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    „Die Medizin braucht mehr weibliche Führung“

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    By Caspar on 23. November 2021 Allgemein, Erfahrungen & Essays, Ratgeber für Ärzte, Weiterbildung

    In medizinischen Führungspositionen sind Frauen häufig unterrepräsentiert.

    Frauen sind in medizinischen Führungspositionen unterrepräsentiert. Dr. Christina Venzin beschäftigt sich mit der Frage, wie Führung in der ­Medizin in Zukunft aussehen soll. Kreativität und Mut sind gefragt.

    Der Anteil weiblicher Medizinstudierender liegt derzeit in Deutschland bei etwa 70 Prozent. Sind Frauen in Führungspositionen trotzdem noch rar?
    Der Anteil der Medizinstudentinnen ist erst in den letzten 20 Jahren rapide angestiegen, in der Altersgruppe über 45 Jahren ist also der Anteil der männlichen Ärzte noch immer höher. Bei den über 55-jährigen Ärzten gibt es zum Beispiel doppelt so viele Männer wie Frauen. Dennoch: Chefarzt-Positionen werden dann nicht etwa zu einem Drittel von Frauen besetzt, sondern nur circa 13 Prozent, was bei aller Demografie einer deutlichen Unterrepräsentation entspricht. Noch gravierender fällt dies in der Altersgruppe der unter 45-jährigen Medizinern auf: Ärztinnen überwiegen in dieser Gruppe bereits, dennoch sind nur etwa 30 Prozent der Oberarztpositionen in Deutschland von Frauen besetzt.

    Welches sind die Gründe dafür?
    Die Gründe hierfür sind neben der vielzitierten schlechteren Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch unterschiedliche gesellschaftliche Erwartungen an Frauen und Männer, nicht nur im Medizinberuf. Ich habe diese in einer kürzlich erschienenen Publikation die „Stolpersteine der Gendernormen“ genannt, da diese den Weg für Frauen zur Führungsposition erschweren. Lassen Sie mich „Gendernormen“ kurz erklären: Mit einer Person in Führungsposition verbindet man Attribute wie „durchsetzungsstark, entscheidungsfreudig, gut vernetzt“ – Eigenschaften, die wir in unserer westlichen Kultur eher mit Männern assoziieren. Wenn Frauen diese Eigenschaften aufweisen, werden sie oft als kratzbürstig und unsympathisch wahrgenommen, da man von Frauen eher Fürsorge und Selbstlosigkeit erwartet. Damit entsteht für Frauen ein unerfüllbares Dilemma.

    Die ersten Stolpersteine liegen also schon beim Rekrutierungsverfahren auf dem Weg.
    Richtig. Aus der Wirtschaft weiß man, dass Frauen sich auch aus Furcht vor psychologischen Sanktionen (Ablehnung, Sympathieentzug) nicht in Kadergremien wählen lassen. Davon abgesehen: Wie viele Ka­derpositionen sind in der Medizin in Deutschland zum Beispiel in Teilzeit ausgeschrieben?
    Wenn Frau sich dann dennoch zu einer Bewerbung wagt, stellen Auswahlverfahren die nächste Hürde dar: Eine Studie zeigte, dass Frauen höheren Maßstäben in Bewerbungsverfahren genügen mussten und das Führungspotenzial bei Frauen häufiger übersehen wurde. Bei Mitarbeitergesprächen wiederholt sich dieses Muster dann: Frauen müssen das Erreichte nochmals beweisen, zudem unterstellt man ihnen weniger Karriereambitionen, wenn sie eine Familie haben.

    Man hat das Gefühl, dass das hierarchiefreie Arbeiten und die New-Work-Konzepte in der freien Wirtschaft we­sentlich verbreiteter sind als im Gesundheitswesen. Warum hat man es da noch so oft mit tradierten Rollenverständnissen zu tun?
    Der Hauptgrund liegt wohl in der Tatsache, dass die Behandlung von Pa­tient:innen hohe Sicherheit und Verlässlichkeit erfordert. Da muss letztlich je­mand „zuständig sein“. In dieser Hinsicht ist die Medizin vergleichbar mit der Luftfahrt: Eine flache Hierarchie würde wohl eher dazu führen, dass sich wenige Menschen freiwillig in ein Passagierflugzeug begeben würden. Hinzu kommt das Erfahrungswissen, das in der Medizin das er­lernte Fachwissen ergänzt. Zu den meisten komplexen Krankheitsbildern gibt es kein Schema X, das man nachschlagen und anwenden könnte.

