Raum, sich zu einem auf die schlechte Nachricht einzustellen sowie diese zu verdauen. Daher sollte der Überbringer einer schlechten Nachricht ganz bewusst Pausen einlegen und nicht selbst zu viel sprechen. Zudem wissen wir uns häufig nicht zu vergegenwärtigen, was die Nachricht zur Krankheit für den Mensch und seiner Zukunft bedeutet, der vor uns sitzt. Was bedeutet es beispielsweise für den Patienten selbst, für dessen Familie oder Berufsleben, wenn dieser eine unheilbare Krebserkrankung hat? Man muss lernen, zu beobachten, was die Botschaft mit dem Menschen macht, ohne diese zu bewerten. Somit ist es essenziell herauszufinden, was ich als Übermittler tun kann, um dem Empfänger wieder Lebensmut oder eine gewisse Dynamik zu verleihen. Das sind strukturierte analytische Konzepte, die wir Ärzte oft nicht lernen, vielmehr mogeln wir uns von einem Gespräch zum anderen.

    Wie würden Sie die „ideale“ Überbringer-Empfänger-Beziehung zwischen Arzt und Patient beschreiben?Eine Definition der idealen Arzt-Patienten Beziehung existiert nicht, das sollte auch nicht der Anspruch vor einem Gespräch sein. Bei der Kommunikation zwischen Arzt und Patient sollte er vielmehr darin liegen, dass beide Gesprächspartner hinterher bereit sind, sich erneut zu treffen. Ziel ist es, eine Beziehung aufzubauen, die auf Ehrlichkeit beruht, ohne alle Lösungsstrategien sofort parat haben zu müssen. Ich bin selbst sehr trainiert in Gesprächen, führe allerdings immer noch viele nicht perfekte Gespräche durch. Der Unterschied zu vielen Kollegen ist aber, dass ich es bemerke. Das ist wie bei Operationen: Man wird sie nie ganz ohne Komplikation durchführen können. Aber es geht darum, die Fehler zu merken und zu beheben. Das ist die Kunst.

    Aufgrund der Digitalisierung steigt die räumliche Distanz zwischen Arzt und Patient, dabei fallen wichtige Kommunikationsmittel wie Gestik und Mimik weg. Wird das zu einer besonderen Herausforderung vor allem für den medizinischen Nachwuchs?
    Ja und nein. Digitalisierung kann nur unterstützend wirken, wichtig bleibt immer die menschliche Begegnung. Sie bedeutet kein entweder oder, Digitalisierung gehört dazu. Am Ende des Tages bleibt im Destillat die Achtsamkeit in der menschlichen Begegnung zwischen Arzt und Patient. Der Umgang mit der Digitalisierung muss gelernt werden, ohne dass das Arzt-Patienten-Verhältnis darunter leidet.

    Sind Emotionen in der Arzt-Patienten-Beziehung überhaupt angebracht?
    Natürlich, warum denn nicht? Als Arzt kann man nicht sagen: „Ich bin traurig“ oder „Ich bin bedrückt“. Als Arzt weiß ich auch nicht, wie sich ein Patient fühlt, aber ich kann es erahnen. Ich selbst darf keinesfalls die Rolle des Betroffenen einnehmen. Nichtsdestotrotz ist Empathie wichtig – auf einer professionellen Ebene eben. Das heißt nicht, dass man nicht sym- oder empathisch ist, jedoch gilt es Mechanismen zu entwickeln, um mit dieser schweren Last klarzukommen und professionell zu bleiben.

    Gibt es drei ausschlaggebende Tipps, die Sie angehenden Medizinern im Umgang mit Patienten bezüglich der Vermittlung schlechter Nachrichten mit auf den Weg geben würden?
    Erstens: Es beginnt mit der Haltung, dass ich als Mediziner es auch so möchte, dass das Gespräch die wichtigste Arznei ist und so mit dem Thema auch umgehe. Man muss sich bei der Überbringung schlechter Nachrichten die Zeit zur Selbstreflektion nehmen, um zu erkennen, wie man selbst damit umgeht.

    Zweitens, sollte man versuchen, sein Gegenüber zu beobachten, um zu lernen wie die Nachricht aufgenommen wird und ob diese verständlich vermittelt wurde. Das ist wichtig für den Lernprozess. Das bedeutet auch, alle Emotionen des Gegenübers zu akzeptieren, ob das nun Wut, Trauer, Melancholie oder Albernheit ist – ohne diese zu bewerten. Im Falle einer negativen Nachricht, ist es empfehlenswert, eine Warnung auszusprechen wie „Ich habe eine schlechte Botschaft“. Das gibt dem Patienten die Möglichkeit, sich auf das, was kommt, mental vorzubereiten. Zuletzt sollten Mediziner sich auch immer auf die positiven Aspekte konzentrieren.


