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    „Mit jedem dritten Haus verbinde ich eine Geschichte“

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    By Caspar on 9. August 2021 Initiative Stadt-/Landärzt:innen, Stadt-/Landärzt:innen

    Külker Landarzt Praxis

    Dr. Rainer Külker ist seit zehn Jahren Landarzt in Warnitz, einem kleinen Ort in der Uckermark. Wir haben mit ihm darüber gesprochen, wie seine Arbeit in der Landarztpraxis aussieht, wie man den Landarztberuf für junge Mediziner:innen attraktiver machen kann und was er an seinem Job am meisten liebt. 

    Herr Dr. Külker, warum haben sie eine eigene Praxis auf dem Land übernommen?
    Nachdem ich mehrere Jahre lang in der Entwicklungszusammenarbeit in Afrika gearbeitet habe, wo man vorwiegend mit Organisations- und Managementaufgaben betraut ist, hatte ich den Wunsch, noch einmal „nah am Patienten“ zu sein. Daher habe ich beschlossen, die letzten Jahre meiner Berufskarriere als Landarzt zu arbeiten.

    Welcher Art Mensch begegnen Sie täglich in Ihrer Landarztpraxis und mit welchen Problemen kommen sie zu Ihnen? Gibt es da Unterschiede zu Patient:innen in der Stadt?
    Meine Patient:innen sind in der Regel schon älter, im Schnitt um die 70 Jahre. Daher kommen die meisten von ihnen auch mit typischen Altersbeschwerden zu mir: Gelenkbeschwerden, Rückenschmerzen, Arthrose, Diabetes und Bluthochdruck. Auch für die Krebsnachsorge bin ich häufig zuständig. Ich habe leider keinen Vergleich zur Stadt, kann mir aber vorstellen, dass die „aufgeklärten Städter“ die arbeitsintensiveren Patient:innen sind, die den Arzt oder die Ärztin auch häufiger in Frage stellen und deren Diagnosen und Ratschläge kritischer sehen.

    Wie wirtschaftlich ist Ihre Landarztpraxis und welche finanziellen Risiken bestehen?
    Nennen Sie mir den deutschen Landarzt, der von seiner Praxis nicht leben kann. Ärzt:innen klagen gern und häufig, aber ich komme mit meinen rund 800 Patient:innen und einem Privatpatientenanteil von zwei Prozent sehr gut über die Runden und kann mich, was die Finanzen angeht, wirklich nicht beschweren.

    Heutzutage zieht es den Großteil der jungen Menschen weg vom Land in die Großstädte. Wie wirkt sich das auf Ihre Praxis aus? Gibt es beispielsweise Probleme, Personal zu finden?
    Das kann ich schwer beurteilen. Ich habe zwei Krankenschwestern von meinem Vorgänger übernommen und sie halten mir seit 10 Jahren die Treue. Bislang stellt sich also dieses Problem nicht.

    Der Ärztemangel in ländlichen Regionen ist bekanntermaßen sehr hoch. Was halten Sie von Gegenmaßnahmen wie etwa Stipendien im Gegenzug für eine Verpflichtung oder Unterstützung bei der Einrichtung einer Landarztpraxis?
    Von diesen Maßnahmen halte ich sehr viel! Es gibt aber auch noch einiges, was getan werden kann. Zum einen könnte man Krankenhäuser dazu verpflichten, zehn Prozent ihrer Assistenzärzt:innen zu Allgemeinmediziner:innen weiterzubilden. Junge Kolleg:innen, die den Facharzt oder die Fachärztin anstreben, haben häufig Probleme zwischen den Abteilungen zu wechseln, weil die Chefärzt:innen in der Regel daran interessiert sind, dass die Assistenzärzt:innen viele Jahre auf ihren Abteilungen bleiben.

    Auch die Schaffung von medizinischen Versorgungszentren mit einem Spektrum von Fachärzt:innen halte ich für sinnvoll, damit das leidige Problem der Überweisungen zu den Fachärzt:innen entfällt. Den Facharztberuf könnte man ebenfalls aufwerten, durch eine Regelung, nach der der Zugang zu Fachärzt:innen ausschließlich über den Allgemeinarzt oder die Allgemeinärztin erfolgen kann. Zuletzt sollte man, wo es sinnvoll ist, ärztliche Aufgaben an medizinische Fachangestellte delegieren, die zum Beispiel einem Großteil der immobilen Patient:innen regelmäßige Hausbesuche anbieten können. Das System VERAH, das MFAs eine Qualifizierung zur Arbeit in der Hausarztpraxis ermöglicht, sollte deutlich, vor allem finanziell, aufgewertet werden.

