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    Mission Herzchirurgie: Was sagt der Nachwuchs zu Chancen, Herausforderungen und zur Zukunft eines spannenden Fachgebietes

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    By Cornelia on 18. Juli 2023 Chirurgie, Fachgesellschaften, Gefäßchirurgie, Weiterbildung

    Die Herzchirurgie ist ein innovatives und spannendes Fach, das herausfordert, Entwicklungspotential bietet und interdisziplinäre Zusammenarbeit voraussetzt. In der Herzchirurgie „denkt man mit den Händen“*; diese manuellen Fähigkeiten müssen trainiert werden. Kaum ein anderes medizinisches Fachgebiet ist so komplex. Über Berufschancen, Fortbildung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie spricht Dr. Najla Sadat, Sprecherin des Jungen Forums der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie.

    Frau Dr. Sadat; beschreiben Sie in drei Worten, was für Sie die Herzchirurgie ausmacht und was Sie an dem Fachgebiet fasziniert.
    Innovation, Interdisziplinarität und Multiprofessionalität. Mich persönlich fasziniert die grazile und dynamische (Hand-)Arbeit im operativen Bereich, sowie die gleichzeitige Forschung auf dem Gebiet der Herzmedizin. Daneben macht es mir auch Freude, das Wissen über so ein interessantes Fach, dass mir selbst sehr viel Spaß macht, an Studierende zu vermitteln.

    Sie sind die Sprecherin des Jungen Forums der DGTHG und seit März 2023 Fachärztin für Herzchirurgie. Welche Voraussetzungen sind nötig, um Herzchirurg:in zu werden und was ist das Besondere am Fachgebiet?
    Nach dem universitären Abschluss in Humanmedizin (Approbation) beginnt die zweijährige Basisweiterbildung mit sechsmonatigen Rotationen u.a. auf der Intensivstation und in der Notaufnahme. So lernen junge Kollegen:innen bereits zu Beginn ihrer Weiterbildung die Behandlung von komplexen Krankheitsbildern, Stabilisierung von kreislaufinstabilen Patient:innen und die Notfallversorgung in akut-lebensbedrohlichen Situationen, kennen. Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen haben oftmals eine Reihe von Begleiterkrankungen, da alle Organsysteme von der Herzfunktion abhängig sind, und somit eine eingeschränkte Herzfunktion zu einer Beeinträchtigung dieser Organe führen kann. Um unsere Patient:innen in der Herzchirurgie bestmöglich behandeln zu können, und um im interdisziplinären Team die beste Therapie-Entscheidung zu finden, müssen wir uns fundiertes Wissen in fast allen Fachdisziplinen, wie z.B. Kardiologie, Pulmonologie, Nephrologie, Intensivmedizin, aneignen. Als Herzchirurg:innen therapieren wir alle anderen Organsysteme mit und verbessern damit idealerweise die gesamte Lebensqualität der Patient:innen. Das ist, meiner Meinung nach, eine der schönsten Facetten unseres Faches. Die Grundbausteine dieser Multiprofessionalität sind bereits in unserer Basisweiterbildung verankert und werden in den folgenden vier Jahren der Spezialisierung zum Herzchirurgen/zur Herzchirurgin intensiviert. Den chirurgischen Schwerpunkt der Facharzt-Weiterbildung bildet insbesondere das Erlernen komplexer operativer Techniken, moderner Transkatheterverfahren und innovativer Device-Therapien.

    Welche charakterlichen Eigenschaften sind nötig?
    Der Aus- und Fortbildungsweg ist lang. Es braucht auf der persönlichen Ebene Entschlossenheit, den Willen zur außerordentlichen Leistungsbereitschaft, eine gute Stressresistenz und Empathie für die Patient:innen und deren Angehörigen. Bis zur Facharztreife dauert es mindestens sechs Jahre; oftmals jedoch auch deutlich länger. Herzchirurgie ist zudem in allen Bereichen Teamarbeit. Deshalb sind Teamfähigkeit, Professionalität und Toleranz für uns als Ärztinnen und Ärzte sehr wichtig. Zudem agieren wir multiprofessionell und interdisziplinär. Hierfür ist auch eine reflektierte Kommunikation von Vorteil.