    Kommunikation für ÄrzteDr. Jalid Sehouli, gebürtiger Berliner mit marokkanischen Wurzeln, praktiziert seit 1999 an der Berliner Charité, wo er seit 2004 die Position des Direktors für Gynäkologie inne hat. Er gehört zu den weltweit führenden Krebsspezialisten auf dem Gebiet des Eierstockkrebses. Neben seiner neuesten Buchveröffentlichung schrieb er auch in vorherigen Werken über „Marrakesch“ und „Tanger“, welche große Beachtung auf der Leipziger Buchmesse erhielten. Sein Buch „Von der Kunst schlechte Nachrichten gut zu überbringen“ ist im Kösel Verlag erschienen (ISBN 978-3-466-34702-5).

    Einer von Dr. Sehouli‘s derzeit wissenschaftlichen Schwerpunkten ist das „Langzeit-Überleben“. Er versucht zu untersuchen, warum Menschen trotz unheilbarer Erkrankung lange und gut leben und arbeitet hierzu an einem großen wissenschaftlichen Projekt.


    Weitere Erfahrungsberichte finden Sie unter: arztundkarriere.com/erfahrungen-und-essays

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    Dr. med. Alice Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Je detaillierter die Beschreibung, umso besser die Diagnose!“

    „Als junge Medizinstudentin habe ich sehr häufig Hautausschläge gesehen und auch schon einmal selbst einen Ausschlag gehabt.

    Sehr erstaunlich ist, wie viele verschiedene Fotos von Hautproblemen existieren und daraus resultierend die Feststellung, wie unterschiedlich die Hautausschläge aussehen können. Durch eine sehr gute Beschreibung lässt sich das Hautproblem jedoch meistens diagnostizieren. Viele Konsile zwischen Ärztinnen und Ärzten laufen manchmal allerdings nur rein deskriptiv, beispielsweise durch Fachbegriffe, ab. Und bei einer sehr guten Beschreibung und einer kurzen Anamnese bedarf es gelegentlich sogar gar keinem Foto.

    Ich hätte mir gewünscht, im Medizinstudium einen noch stärkeren Fokus auf diese Deskription zu erhalten. Denn ich merke nun selbst, dass die Dermatologie, genau wie die Augenheilkunde, einer der Fachbereiche ist, in dem man als andere Fachdisziplin Schwierigkeiten hat und meistens nur – salopp formuliert – Kortison verwendet und erst bei ausbleibender Verbesserung einen Arzt einschaltet.“


    Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic, sowie dem Online-Portal zur medizinischen Weiterbildung medi-login. Sie tritt als Speakerin im Bereich „Digital Health“ auf und ist seit 2021 als Dozentin an der FOM Hochschule tätig.

    Dr. med. Ole Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Nehmt euch die Zeit und schnuppert auch in medizinische Berufe fernab des OP-Saales“

    „Ärzte dürfen keine Fehler machen!“ Wer mit Menschenleben arbeitet, kann es sich nicht erlauben, unkonzentriert zu sein, zu zögern oder gar an sich selbst zu zweifeln.
    Das ist ein Mantra, nach dem junge Mediziner:innen in der Regel leben, ja sogar leben müssen. Tagtäglich mit Krankheit, Gesundheit, Leben und Tod konfrontiert zu werden, macht eine solche Einstellung erforderlich.

    Als Arzt in einem Unternehmen zu arbeiten, bedeutet hingegen eine ganz andere Fehlerkultur: Während Fehler während einer medizinischen Behandlung auf keinen Fall passieren dürfen, gehört das „Fehler-Machen“ in der freien Wirtschaft mit dazu – und wird sogar eingefordert. Wie im alltäglichen Leben sind Fehler häufig die Grundvoraussetzung dafür, dass man lernt und über sich hinauswächst. Im Vergleich zu einer Arbeit am OP-Tisch oder im Behandlungszimmer muss im Unternehmens-Kontext viel ausprobiert und gewagt werden – seien es neue Geschäftsmodelle, verrückte Werbekampagnen oder innovative Vertriebsstrategien.

