Das Praktische Jahr (PJ) ist für viele Medizinstudierende eine entscheidende Phase, um die Theorie in die Praxis umzusetzen und sich auf die zukünftige Karriere vorzubereiten. In den Helios Kliniken gewinnen PJler:innen praxisorientierte Einblicke, die ihnen nicht nur ein tiefgehendes Verständnis der verschiedenen Fachrichtungen vermitteln. Sie lernen auch einen Arbeitgeber kennen, der sich ihnen als erste Adresse für eine fachärztliche Weiterbildung empfiehlt. Wie das PJ bei Helios konkret aussieht, berichtet Celia Drückhammer.
Sie haben 2019 mit dem Medizinstudium begonnen. Was hat Sie dazu bewogen, diesen Weg einzuschlagen?
Mich hat schon früh die Atmosphäre in der Klinik fasziniert. Durch mehrere Praktika im medizinischen Bereich habe ich festgestellt, dass mir die Arbeit im Gesundheitswesen sehr liegt. Ich finde es spannend, die komplexen Vorgänge im menschlichen Körper zu verstehen, um so die Gesundheit der Patienten zu schützen und zu verbessern. Gleichzeitig erfüllt es mich, in schwierigen Zeiten für Menschen da zu sein. Beides zusammen hat mich letztlich dazu gebracht, Medizin zu studieren.
Sie sind aktuell im Praktischen Jahr. Was macht für Sie die Ausbildung an der MSH in Kooperation mit den Helios Kliniken besonders?
Ganz klar: die starke Praxisorientierung. Schon in der Vorklinik konnten wir in vielen Praktika unsere medizinischen Fähigkeiten entwickeln und hatten erste Einblicke in die Klinik. Im klinischen Abschnitt kamen wir intensiv mit Patienten in Kontakt und konnten unterschiedliche Krankheitsbilder und Untersuchungsmethoden selbst erleben – dabei wurden wir stets bestmöglich unterstützt. Der „Unterricht am Krankenbett“ (UaK) fand in kleinen Gruppen mit maximal sechs Studierenden statt, was eine sehr persönliche Betreuung ermöglichte. Zusätzlich standen uns jederzeit Übungsmaterialien zur Verfügung, etwa zum Blutabnehmen, Legen von Flexülen, Wundnaht oder auch zur Liquorpunktion an Modellen. Auch Ultraschalluntersuchungen konnten wir sowohl unter Anleitung als auch eigenständig an modernen Geräten trainieren. In Schwerin gibt es zudem eine eigene Ausbildungsstation. Besonders schätze ich das familiäre Klima – mit der Zeit sind mir viele Dozierende und das MSH-Team sehr ans Herz gewachsen. Über das ganze Studium hinweg wurde regelmäßig evaluiert, wie die Ausbildung weiter verbessert werden kann. Als erster Jahrgang konnten wir dabei aktiv mitgestalten.
Gab es eine besondere Herausforderung im Studium oder im PJ, an der Sie gewachsen sind?
Ich denke, dass allein die grundlegende Patientenversorgung immer eine Herausforderung darstellt. Aus dem Gespräch mit dem Patienten die individuelle Diagnostik und die resultierende Therapie ableiten zu können, bedarf sehr viel Erfahrung. Hierauf wurde man in der praxisorientierten Ausbildung während des Studiums sehr gut vorbereitet, jedoch steht man am Anfang des Praktischen Jahres vor vielen neuen Aufgaben. Hierbei wird man aber immer durch erfahrene Ärzte unterstützt, um diese bestmöglich zu meistern. In meinem speziellen Fall habe ich in der Augenheilkunde die Spaltlampenuntersuchung inklusive Funduskopie, der Untersuchung des Augenhintergrundes, erlernen dürfen, welche definitiv viel Übung und Zeit benötigt. Die Unterstützung der Ärzte hier war sehr hilfreich. Ich hatte die Möglichkeit, in der täglichen Visite die Patienten mit anzuschauen und den ophthalmologischen Befund mit den Ärzten zu diskutieren und so immer mehr zu lernen.
„Man wird sehr schnell ins Team aufgenommen“. Celia Drückhammer macht in ihrem PJ die Erfahrung, dass bei Helios Kommunikation auf Augenhöhe gelebt wird
In welcher Abteilung sammeln Sie aktuell Erfahrungen und welche möchten Sie noch kennenlernen?
