Close Menu
arzt & karriere
    Facebook X (Twitter) Instagram
    arzt & karriere
    • Home
    • Karriereplanung
      • Erfolgreich als Mediziner
      • Praxis: Übernahme und Gründung
      • Studium & Berufseinstieg
      • Erfahrungen & Essays
      • Forschung & Wissenschaft
      • Top-Krankenhäuser
        • Helios Kliniken
      • Innovative MVZ
      • Alternativen zur Medizinerkarriere
    • FOKUS ’25: ÖGD
      • Attraktive Chancen im ÖGD
      • Top-Gesundheitsämter
      • Karriere im ÖGD
    • Weiterbildung
      • Weiterbildung klug planen
      • Exzellente Perspektiven
      • Top-Weiterbilder:innen
      • Alle Fachdisziplinen:
        • Allgemeinmedizin
        • Angiologie
        • Arbeitsmedizin
        • Augenheilkunde
        • Chirurgie
        • Dermatologie
        • Diabetologie
        • Gastroenterologie
        • Gefäßchirurgie
        • Gynäkologie
        • Kardiologie
        • Labormedizin
        • Mikrobiologie
        • Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
        • Nephrologie
        • ÖGD
        • Onkologie
        • Orthopädie und Unfallchirurgie
        • Pathologie
        • Physikalische und Rehabilitative Medizin
        • Plastische Chirurgie
        • Psychosomatische Medizin
        • Rheumatologie
        • Urologie
    • MedTech & Digitalisierung
      • Digitalisierung in der Medizin
      • MedTech
      • Consulting
      • Digital: Best Practice
      • Digitale Pioniere
      • Digital Communication
    • Medical Leadership
    • JOBS
      • Stellenanzeige einstellen
    arzt & karriere

    Blaupause – Hilfe für Helfende

    0
    By Caspar on 1. Dezember 2020 Studentische Initiativen, Studium

    Studentische Initiative Blaupause

    Die Psyche des Personals im Gesundheitswesen wird oft stark strapaziert. Während sie sich um unsere Gesundheit kümmern, bleibt ihre eigene oft auf der Strecke. Die studentische Initiative Blaupause hat sich diesem Thema angenommen und hilft dem Pflegepersonal, wie das Pflegepersonal uns hilft – gewissenhaft und mit Leidenschaft zu ihrem Tun.

    Blaupause – Initiative für mentale Gesundheit im Gesundheitswesen e.V. ist ein junger Verein, dessen Mitglieder mehr Aufmerksamkeit und Bewusstsein für ein Thema schaffen möchten, welches uns alle betrifft und dennoch viel zu selten offen angesprochen und angegangen wird – mentale Gesundheit im Gesundheitswesen. Bei Blaupause spricht man genau darüber und setzt sich für das ein, was in der Gesellschaft, insbesondere auch Gesundheitsprofessionen, größtenteils ein Tabu-Thema ist.

    Blaupause wurde 2018 von einer Hand voll motivierter junger Menschen gegründet, Vorsitzende des Vereins sind die Gründungsmitglieder Felix Radtke und Katharina Eyme. Inzwischen besteht der Verein aus verschiedensten Arbeits- und Lokalgruppen. In einem interdisziplinären Team arbeiten die Mitglieder auf das gleiche Ziel hin.

    Ob Medizinstudierende, Ärzt:innen, Psycholog:innen, Gesundheits- und Krankenpfleger:innen oder andere „Helfende” – oft vergessen sie neben der Gesundheit ihrer Patient:innen die eigene mentale Gesundheit. Selten suchen sich betroffene Profis Hilfe, obwohl dies von großer Bedeutung wäre. Die Relevanz dieser Thematik geht auch aus Studien hervor. Ein Beispiel ist die Metaanalyse von Mata et al. (2015).

    Blaupause hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf das Thema mentale Gesundheit im Gesundheitswesen aufmerksam zu machen, Verständnis und Bewusstsein in diesem Bereich zu stärken, aber auch Leitfäden und Hinweise für das eigene Verhalten an die Hand zu geben.