    Die beiden Fehlerkulturen könnten gegensätzlicher nicht sein. Das ist aber auch nicht schlimm! Unterschiedliche Umstände verlangen unterschiedliche Normen. Wichtig ist aber, dass man sich dieser verschiedenen Welten bewusst wird. Tut man dies nicht, läuft man Gefahr, die ärztliche Fehlerkultur auch auf andere Lebensbereiche zu übertragen.

    Was kann man also tun? Ich kann euch nur empfehlen, neben eurer ärztlichen Ausbildung auch mal ein Praktikum im nicht-ärztlichen Bereich, wie zum Beispiel in einem Unternehmen, zu machen. Dadurch habt ihr die Chance, beide Welten kennenzulernen und könnt dann eine Entscheidung treffen, für welchen Weg ihr euch entscheidet.


    Dr. med. Ole Martin hat an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Medizin studiert und anschließend an der Düsseldorfer Universitätsklinik seine Facharztausbildung für Radiologie begonnen. Schon früh wollte er sich für bessere Lösungen in der medizinischen Versorgung einsetzen. Daher baute er seit 2018 als CTO die medizinischen Online-Lernplattform medi-login auf. 2019 gründete er dann zusammen mit seiner Frau Dr. Alice Martin und dem Ärzte-Ehepaar Dr. Estefanía und Patrick Lang die Online-Hautarztpraxis dermanostic, bei der er als Geschäftsführer tätig ist.

    Uwe Michael Glatz

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Kümmert euch frühzeitig um eure Altersvorsorge und finanzielle Absicherung!“

    „Lange Zeit hatte ich selbst die Themen Absicherung, Vorsorge und Vermögensaufbau vernachlässigt. Im Berufsalltag stand die medizinische Versorgung der Patienten und die eigene Facharzt-Weiterbildung im Mittelpunkt. Ich habe mir wenig Gedanken darum gemacht, wie ich mit dem Geld, das ich tagtäglich verdiene, sinnvoll umgehe. Dass die Rente der ärztlichen Versorgungswerke im Ruhestand nicht ausreichen wird, um meinen Lebensstandard zu halten, wusste ich ebenfalls nicht.

    Vor einigen Jahren habe ich nach einer persönlichen Krise begonnen, mich in diesen Bereichen zunächst privat weiterzubilden. Diese Entwicklung habe ich dann mit einer IHK-Prüfung abgeschlossen. Heute berate und begleite ich Ärzt:innen und Angehörige anderer medizinischer Berufsgruppen in allen Finanz- und Absicherungsfragen. Mit dem Wissen von heute hätte ich bereits im Studium begonnen, eine zusätzliche private Rente aufzubauen und mich um die Absicherung meiner Arbeitskraft gekümmert. Das geht schon mit relativ kleinen Monatsbeiträgen, die je nach Karrierefortschritt weiter gesteigert werden können. Positiver Nebeneffekt: Man gewöhnt sich an die regelmäßigen Investments und passt seinen Lebensstandard mit der Zeit entsprechend an.“


    Uwe M. Glatz war jahrelang leitender Oberarzt in der Viszeralchirurgie und arbeitet jetzt als Finanzexperte für Ärzt:innen. Ihnen fehlt oftmals die Zeit, sich neben ihrer anspruchsvollen und zeitintensiven Tätigkeit noch mit Fragen der Vorsorge und Absicherung zu beschäftigen.

    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Eignet euch Kompetenzen in Sachen Management und Führung an."

    „Meinen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management habe ich erst relativ spät in meinem beruflichen Werdegang absolviert, also kurz vor meinem Ruf auf die W3-Professur für Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. Das MBA-Programm war beruflich und auch persönlich die wichtigste und lehrreichste Zeit in meinem Leben nach meinem Medizinstudium.

    Die erworbenen Skills und Kompetenzen wären mir sicherlich bereits viel früher zu Gute gekommen, hätte ich mich zuvor intensiver mit dieser Möglichkeit beschäftigt, die prinzipiell bereits nach zwei Jahren Berufserfahrung möglich gewesen wäre. Ich kann nur dazu raten, diese Zusatzausbildung so früh wie möglich in Betracht zu ziehen, denn Management-, Business- und Führungsthemen werden im Medizinstudium nur marginal adressiert. Diese, wie auch werteorientiertes ärztliches Handeln und wirtschaftliche Grundprinzipien, welche eng miteinander verknüpft sind, sollten aus meiner Sicht fest in das Medizinstudium implementiert werden.“


    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel leitet die Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig, AöR. Sie ist Fachärztin für Chirurgie, Viszeralchirurgie und Spezielle Viszeralchirurgie. Sie absolvierte einen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management.

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