    In welche Richtung entwickelt bzw. wie entwickelt sich die Herzchirurgie?
    Die Herzchirurgie ist ein sehr innovatives, dynamisches Fach und entwickelt sich zunehmend in Richtung moderner minimal-invasiver, interventioneller, endoskopischer und Roboter-assoziierter Behandlungsmöglichkeiten weiter. Des Weiteren gewinnt der wissenschaftliche Austausch auf internationaler Ebene, sowie die Digitalisierung und künstlicher Intelligenz in der Herzchirurgie zunehmend an Bedeutung.

    Wie sieht die Zukunft für junge Herzchirurginnen und Herzchirurgen „auf dem Markt“ aus?
    In der Herzchirurgie gibt es, wie in allen Bereichen der Medizin, Personalmangel, so dass die Chancen vor allem für Berufsanfänger:innen sehr gut sind. Zusätzlich haben operativ gut ausgebildete Fachärztinnen und Fachärzte auch auf internationaler Ebene gute Chancen. Leider ist der Weg zum operativen Herzchirurgen bzw. Herzchirurgin lang und nur wenige Ärztinnen und Ärzte, die in der Herzchirurgie anfangen, erhalten auch tatsächlich eine operative Weiterbildung, so dass ein Wechsel von der Herzchirurgie in andere Fachrichtungen sehr häufig ist. Persönlich bin ich der Meinung, dass sich der lange Weg lohnt, denn die Herzchirurgie ist ein spannendes, herausforderndes und innovatives Fachgebiet.

    Wie kann man sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in solch einer zeitaufwendigen Fachdisziplin vorstellen? Wie teilen Sie persönlich Ihre Zeit ein?
    Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist auch in der Herzchirurgie möglich. In den letzten Jahren haben einige meiner Kolleg:innen Elternzeit genommen, was durch die Abteilungsleiter und das Team unterstützt wurde. Um die Familie und die Kariere „unter einen Hut“ zu bringen, ist ein gutes Zeitmanagement und eine gute Organisation sehr entscheidend. Ich persönlich habe in den letzten Jahren den Fokus auf die Herzchirurgie und meine Patient:innen, die Forschung mit dem Ziel der Habilitation, meine Aufgaben im Jungen Forum, als Lehrbeauftragte und Assistentensprecherin, gelegt. Das sind aber Aufgaben, die ich sehr gerne mache und ich kann somit auch meinen Beitrag für unser Team und unsere Fachgesellschaft leisten. Natürlich nehme ich mir in meiner Freizeit auch „Quality-Time“ für die Familie und Freunde und verreise sehr gerne mit ihnen. Es ist wichtig, dass man für sich eine Balance zwischen Arbeit und Freizeit findet. Das kann individuell sehr unterschiedlich aussehen und ist abhängig davon in welchem Lebensabschnitt man sich befindet. Wie heißt es so schön: Viele Wege führen nach Rom.

    Dr. Najla Sadat (links) mit Prof. Dr. Jörg Kempfert bei einer Herzoperation.

    Wie unterstützt das Junge Forum der DGTHG den Nachwuchs auf dem Weg zur Facharztreife?
    Das Junge Forum setzt sich innerhalb der DGTHG für die Interessen der Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung und der interessierten Studierenden ein, z.B. in Kooperation mit der Kommission für Fort-, Weiterbildung und Nachwuchsförderung zur Optimierung der Facharztweiterbildung. Im Rahmen der Kongresse (DGTHG-Jahrestagung und Fokustagung) veranstalten wir ein Programm mit wissenschaftlichen und berufspolitischen Sitzungen für Assistenzärztinnen und Assistenzärzte, sowie Wetlabs für Studierende. Als Junges Forum können wir uns innerhalb unserer Fachgesellschaft engagieren und unsere berufliche Zukunft mitgestalten. Das ist mir wichtig.