    Ein weiterer Grund ist die juristische Verantwortung: Wenn etwas schiefgeht, steht letztlich der Leiter einer Abteilung dafür gerade, nicht der Assistenzarzt oder die junge Oberärztin allein. Nichts desto trotz wären flachere Hierarchien durchaus möglich und wünschenswert. Im Schweizer Ge­sundheitswesen beispielsweise, sind die Hierarchien bereits bedeutend geringer spürbar, als dies in Deutschland der Fall ist. Gerade Unispitäler tun sich diesbezüglich besonders schwer, was wiederum am gleichzeitigen Auftrag als „Ausbildungsstätte, Versorgungsstätte und Forscherstätte“ liegt – ein ganz eigenes Thema!
    Neuere Arbeitsmodelle finden sich im Gesundheitswesen vor allem, wenn es um Projekte und Innovationen geht. Man könnte sich durchaus vorstellen, dass vermehrter Umgang mit neueren Arbeitskonzepten im Rahmen von Projekten auch kreativere Ideen fördert – dort, wo die Medizin sie dringend bräuchte, zum Beispiel in Hinblick auf Teilzeitmodelle.

    Junge Assistenzärzt:innen müssen sich für eine Facharztrichtung entscheiden. Müssen sie auch bereits zu Beginn ihrer medizinischen Karriere wissen, ob sie später eine Führungsposition innehaben wollen?Grundsätzlich ist es natürlich immer von Vorteil, wenn man ein klares Ziel vor Augen hat. Je früher, desto besser. Aus meiner Erfahrung heraus haben jedoch die wenigsten jungen Ärztinnen und Ärzte schon konkrete Vorstellungen, wie ihre berufliche Karriere oder ihr Privatleben in 10 bis 20 Jahren aussehen soll – ich nehme mich da nicht aus! Meiner Meinung nach sollten sich bereits Studierende mit dieser Frage beschäftigen, sich aber nicht auf eine einzige Fahrbahn beschränken. Hilfreich wäre es sicher, wenn das Thema Führung bereits im Studium thematisiert würde. Später finden sich die meisten Oberärztinnen und Oberärzte in einer Position wieder, auf die sie ausschließlich im medizinischen Sinne, nicht aber in Sachen Führung vorbereitet sind.

    Erscheint der Chefarzt-Posten für junge Ärzt:innen eventuell sogar unattraktiv? 
    Offenbar finden in Deutschland mittlerweile nicht nur Ärztinnen den Chefarzt-Posten unattraktiv, es fehlt gänzlich an Bewerbungen jeglichen Geschlechts. Ei­ner der Hauptgründe ist wohl, dass zunehmend wenig attraktiv erscheinendes Multitasking von diesen Personen gefordert ist: Medizinische Expertise muss gepaart sein mit ökonomischen Kenntnissen und Leadership, in den universitären Häusern kommen Forschung und Lehre noch dazu! Da Ärzte und Ärztinnen durch das Studium und die Weiterbildung fast ausschließlich mit medizinischen Kenntnissen ausgestattet werden, fehlen die anderen Expertisen naturgemäß und müssten in Selbstregie und Aufbaustudiengängen selbst erarbeitet werden.

    Was wäre ein Weg aus dem Dilemma?
    Eine mögliche Lösung wäre eine Art „tenure-track“ für diejenigen, die sich eine Kaderposition vorstellen können. Dazu würden dann obligatorische Leadership-Angebote und Vermittlung ökonomischer Grundkenntnisse im Spezialbereich des Gesundheitswesens gehören. Auch Jobsharing-Modelle in höheren Ka­derpositionen könnten nicht nur Ärztinnen ansprechen. Umfragen zeigen, dass auch die männlichen Kollegen sich eine Zukunft in Teilzeit vorstellen. Die Tage des Modells „120 Prozent arbeitender Mann im weißen Kittel“ sind gezählt. Da heißt es nun, frühzeitig alternative Modelle zu erarbeiten und auszuprobieren! Kreativität und Mut in Hinblick auf Arbeitsmodelle sind gefragt, wenn wir die Medizin in eine erfolgreiche Zukunft führen wollen.

    Werden Medizinstudierende im Studium ausreichend darauf vorbereitet, dass in medizinischen Teams auch Personalführung ein wichtiges Kriterium ist?
    Bisher leider gar nicht! Hinzu kommt, dass das Medizinstudium uns nicht auf die Tä­tigkeit in ihrem praktischen Zusammenhang mit anderen Berufsgruppen vorbereitet, Stichwort Interprofessionalität! Hier läge viel Potenzial.

    Welche Positivbeispiele machen Ihnen Hoffnung, dass die Medizin auf dem richtigen Weg ist, was das Thema Female Leadership betrifft?
    Wir sprachen vorhin über die Gendernormen in der Führung und das Modell „perfekter Arzt“. Ich betrachte es als großen Vorteil, dass es eben noch kein gesellschaftlich definiertes Bild von „der Chefärztin“ gibt. Genau das ermöglicht es uns, als Pionierinnen ein Bild zu gestalten – so etwas sollte doch Spaß machen! Auch sehe ich, dass sich Frauen in der Medizin immer mehr informell und formell austauschen. Jetzt bräuchte es noch ein wenig mehr Mut, um es den vereinzelten Beispielen zweier Chefärztinnen, die sich einen Posten teilen, nachzumachen!