Mein erstes PJ-Tertial habe ich in der Augenklinik der Helios Kliniken Schwerin unter der Leitung von Chefärztin Dr. med. Ruth Kölb-Keerl absolviert. Man muss jeweils ein Tertial in der Inneren Medizin und Chirurgie absolvieren und hat dann noch ein Wahltertial. Das Wahltertial in der Augenheilkunde zu absolvieren habe ich gewählt, weil mich das Fach während der UaKs begeistert hat. In vier Monaten konnte ich die Augenheilkunde intensiv kennenlernen – sie hat mich so überzeugt, dass ich nach dem Studium die Facharztweiterbildung in diesem Bereich anstrebe. Meine verbleibenden zwei Tertiale in der Inneren Medizin und Chirurgie absolviere ich in der Schweiz. Übrigens hatten wir auch bereits während des Studiums die Gelegenheit, verschiedene andere Helios Kliniken durch Blockpraktika kennenzulernen. Hierfür waren wir für ein bis zwei Wochen an Kliniken wie beispielsweise Erfurt, Schleswig, Krefeld, Berlin-Buch oder Stralsund.
Die Wahl der Fachdisziplin, ist wohl eine der zentralen und für manche angehenden Ärzt:innen schwierigsten Entscheidungen. Hat Ihnen das PJ geholfen, eine Richtung für Ihre berufliche Zukunft zu finden?
Mir hat es sehr geholfen. Eine schwierige Entscheidung war für mich, das Fach für mein Wahltertial zu bestimmen. Mir gefällt auch die Gynäkologie sehr und ich hätte auch hier gerne nochmal ein paar Monate verbracht. Da man das Wahltertial nicht splitten kann, musste ich mich für eines entscheiden und bin froh, Augenheilkunde gewählt zu haben. Man hat über vier Monate wirklich die Chance, in einem Fachgebiet einen tiefen Einblick zu erhalten, Fertigkeiten zu erlernen und deutlich mehr involviert zu sein. Ich konnte das Team in dieser spannenden und herausfordernden Zeit immer mehr unterstützen, was mir wiederum viel Freude gebracht hat. Patienten teilweise selbst zu betreuen und dabei immer die Möglichkeit zu haben, Fragen an erfahrene Ärzte zu stellen, ermöglicht eine gute Vorbereitung auf die kommende Zeit als Assistenzarzt.
Die ärztliche Weiterbildung bei Helios: Karriere mit Konzept
Helios bietet nicht nur Medizinstudierenden eine fundierte klinische Ausbildung, sondern auch ein strukturiertes und fachlich hochwertiges Weiterbildungsangebot. Mit über 10.000 Ärztinnen und Ärzten verfügt Helios über ein einzigartiges Expertennetzwerk, das den interdisziplinären Austausch auf höchstem Niveau ermöglicht. Ein zentrales Element ist das eigens entwickelte Curriculum für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung (AiW). Die Helios Fachbereiche gestalten Seminare, Workshops und Trainings, die auf den jeweiligen Ausbildungsstand abgestimmt sind. Ergänzt wird das Angebot durch verbindlich geplante Rotationen sowie ein strukturiertes Mentoring. Bereits zu Beginn der Facharztausbildung wird gemeinsam mit der Chefärztin oder dem Chefarzt ein individueller Weiterbildungsplan erstellt – für eine zielgerichtete und planbare Entwicklung zur Fachärztin beziehungsweise zum Facharzt. Mit über 80 Kliniken aller Versorgungsstufen in ganz Deutschland eröffnet Helios zahlreiche Perspektiven für die berufliche Entwicklung und Karriere.
Mehr Informationen findest du unter: www.helios-gesundheit.de/karriere/berufe/ aerztlicher-dienst/arzt-in-weiterbildung
Gab es ergänzende Weiterbildungsangebote während des PJs?
Wir haben wöchentlichen PJ-Unterricht, der besonders vielfältig aufgestellt ist. Von Vorträgen der Psychiatrie und Dermatologie über Gespräche mit einer gynäkologischen Oberärztin zum Thema Geburt bis hin zum praktischen Tape-Kurs mit dem neuen Chefarzt der Orthopädie war echt vieles dabei – nur um ein paar Beispiele zu nennen. Vor allem haben mir die praktischen Fortbildungen gefallen – davon könnte es aus meiner Sicht gerne noch mehr geben. (lacht) Zudem hatten wir eine Fortbildung zum Thema Patientensicherheit mit dem Dekan der MSH, Prof. Dr. med. habil. Dr. Rainer Petzina. Hier haben wir praxisnah über Gefährdungen der Patientensicherheit gesprochen und anschließend in kleinen Gruppen Fehler in einem Szenario gesucht. Dies hat nicht nur viel Spaß gemacht, sondern auch nochmals sensibilisiert, die Gefährdungen zu erkennen. Zudem hatten wir abteilungsintern noch mehrere Fortbildungen, teils für das gesamte Team, teils extra für die Studenten, die gerade in der Augenklinik waren.