    Was heißt das nun konkret?
    Auf das Thema mentale Gesundheit im Gesundheitswesen macht Blaupause durch Öffentlichkeitsarbeit, unter anderem in sozialen Medien aufmerksam. Dabei sind sie auf Twitter, LinkedIn, Facebook, Instagram sowie auf Fachkongressen, Aktionstagen und bei Einführungsveranstaltungen an Universitäten vertreten. Das Ziel ist, Menschen dazu zu bewegen, sich mehr mit dem Thema mentale Gesundheit auseinanderzusetzen und dieses Thema nicht nur aus seiner Tabu-Position herauszumanövrieren, sondern auf eine aktive Förderung der mentalen Gesundheit und die Prävention psychischer Erkrankungen hinzuarbeiten. Denn mit dem Überschreiten von Grenzen sowohl der psychischen als auch der physischen Belastbarkeit riskiert ein:e Jede:r die mentale Gesundheit. Eine Blaupause-Themenwoche befasst sich mit „Grenzen setzen“. Regelmäßig neuer Input in Form kleiner prägnanter Listen und Beispiele soll dabei helfen herauszufinden, wann man Grenzen setzen sollte und wie man dies am besten umsetzt, um sich somit selbst nicht zu überlasten.
    Ein wichtiger Aspekt der Arbeit bei Blaupause ist also auch, Konkretes an die Hand zu geben, was vor allem im Rahmen von Präventionsprojekten verwirklicht wird. Beispiele hierzu wären die „Going Home Checklist“ oder die „Pocket Cards“. Erstere hilft dabei, nach der Arbeit abzuschalten. Diese lässt sich ausdrucken und beinhaltet sechs Punkte zum Abhaken wie beispielsweise das Wertschätzen, bei dem man sich drei Dinge ins Bewusstsein holt, die an diesem Arbeitstag gut gelaufen sind.

    Die Entstigmatisierung in Bezug auf psychische Erkrankungen ist ein weiterer Aspekt, der Blaupause am Herzen liegt. Sowohl Wissensvermittlung als auch Kontakt zu Personen mit psychischen Erkrankungen können zur Reduktion des Stigmas beitragen (Corrigan und Rüsch 2002). Beides wird bei Blaupause gefördert. Das Forum dient zum (anonymen) Austausch von Betroffenen und schafft dadurch ein Gefühl von Unterstützung und Verständnis. Blaupause-Leuchtturmprojekte sind Interviews mit Betroffenen im Format „5 vor 12“, in denen darüber gesprochen wird, was für die Befragten mentale Gesundheit bedeutet, was dies mit ihrem Beruf zu tun hat und vieles mehr.

    Erfahrungen und Bereicherungen durch das Ehrenamt bei Blaupause:
    Bei Blaupause kommen Menschen sowohl in bundesweiten Teams als auch in Lokalgruppen zusammen, die sich für das Thema mentale Gesundheit im Gesundheitswesen interessieren und sich aktiv dafür einsetzen möchten. Erfahrungen zu Arbeitsprozessen im interdisziplinären Team können auch auf die Zusammenarbeit am Arbeitsplatz übertragen werden. Durch die Teamarbeit bekommt man verschiedene Perspektiven und Blickwinkel nahegebracht und sammelt Denkanstöße für Verbesserungen oder Veränderungen.

    Die Mitarbeit in der Initiative verdeutlicht nochmals, dass über psychische Erkrankungen und mentale Gesundheit oft nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen wird und häufig gerade auch die, die am meisten betroffen sind, am wenigsten Energie übrighaben, um sich für sich selbst einzusetzen. Zu persönlichen Erfahrungen gehören neben dem wachsenden Bewusstsein für die eigene mentale Gesundheit und die des Umfeldes dann auch die Realisation dessen, was man alles gemeinsam bewegen kann. Es tut gut zu spüren, wenn Menschen auf mentale Gesundheit aufmerksam gemacht, dafür sensibilisiert und dazu anregt werden, mentale Gesundheit selbst zu praktizieren.

    Auch zwischenmenschlich gibt es in diesem Ehrenamt viele Gewinne. Diese reichen von persönlicher Wertschätzung, beispielsweise durch positives Feedback hin zu Networking-Möglichkeiten. Außerdem bieten Vorträge vor der Gruppe die Möglichkeit, selbstbewusstes Auftreten zu optimieren.

    Es wird auch immer neues Wissen über ehrenamtliche Arbeit an sich gesammelt. Dazu gehört es, Menschen im Rahmen ehrenamtlicher Arbeit zu motivieren, zur bestmöglichen Arbeitsgestaltung zu bewegen, notwendige und hilfreiche Strukturen zu erkennen oder produktive Ideen zu generieren.