    Was spricht Ihrer Meinung nach dafür, eine Praxis auf dem Land zu eröffnen, und was dagegen?
    Das ist ja fast eine philosophische Frage. Selbst in Zeiten zunehmender Urbanisierung werden viele Menschen auf dem Land bleiben wollen. Diese brauchen eine medizinische Versorgung, die von hoher Qualität sein muss. Als Landarzt muss ich als erste Anlaufstelle für alle medizinischen Probleme fungieren, auch für solche, die in der Stadt sofort in stationärer oder fachärztlicher Behandlung landen würden. Außerdem bietet die Versorgung der Menschen in ländlichen Regionen viel eher die Chance eines umfassenden Ansatzes, bei dem man auch das soziale und familiäre Umfeld der Patient:innen immer mit im Auge hat.

    Mit welchen Herausforderungen hat Ihre Praxis am meisten zu kämpfen?
    Der Job ist auch bei guter Organisation kein Acht-Stunden-Job. Meine private Situation erlaubt es glücklicherweise, auch zehn bis dreizehn Stunden pro Tag zu arbeiten. Bei Kolleg:innen, für die die Work-Life-Balance wichtig ist, ist das nicht möglich.

    Was lieben Sie an Ihrem Job?
    Mein Beruf als Landarzt ist extrem abwechslungsreich und ich kann mich sowohl über soziale Anerkennung als auch über eine gute Bezahlung freuen. Aber vor allem liebe ich es, tief in das Leben meiner Patient:innen Einblick haben zu können. Wenn ich durch mein Einzugsgebiet fahre, verbinde ich mit jedem dritten Haus eine Geschichte!

    Inwiefern hat die Entscheidung, Landarzt zu werden, Ihr Leben positiv beeinflusst?
    Ich habe in meinem Leben schon viel gemacht: viele Jahre Entwicklungszusammenarbeit in Afrika, einen Job als Consultant und acht Jahre lang Arbeit als Dozent an der Uni Heidelberg. Ich habe also eine gute Vergleichsgrundlage und ich kann sagen: Die letzten zehn Jahre als Landarzt in der Uckermark waren für mich die professionell befriedigendste Zeit.


    Külker Landarzt PraxisDr. Rainer Külker schloss 1987 seine Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin, Geburtshilfe und Frauenheilkunde ab. Im Laufe seines Lebens verschlug es ihn als Mitarbeiter des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) und der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit immer wieder in verschiedene Länder Afrikas für die Entwicklungshilfe im Gesundheitssektor. Diesem Thema widmete er sich auch als Dozent am Institute for Public Health an der Universität Heidelberg. Seit 2012 leitet Dr. Külker seine eigene Praxis für Allgemeinmedizin in Warnitz am Uckersee.

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    Dr. med. Alice Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Je detaillierter die Beschreibung, umso besser die Diagnose!“

    „Als junge Medizinstudentin habe ich sehr häufig Hautausschläge gesehen und auch schon einmal selbst einen Ausschlag gehabt.

    Sehr erstaunlich ist, wie viele verschiedene Fotos von Hautproblemen existieren und daraus resultierend die Feststellung, wie unterschiedlich die Hautausschläge aussehen können. Durch eine sehr gute Beschreibung lässt sich das Hautproblem jedoch meistens diagnostizieren. Viele Konsile zwischen Ärztinnen und Ärzten laufen manchmal allerdings nur rein deskriptiv, beispielsweise durch Fachbegriffe, ab. Und bei einer sehr guten Beschreibung und einer kurzen Anamnese bedarf es gelegentlich sogar gar keinem Foto.

    Ich hätte mir gewünscht, im Medizinstudium einen noch stärkeren Fokus auf diese Deskription zu erhalten. Denn ich merke nun selbst, dass die Dermatologie, genau wie die Augenheilkunde, einer der Fachbereiche ist, in dem man als andere Fachdisziplin Schwierigkeiten hat und meistens nur – salopp formuliert – Kortison verwendet und erst bei ausbleibender Verbesserung einen Arzt einschaltet.“


    Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic, sowie dem Online-Portal zur medizinischen Weiterbildung medi-login. Sie tritt als Speakerin im Bereich „Digital Health“ auf und ist seit 2021 als Dozentin an der FOM Hochschule tätig.

    Dr. med. Ole Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Nehmt euch die Zeit und schnuppert auch in medizinische Berufe fernab des OP-Saales“

    „Ärzte dürfen keine Fehler machen!“ Wer mit Menschenleben arbeitet, kann es sich nicht erlauben, unkonzentriert zu sein, zu zögern oder gar an sich selbst zu zweifeln.
    Das ist ein Mantra, nach dem junge Mediziner:innen in der Regel leben, ja sogar leben müssen. Tagtäglich mit Krankheit, Gesundheit, Leben und Tod konfrontiert zu werden, macht eine solche Einstellung erforderlich.

    Als Arzt in einem Unternehmen zu arbeiten, bedeutet hingegen eine ganz andere Fehlerkultur: Während Fehler während einer medizinischen Behandlung auf keinen Fall passieren dürfen, gehört das „Fehler-Machen“ in der freien Wirtschaft mit dazu – und wird sogar eingefordert. Wie im alltäglichen Leben sind Fehler häufig die Grundvoraussetzung dafür, dass man lernt und über sich hinauswächst. Im Vergleich zu einer Arbeit am OP-Tisch oder im Behandlungszimmer muss im Unternehmens-Kontext viel ausprobiert und gewagt werden – seien es neue Geschäftsmodelle, verrückte Werbekampagnen oder innovative Vertriebsstrategien.