Wie erleben Sie die Zusammenarbeit im Klinikteam – insbesondere als PJ-Studentin?
Gute Teamarbeit ist im Klinikalltag unerlässlich. Besonders positiv fällt mir die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachabteilungen auf. Man merkt, dass hier auf Augenhöhe kommuniziert wird – das schafft eine gute Lernatmosphäre.
Helios verfügt insgesamt über 53 akademische Lehrkrankenhäuser, an denen jährlich rund 1.000 PJ’ler betreut werden. Was ist der Anreiz, sein PJ in einer Helios-Klinik zu absolvieren?
Für mich stechen zum einen die Studientage besonders positiv hervor; diese kann man über das Tertial verteilt in Anspruch nehmen. So hat man zwischendurch die Möglichkeit, Lernlücken zu schließen und sich noch besser in das Fachgebiet einzuarbeiten. Zudem wird man sehr schnell ins Team aufgenommen. Was mir bei Helios auch sehr gut gefallen hat, war der kurze Draht zu den PJ-Beauftragten, die einem bei Problemen immer schnell geholfen haben. Ein weiterer Punkt, den ich sehr schätze, sind die Rotationsmöglichkeiten in der Inneren Medizin und Chirurgie. So hat man die Möglichkeit, in jeweils vier Monaten zwei oder drei Fachgebiete zu sehen. Es sollte allerdings für diejenigen, die sich schon sicher sind, wohin ihre Reise gehen soll, auch die Möglichkeit geben, den kompletten Zeitraum in einem Fachbereich zu absolvieren. So hat man die Möglichkeit, tiefer in das gewünschte Fachgebiet einzutauchen. Wobei natürlich die eigene Motivation und die Abteilung wichtige Faktoren für den Lernfortschritt während des PJ sind. Gerade im Gespräch mit den Kommiliton:innen ist mir immer wieder aufgefallen, was für einen großen Unterschied das macht. Einige hatten das Glück, eigene Patienten betreuen zu dürfen und konnten dadurch viel lernen, andere hatten weniger praxisnahe Einsätze. Ich kann mich definitiv zu den Glücklichen zählen. Zuletzt gibt es natürlich den finanziellen Anreiz, das PJ bei Helios zu machen, da man an vielen Kliniken in Deutschland entweder gar nicht bezahlt wird oder deutlich weniger bekommt als bei Helios. Das ist ein Pluspunkt, den man nicht unterschätzen darf.
Was raten Sie anderen PJ-Studierenden für einen erfolgreichen Start ins Praktische Jahr?
Ich folge ganz dem Motto „Wie man in den Wald hinein ruft, schallt es auch wieder heraus“. Eine gute Zusammenarbeit ist ja keine Einbahnstraße. Als PJ’ler:in sollte man deswegen seinen Teil tun und offen und motiviert in die Praxis starten. Natürlich gehören zu den Bereichen auch die weniger geliebten Aufgaben wie Blut abnehmen oder administrative Tätigkeiten, allerdings sollte sich alles die Waage halten und nicht den gesamten Tag in Anspruch nehmen. Wenn man sich hier motiviert und teamfähig zeigt, hat man mit der Zeit in vielen Fällen auch die Möglichkeit, verantwortungsvollere Aufgaben zu übernehmen – bis hin zur selbstständigen Patientenbetreuung.
Und wie sehen Sie Ihre berufliche Zukunft?
Ich plane aktuell nicht weit voraus. Ich sehe meine Zukunft definitiv in der Augenheilkunde und möchte hier schauen, welche Möglichkeiten sich für mich ergeben. Ob dies an einer Helios Klinik sein wird oder vielleicht doch nochmal für ein paar Jahre im Ausland, wird sich zeigen.
Zum Abschluss: Was möchten Sie künftigen PJ-Studierenden mit auf den Weg geben?
Seid neugierig, offen und motiviert, viele verschiedene Fachbereiche kennenzulernen. Wer weiß, vielleicht entpuppt sich ein Fachgebiet doch nochmal ganz anders als erwartet.
Mehr über das Praktische Jahr bei Helios findest du auch auf deren Karriereseite.
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