     

     

    Beschreiben Sie diese Ziele?
    In Zusammenarbeit mit der DGTHG setzten wir uns für die Optimierung der Facharztweiterbildung in der Herzchirurgie ein. Aktuell erarbeiten wir ein Konzept für die moderne Herzmedizin, erstellen Kriterien für ein Siegel für gute Weiterbildung und erfassen über die Landesärztekammern die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf die Facharztweiterbildung in der Herzchirurgie. Zusätzlich repräsentieren wir die Herzchirurgie als Vertreter von Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung, von jungen Fachärztinnen und Fachärzten sowie von Studierenden auf interdisziplinärer, nationaler und internationaler Ebene, um gemeinsame Ziele der Herzmedizin mit unseren Kooperationspartnern in der Fort- und Weiterbildung, sowie in der Forschung voranzubringen.

    Hierfür haben Sie einen 10-Punkte Plan entwickelt. Erklären Sie diesen bitte kurz.
    Im 10-Punkte-Plan des Jungen Forums haben wir die aus unserer Sicht wichtigsten Kriterien für eine strukturierte Fort- und Weiterbildung im Fachgebiet Herzchirurgie zusammengefasst. Hierzu zählen beispielsweise: ein strukturiertes Weiterbildungs-Curriculum, Rotationspläne, Unterstützung durch die Abteilung bei der Teilnahme an internen, externen und interdisziplinären Fortbildungen, bei der Forschung und bei wissenschaftlichen Kongressen, Etablierung von Skills-Labs zum Erlernen von manuellen Fertigkeiten und der Möglichkeit der Weiterbildung in Teilzeit.

    Welche weiteren „Forderungen“ hat das Junge Forum? Welches Engagement zeigen sie für die moderne Herzchirurgie?
    Wir halten eine transparente und strukturierte Weiterbildung für notwendig, die jungen Herzchirurg:innen eine qualitativ gute Facharztweiterbildung ermöglicht. In der modernen Herzmedizin liegt der Fokus auf der Behandlung unserer Patient:innen, auf Interdisziplinarität und Multiprofessionalität. Diese Aspekte des Team-Approaches müssen sich auch in der Weiterbildung widerspiegeln. Eine scharfe Trennung der Facharztweiterbildung für Kardiologie und Herzchirurgie ist unseres Erachtens nicht mehr zeitgemäß. Daneben spielen natürlich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine wichtige Rolle und die Förderung der Frauen. Es gibt bis heute keine Ordinaria der Herzchirurgie. Auch der Anteil der Frauen in Führungspositionen in der Herzchirurgie ist im Vergleich zu anderen Fachgebieten deutlich geringer. Wir haben allerdings deutlich mehr Frauen, die Medizin studieren. Für die Zukunft des Faches ist es daher auch wichtig, den weiblichen Nachwuchs zu generieren. Ein Umdenken in neue Kommunikations- und Führungswege ist da sicherlich von Vorteil.

    Apropos Aufstieg als Frau. Wie sehen Sie als Herzchirurgin die Chancen?
    An einigen Universitäten beträgt der Anteil der Studentinnen bis zu 70 Prozent in der Humanmedizin. Trotzdem finden wir in den chirurgischen Fächern, wie gesagt, einen geringen Anteil an Ärztinnen, vor allem als Oberärztinnen/leitende Positionen, geringer als 5 Prozent. Das verdeutlicht, dass die Aufstiegsmöglichkeiten für Frauen nach wie vor erschwert sind. Unsere Fachgesellschaft nimmt sich im Rahmen der Herzchirurginnen-Netzwerks, hier u.a. mit Kursangeboten und Mentorinnen-Programm wie „Frauen trainieren Frauen“, dieser Problematik an und versucht, den weiblichen Nachwuchs zu unterstützen. Auch wir als Junges Forum sehen es als unsere Aufgabe, Medizinstudentinnen und Ärztinnen zu ermutigen, sich für die Herzchirurgie zu entscheiden. Wir gehen mit gutem Beispiel voran: der federführende Ausschuss und Beirat des Jungen Forums besteht zur Hälfte aus Kolleginnen bzw. Studentinnen.