    Was raten Sie jungen Ärztinnen, die planen, im Laufe ihrer Karriere Chefärztin zu werden?
    Ich würde ihnen drei Dinge raten. Erstens sollten sie sich frühzeitig mit den Themen Leadership und Ökonomie im Gesundheitswesen beschäftigen, sowie Grundkenntnisse des Gesundheitssystems im jeweiligen Land erwerben. Zweitens, ein Netzwerk aufbauen – dazu gehört sowohl das Peer-Netzwerk, mit dem man sich im Verlauf auch mit dem Thema Jobsharing austauschen und ergänzen kann, sowie das Netzwerk derjenigen, von denen man lernen kann. Drittens, und das klingt jetzt banal, sollte man sich frühzeitig (also vor der Gründung einer Familie) mit dem Partner beziehungsweise der Partnerin darüber unterhalten, wie man die Familienaufgaben so aufteilt, dass beide Beteiligten einer erfüllenden Karriere nachgehen können. Das Thema Forschung habe ich bewusst ausgeklammert – das ist ein ganz eigenes.
    Insgesamt rate ich allen angehenden Medizinerinnen und Medizinern mehr Kreativität und Mut, um das künftige Bild „der Chefärztin“ mitzugestalten!



    Autorin Dr. med. Christina Venzin hat eine über 10-jährige Führungserfahrung als leitende Ärztin und Leitung der Nephrologie/Dialyse am Spital Davos. Ihre Spezialgebiete sind Führung, Gender, interprofessionelle Zusammenarbeit, Vereinbarkeit von Fa­milie und Beruf. Sie ist als Dozentin über college-m.ch erreichbar.

     

     


     

    Mehr zum Thema Weiterbildungsmöglichkeiten finden Sie hier. 

     

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    Dr. med. Alice Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Je detaillierter die Beschreibung, umso besser die Diagnose!“

    „Als junge Medizinstudentin habe ich sehr häufig Hautausschläge gesehen und auch schon einmal selbst einen Ausschlag gehabt.

    Sehr erstaunlich ist, wie viele verschiedene Fotos von Hautproblemen existieren und daraus resultierend die Feststellung, wie unterschiedlich die Hautausschläge aussehen können. Durch eine sehr gute Beschreibung lässt sich das Hautproblem jedoch meistens diagnostizieren. Viele Konsile zwischen Ärztinnen und Ärzten laufen manchmal allerdings nur rein deskriptiv, beispielsweise durch Fachbegriffe, ab. Und bei einer sehr guten Beschreibung und einer kurzen Anamnese bedarf es gelegentlich sogar gar keinem Foto.

    Ich hätte mir gewünscht, im Medizinstudium einen noch stärkeren Fokus auf diese Deskription zu erhalten. Denn ich merke nun selbst, dass die Dermatologie, genau wie die Augenheilkunde, einer der Fachbereiche ist, in dem man als andere Fachdisziplin Schwierigkeiten hat und meistens nur – salopp formuliert – Kortison verwendet und erst bei ausbleibender Verbesserung einen Arzt einschaltet.“


    Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic, sowie dem Online-Portal zur medizinischen Weiterbildung medi-login. Sie tritt als Speakerin im Bereich „Digital Health“ auf und ist seit 2021 als Dozentin an der FOM Hochschule tätig.

    Dr. med. Ole Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Nehmt euch die Zeit und schnuppert auch in medizinische Berufe fernab des OP-Saales“

    „Ärzte dürfen keine Fehler machen!“ Wer mit Menschenleben arbeitet, kann es sich nicht erlauben, unkonzentriert zu sein, zu zögern oder gar an sich selbst zu zweifeln.
    Das ist ein Mantra, nach dem junge Mediziner:innen in der Regel leben, ja sogar leben müssen. Tagtäglich mit Krankheit, Gesundheit, Leben und Tod konfrontiert zu werden, macht eine solche Einstellung erforderlich.

    Als Arzt in einem Unternehmen zu arbeiten, bedeutet hingegen eine ganz andere Fehlerkultur: Während Fehler während einer medizinischen Behandlung auf keinen Fall passieren dürfen, gehört das „Fehler-Machen“ in der freien Wirtschaft mit dazu – und wird sogar eingefordert. Wie im alltäglichen Leben sind Fehler häufig die Grundvoraussetzung dafür, dass man lernt und über sich hinauswächst. Im Vergleich zu einer Arbeit am OP-Tisch oder im Behandlungszimmer muss im Unternehmens-Kontext viel ausprobiert und gewagt werden – seien es neue Geschäftsmodelle, verrückte Werbekampagnen oder innovative Vertriebsstrategien.