    Die beiden Fehlerkulturen könnten gegensätzlicher nicht sein. Das ist aber auch nicht schlimm! Unterschiedliche Umstände verlangen unterschiedliche Normen. Wichtig ist aber, dass man sich dieser verschiedenen Welten bewusst wird. Tut man dies nicht, läuft man Gefahr, die ärztliche Fehlerkultur auch auf andere Lebensbereiche zu übertragen.

    Was kann man also tun? Ich kann euch nur empfehlen, neben eurer ärztlichen Ausbildung auch mal ein Praktikum im nicht-ärztlichen Bereich, wie zum Beispiel in einem Unternehmen, zu machen. Dadurch habt ihr die Chance, beide Welten kennenzulernen und könnt dann eine Entscheidung treffen, für welchen Weg ihr euch entscheidet.


    Dr. med. Ole Martin hat an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Medizin studiert und anschließend an der Düsseldorfer Universitätsklinik seine Facharztausbildung für Radiologie begonnen. Schon früh wollte er sich für bessere Lösungen in der medizinischen Versorgung einsetzen. Daher baute er seit 2018 als CTO die medizinischen Online-Lernplattform medi-login auf. 2019 gründete er dann zusammen mit seiner Frau Dr. Alice Martin und dem Ärzte-Ehepaar Dr. Estefanía und Patrick Lang die Online-Hautarztpraxis dermanostic, bei der er als Geschäftsführer tätig ist.

    Uwe Michael Glatz

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Kümmert euch frühzeitig um eure Altersvorsorge und finanzielle Absicherung!“

    „Lange Zeit hatte ich selbst die Themen Absicherung, Vorsorge und Vermögensaufbau vernachlässigt. Im Berufsalltag stand die medizinische Versorgung der Patienten und die eigene Facharzt-Weiterbildung im Mittelpunkt. Ich habe mir wenig Gedanken darum gemacht, wie ich mit dem Geld, das ich tagtäglich verdiene, sinnvoll umgehe. Dass die Rente der ärztlichen Versorgungswerke im Ruhestand nicht ausreichen wird, um meinen Lebensstandard zu halten, wusste ich ebenfalls nicht.

    Vor einigen Jahren habe ich nach einer persönlichen Krise begonnen, mich in diesen Bereichen zunächst privat weiterzubilden. Diese Entwicklung habe ich dann mit einer IHK-Prüfung abgeschlossen. Heute berate und begleite ich Ärzt:innen und Angehörige anderer medizinischer Berufsgruppen in allen Finanz- und Absicherungsfragen. Mit dem Wissen von heute hätte ich bereits im Studium begonnen, eine zusätzliche private Rente aufzubauen und mich um die Absicherung meiner Arbeitskraft gekümmert. Das geht schon mit relativ kleinen Monatsbeiträgen, die je nach Karrierefortschritt weiter gesteigert werden können. Positiver Nebeneffekt: Man gewöhnt sich an die regelmäßigen Investments und passt seinen Lebensstandard mit der Zeit entsprechend an.“


    Uwe M. Glatz war jahrelang leitender Oberarzt in der Viszeralchirurgie und arbeitet jetzt als Finanzexperte für Ärzt:innen. Ihnen fehlt oftmals die Zeit, sich neben ihrer anspruchsvollen und zeitintensiven Tätigkeit noch mit Fragen der Vorsorge und Absicherung zu beschäftigen.

    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Eignet euch Kompetenzen in Sachen Management und Führung an."

    „Meinen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management habe ich erst relativ spät in meinem beruflichen Werdegang absolviert, also kurz vor meinem Ruf auf die W3-Professur für Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. Das MBA-Programm war beruflich und auch persönlich die wichtigste und lehrreichste Zeit in meinem Leben nach meinem Medizinstudium.

    Die erworbenen Skills und Kompetenzen wären mir sicherlich bereits viel früher zu Gute gekommen, hätte ich mich zuvor intensiver mit dieser Möglichkeit beschäftigt, die prinzipiell bereits nach zwei Jahren Berufserfahrung möglich gewesen wäre. Ich kann nur dazu raten, diese Zusatzausbildung so früh wie möglich in Betracht zu ziehen, denn Management-, Business- und Führungsthemen werden im Medizinstudium nur marginal adressiert. Diese, wie auch werteorientiertes ärztliches Handeln und wirtschaftliche Grundprinzipien, welche eng miteinander verknüpft sind, sollten aus meiner Sicht fest in das Medizinstudium implementiert werden.“


    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel leitet die Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig, AöR. Sie ist Fachärztin für Chirurgie, Viszeralchirurgie und Spezielle Viszeralchirurgie. Sie absolvierte einen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management.

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