    Zudem gibt es natürlich stets Verbesserungspotential. So müssen auch Blaupause-Mitglieder ein Auge auf die eigene mentale Gesundheit haben und lernen, sich auch mal von dem Gefühl der persönlichen Verantwortung zu distanzieren. Auch die Anregung zu genügend Eigeninitiative kann von Zeit zu Zeit eine Herausforderung darstellen. Dabei helfen dann wertschätzende Kommunikation und gegenseitige Motivation, um gemeinsam zu wachsen – für das gemeinsame Ziel. Oder wie es ein Blaupause-Mitglied formuliert:

    „Außerdem finde ich es heilend, aus dem Leiden etwas Positives zu erschaffen. Aus der Ohnmacht herauszukommen und das Problem anzupacken Am schönsten ist es glaube ich für mich, wenn jemand Blaupause kontaktiert, weil derjenige oder diejenige aus den gleichen Gründen gegoogelt hat, wie ich früher einmal, nur habe ich damals nichts gefunden – für andere sind wir mit Blaupause jetzt eine Anlaufstelle. Das macht mich jedes Mal so glücklich.“


    Referenzen
    Corrigan, Patrick W.; Rüsch, Nicolas (2002): Mental Illness Stereotypes and Clinical Care: Do People Avoid Treatment Because of Stigma? In: Psychiatric Rehabilitation Skills 6 (3), S. 312–334.

    Mata, Douglas A.; Ramos, Marco A.; Bansal, Narinder; Khan, Rida; Guille, Constance; Di Angelantonio, Emanuele; Sen, Srijan (2015): Prevalence of Depression and Depressive Symptoms Among Resident Physicians: A Systematic Review and Meta-analysis. In: JAMA 314 (22), S. 2373–2383.


    Studentische Initiative Blaupause

    Sonja Steltmann (geboren 1998) schreibt zurzeit ihre Bachelorarbeit in Psychologie und hat bereits verschiedene Praktika im Bereich klinische Psychologie absolviert. Sie sieht auch in sportlicher Betätigung einen Baustein für Psychische Gesundheit und gibt daher in ihrer Freizeit Kickbox-Training, um andere zu motivieren.

    Share. Facebook Twitter Pinterest LinkedIn Tumblr Email

    Related Posts

    „Ganz starke Praxisorientierung“ – Erfahrungen aus dem PJ bei Helios

    7. Mai 2025

    „Aufklärung und Entstigmatisierung sind dringend nötig“

    6. Dezember 2023

    „Wissenschaftliche Kompetenzen müssen im Studium stärker gefördert werden”

    6. Dezember 2023
    CONSIDIO Advertorial

    EINZIGARTIG IM DETAIL, UMFASSEND IM GESAMTBILD
    Bis die Vorstellungen von der eigenen Praxis Wirklichkeit werden, müssen praktizierende Ärzte und Mediziner viele wichtige Entscheidungen treffen. Nicht selten verlaufen diese äußerst nervenaufreibend und setzen jeweils hochspezialisierte Expertisen voraus.

    CONSIDIO ist der richtige Partner bei der Realisierung Ihres Traums von der modernen Praxis oder Praxisklinik. Sie verfügen über langjährige Erfahrung und breitgefächertes Knowhow bei der Praxisplanung, Einrichtung, Innenausbau, Bauleitung und Gestaltung von Räumlichkeiten, die Ihre Patienten begeistern.

    KURZUM: IHRE PRAXIS WIRD INDIVIDUELL UND EINZIGARTIG, ANGEPASST AN IHR PRAXISKONZEPT UND IHRE LEISTUNGEN.

    Für mehr Informationen geht es hier zur CONSIDIO Website.

    3M Advertorial

    M*Modal von 3M erleichtert den Klinikalltag!

    Das St.-Antonius-Hospital Eschweiler setzt auf die neue digitale Spracherkennungslösung 3M M*Modal  und machte damit sehr gute Erfahrungen. Der komplexe Dokumentationsprozess wird damit nicht nur vereinfacht und zeitlich optimiert, sondern es werden auch KI-basierte kontextspezifische Hinweise zur Vollständigkeit und Richtigkeit der diktierten Inhalte gegeben sowie prozessuale, medizinische und abrechnungsrelevante Fragestellungen berücksichtigt. Die Qualität der Dokumentation wird erhöht.

    Mehr Infos zu 3M Health Information Systems, findest du auf der 3M Website.