    Die beiden Fehlerkulturen könnten gegensätzlicher nicht sein. Das ist aber auch nicht schlimm! Unterschiedliche Umstände verlangen unterschiedliche Normen. Wichtig ist aber, dass man sich dieser verschiedenen Welten bewusst wird. Tut man dies nicht, läuft man Gefahr, die ärztliche Fehlerkultur auch auf andere Lebensbereiche zu übertragen.

    Was kann man also tun? Ich kann euch nur empfehlen, neben eurer ärztlichen Ausbildung auch mal ein Praktikum im nicht-ärztlichen Bereich, wie zum Beispiel in einem Unternehmen, zu machen. Dadurch habt ihr die Chance, beide Welten kennenzulernen und könnt dann eine Entscheidung treffen, für welchen Weg ihr euch entscheidet.


    Dr. med. Ole Martin hat an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Medizin studiert und anschließend an der Düsseldorfer Universitätsklinik seine Facharztausbildung für Radiologie begonnen. Schon früh wollte er sich für bessere Lösungen in der medizinischen Versorgung einsetzen. Daher baute er seit 2018 als CTO die medizinischen Online-Lernplattform medi-login auf. 2019 gründete er dann zusammen mit seiner Frau Dr. Alice Martin und dem Ärzte-Ehepaar Dr. Estefanía und Patrick Lang die Online-Hautarztpraxis dermanostic, bei der er als Geschäftsführer tätig ist.

    Uwe Michael Glatz

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Kümmert euch frühzeitig um eure Altersvorsorge und finanzielle Absicherung!“

    „Lange Zeit hatte ich selbst die Themen Absicherung, Vorsorge und Vermögensaufbau vernachlässigt. Im Berufsalltag stand die medizinische Versorgung der Patienten und die eigene Facharzt-Weiterbildung im Mittelpunkt. Ich habe mir wenig Gedanken darum gemacht, wie ich mit dem Geld, das ich tagtäglich verdiene, sinnvoll umgehe. Dass die Rente der ärztlichen Versorgungswerke im Ruhestand nicht ausreichen wird, um meinen Lebensstandard zu halten, wusste ich ebenfalls nicht.

    Vor einigen Jahren habe ich nach einer persönlichen Krise begonnen, mich in diesen Bereichen zunächst privat weiterzubilden. Diese Entwicklung habe ich dann mit einer IHK-Prüfung abgeschlossen. Heute berate und begleite ich Ärzt:innen und Angehörige anderer medizinischer Berufsgruppen in allen Finanz- und Absicherungsfragen. Mit dem Wissen von heute hätte ich bereits im Studium begonnen, eine zusätzliche private Rente aufzubauen und mich um die Absicherung meiner Arbeitskraft gekümmert. Das geht schon mit relativ kleinen Monatsbeiträgen, die je nach Karrierefortschritt weiter gesteigert werden können. Positiver Nebeneffekt: Man gewöhnt sich an die regelmäßigen Investments und passt seinen Lebensstandard mit der Zeit entsprechend an.“


    Uwe M. Glatz war jahrelang leitender Oberarzt in der Viszeralchirurgie und arbeitet jetzt als Finanzexperte für Ärzt:innen. Ihnen fehlt oftmals die Zeit, sich neben ihrer anspruchsvollen und zeitintensiven Tätigkeit noch mit Fragen der Vorsorge und Absicherung zu beschäftigen.

    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Eignet euch Kompetenzen in Sachen Management und Führung an."

    „Meinen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management habe ich erst relativ spät in meinem beruflichen Werdegang absolviert, also kurz vor meinem Ruf auf die W3-Professur für Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. Das MBA-Programm war beruflich und auch persönlich die wichtigste und lehrreichste Zeit in meinem Leben nach meinem Medizinstudium.

    Die erworbenen Skills und Kompetenzen wären mir sicherlich bereits viel früher zu Gute gekommen, hätte ich mich zuvor intensiver mit dieser Möglichkeit beschäftigt, die prinzipiell bereits nach zwei Jahren Berufserfahrung möglich gewesen wäre. Ich kann nur dazu raten, diese Zusatzausbildung so früh wie möglich in Betracht zu ziehen, denn Management-, Business- und Führungsthemen werden im Medizinstudium nur marginal adressiert. Diese, wie auch werteorientiertes ärztliches Handeln und wirtschaftliche Grundprinzipien, welche eng miteinander verknüpft sind, sollten aus meiner Sicht fest in das Medizinstudium implementiert werden.“


    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel leitet die Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig, AöR. Sie ist Fachärztin für Chirurgie, Viszeralchirurgie und Spezielle Viszeralchirurgie. Sie absolvierte einen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management.

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