    Neueste Jobs
    • Facharzt (m/w/d) Hals-Nasen-Ohrenheilkunde für unser MVZ

      • Wesel
      • Evangelisches Krankenhaus Wesel GmbH
      • Teilzeit
      • Vollzeit
    • Fachärzteausbildung (m/w/d) Allgemeinmedizin – Gesamtausbildung auf dem Campus

      • Wesel
      • Evangelisches Krankenhaus Wesel GmbH
      • Teilzeit
      • Vollzeit
    • Facharzt (m/w/d) Allgemeinmedizin oder Innere Medizin

      • Wesel
      • Evangelisches Krankenhaus Wesel GmbH
      • Teilzeit
      • Vollzeit
    • Fachärzte/Fachärztinnen für den Sozialpsychiatrischen Dienst

      • Berlin
      • Bezirksamt Spandau von Berlin
      • Teilzeit
      • Vollzeit
    Dr. med. Alice Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Je detaillierter die Beschreibung, umso besser die Diagnose!“

    „Als junge Medizinstudentin habe ich sehr häufig Hautausschläge gesehen und auch schon einmal selbst einen Ausschlag gehabt.

    Sehr erstaunlich ist, wie viele verschiedene Fotos von Hautproblemen existieren und daraus resultierend die Feststellung, wie unterschiedlich die Hautausschläge aussehen können. Durch eine sehr gute Beschreibung lässt sich das Hautproblem jedoch meistens diagnostizieren. Viele Konsile zwischen Ärztinnen und Ärzten laufen manchmal allerdings nur rein deskriptiv, beispielsweise durch Fachbegriffe, ab. Und bei einer sehr guten Beschreibung und einer kurzen Anamnese bedarf es gelegentlich sogar gar keinem Foto.

    Ich hätte mir gewünscht, im Medizinstudium einen noch stärkeren Fokus auf diese Deskription zu erhalten. Denn ich merke nun selbst, dass die Dermatologie, genau wie die Augenheilkunde, einer der Fachbereiche ist, in dem man als andere Fachdisziplin Schwierigkeiten hat und meistens nur – salopp formuliert – Kortison verwendet und erst bei ausbleibender Verbesserung einen Arzt einschaltet.“


    Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic, sowie dem Online-Portal zur medizinischen Weiterbildung medi-login. Sie tritt als Speakerin im Bereich „Digital Health“ auf und ist seit 2021 als Dozentin an der FOM Hochschule tätig.

    Dr. med. Ole Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Nehmt euch die Zeit und schnuppert auch in medizinische Berufe fernab des OP-Saales“

    „Ärzte dürfen keine Fehler machen!“ Wer mit Menschenleben arbeitet, kann es sich nicht erlauben, unkonzentriert zu sein, zu zögern oder gar an sich selbst zu zweifeln.
    Das ist ein Mantra, nach dem junge Mediziner:innen in der Regel leben, ja sogar leben müssen. Tagtäglich mit Krankheit, Gesundheit, Leben und Tod konfrontiert zu werden, macht eine solche Einstellung erforderlich.

    Als Arzt in einem Unternehmen zu arbeiten, bedeutet hingegen eine ganz andere Fehlerkultur: Während Fehler während einer medizinischen Behandlung auf keinen Fall passieren dürfen, gehört das „Fehler-Machen“ in der freien Wirtschaft mit dazu – und wird sogar eingefordert. Wie im alltäglichen Leben sind Fehler häufig die Grundvoraussetzung dafür, dass man lernt und über sich hinauswächst. Im Vergleich zu einer Arbeit am OP-Tisch oder im Behandlungszimmer muss im Unternehmens-Kontext viel ausprobiert und gewagt werden – seien es neue Geschäftsmodelle, verrückte Werbekampagnen oder innovative Vertriebsstrategien.

    Die beiden Fehlerkulturen könnten gegensätzlicher nicht sein. Das ist aber auch nicht schlimm! Unterschiedliche Umstände verlangen unterschiedliche Normen. Wichtig ist aber, dass man sich dieser verschiedenen Welten bewusst wird. Tut man dies nicht, läuft man Gefahr, die ärztliche Fehlerkultur auch auf andere Lebensbereiche zu übertragen.

    Was kann man also tun? Ich kann euch nur empfehlen, neben eurer ärztlichen Ausbildung auch mal ein Praktikum im nicht-ärztlichen Bereich, wie zum Beispiel in einem Unternehmen, zu machen. Dadurch habt ihr die Chance, beide Welten kennenzulernen und könnt dann eine Entscheidung treffen, für welchen Weg ihr euch entscheidet.


    Dr. med. Ole Martin hat an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Medizin studiert und anschließend an der Düsseldorfer Universitätsklinik seine Facharztausbildung für Radiologie begonnen. Schon früh wollte er sich für bessere Lösungen in der medizinischen Versorgung einsetzen. Daher baute er seit 2018 als CTO die medizinischen Online-Lernplattform medi-login auf. 2019 gründete er dann zusammen mit seiner Frau Dr. Alice Martin und dem Ärzte-Ehepaar Dr. Estefanía und Patrick Lang die Online-Hautarztpraxis dermanostic, bei der er als Geschäftsführer tätig ist.

    Uwe Michael Glatz

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Kümmert euch frühzeitig um eure Altersvorsorge und finanzielle Absicherung!“

    „Lange Zeit hatte ich selbst die Themen Absicherung, Vorsorge und Vermögensaufbau vernachlässigt. Im Berufsalltag stand die medizinische Versorgung der Patienten und die eigene Facharzt-Weiterbildung im Mittelpunkt. Ich habe mir wenig Gedanken darum gemacht, wie ich mit dem Geld, das ich tagtäglich verdiene, sinnvoll umgehe. Dass die Rente der ärztlichen Versorgungswerke im Ruhestand nicht ausreichen wird, um meinen Lebensstandard zu halten, wusste ich ebenfalls nicht.

    Vor einigen Jahren habe ich nach einer persönlichen Krise begonnen, mich in diesen Bereichen zunächst privat weiterzubilden. Diese Entwicklung habe ich dann mit einer IHK-Prüfung abgeschlossen. Heute berate und begleite ich Ärzt:innen und Angehörige anderer medizinischer Berufsgruppen in allen Finanz- und Absicherungsfragen. Mit dem Wissen von heute hätte ich bereits im Studium begonnen, eine zusätzliche private Rente aufzubauen und mich um die Absicherung meiner Arbeitskraft gekümmert. Das geht schon mit relativ kleinen Monatsbeiträgen, die je nach Karrierefortschritt weiter gesteigert werden können. Positiver Nebeneffekt: Man gewöhnt sich an die regelmäßigen Investments und passt seinen Lebensstandard mit der Zeit entsprechend an.“


    Uwe M. Glatz war jahrelang leitender Oberarzt in der Viszeralchirurgie und arbeitet jetzt als Finanzexperte für Ärzt:innen. Ihnen fehlt oftmals die Zeit, sich neben ihrer anspruchsvollen und zeitintensiven Tätigkeit noch mit Fragen der Vorsorge und Absicherung zu beschäftigen.

    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Eignet euch Kompetenzen in Sachen Management und Führung an."

    „Meinen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management habe ich erst relativ spät in meinem beruflichen Werdegang absolviert, also kurz vor meinem Ruf auf die W3-Professur für Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. Das MBA-Programm war beruflich und auch persönlich die wichtigste und lehrreichste Zeit in meinem Leben nach meinem Medizinstudium.

    Die erworbenen Skills und Kompetenzen wären mir sicherlich bereits viel früher zu Gute gekommen, hätte ich mich zuvor intensiver mit dieser Möglichkeit beschäftigt, die prinzipiell bereits nach zwei Jahren Berufserfahrung möglich gewesen wäre. Ich kann nur dazu raten, diese Zusatzausbildung so früh wie möglich in Betracht zu ziehen, denn Management-, Business- und Führungsthemen werden im Medizinstudium nur marginal adressiert. Diese, wie auch werteorientiertes ärztliches Handeln und wirtschaftliche Grundprinzipien, welche eng miteinander verknüpft sind, sollten aus meiner Sicht fest in das Medizinstudium implementiert werden.“


    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel leitet die Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig, AöR. Sie ist Fachärztin für Chirurgie, Viszeralchirurgie und Spezielle Viszeralchirurgie. Sie absolvierte einen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management.

    Aktuelle E-Paper

    Ausgabe 22

    Ausgabe 23

    © Copyright 2017 - 2024 by evoluzione GmbH

    Impressum und Datenschutz | Mediadaten | FAQ und Kontakt

    Type above and press Enter to search. Press Esc to cancel.