    Wie muss sich die Herzchirurgie entwickeln, um Nachwuchs zu generieren?
    Da 70 Prozent der Absolventen weiblich sind, sollten wir uns auf Lösungen für Hindernisse, die vor allem den weiblichen Nachwuchs betreffen, fokussieren. Wie gesagt, ist für Planung von Beruf und Familie eine durchschnittliche Facharzt-Weiterbildungszeit von 8,4 Jahren eher abschreckend. Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist es aber erforderlich, dass wir eine verbindliche und qualitativ gute Weiterbildung in einer angemessenen Zeit für unser Fach anbieten. Zusätzlich brauchen wir mehr Ärztinnen in Führungspositionen, die als Vorbilder für die jüngere, überwiegend weibliche Generation stehen und die diese ermutigen, sich für die Herzchirurgie zu entscheiden. Ggf. braucht es auch eine neue Definition mit Spezialisierung innerhalb der Herzchirurgie, da die Komplexität des Faches ja eine lange Lernzeit erfordert. Wir sind zuversichtlich, dass wir hier gemeinsam mit der DGTHG gute Wege finden, um den Herausforderungen zu begegnen.

    Die Herzmedizin arbeitet Hand in Hand im Herzteam. Wie sieht die Zusammenarbeit Herzchirurgie und Kardiologie beim Nachwuchs aus?
    Die Zusammenarbeit mit dem Jungen Forum der DGPK (Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler) und dem DGfK (Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung) ist wichtig für die Weiterentwicklung der herzmedizinischen Disziplinen und macht uns sehr viel Spaß. Wir organisieren auf der DGTHG Jahrestagung und Fokustagung gemeinsame Sessions, praktische Kurse und eine Get-Together Party. Wir wünschen uns für die Zukunft auch eine engere Zusammenarbeit und gemeinsame Projekte mit der „Young DGK“. Ich bin zuversichtlich, dass wir als junge Herzmediziner:innen das schaffen.

    Wie sehen internationale Kooperationen (Schweiz, Österreich, EACTS) aus?
    Mir persönlich macht insbesondere die Kooperation mit dem „Young swiss cardiac surgeons club“ und dem Jungen Forum der ÖGTHG (Österreichischen Gesellschaft für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie) viel Spaß. Ein gemeinsames Projekt, das wir als Junges Forum der DGTHG initiiert haben, ist die Summer School international, die im August 2023 in Berlin und in den folgenden Jahren in der Schweiz und Österreich stattfinden wird. Zusätzlich haben wir auf europäischer Ebene Projekte mit dem EACTS Residents Committee, bei denen wir uns auf internationaler Ebene in der Herzchirurgie austauschen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Facharztweiterbildung analysieren, voneinander lernen und großartige, engagierte neue Kolleginnen und Kollegen kennen lernen. Das wünsche ich mir für unsere Zukunft: enge Zusammenarbeit und Weiterentwicklung eines der spannendsten Fächer der Medizin…

     

    Dr. med. Najla Sadat, Sprecherin des Jungen Forums der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG), wurde in Kabul geboren und absolvierte ihr Medizinstudium und ihre Promotion an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. 2023 legte sie Ihre
    Fachärztliche Prüfung ab, pünktlich zum internationalen Frauentag.


    *Formulierung des DGTHG-Vizepräsidenten Prof. Dr. Torsten Doenst ist zum geflügelten Wort innerhalb der herzchirurgischen Fachgesellschaft geworden.

     

    Weitere spannende Weiterbildungsartikel gibt es hier.

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    Dr. med. Alice Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Je detaillierter die Beschreibung, umso besser die Diagnose!“

    „Als junge Medizinstudentin habe ich sehr häufig Hautausschläge gesehen und auch schon einmal selbst einen Ausschlag gehabt.

    Sehr erstaunlich ist, wie viele verschiedene Fotos von Hautproblemen existieren und daraus resultierend die Feststellung, wie unterschiedlich die Hautausschläge aussehen können. Durch eine sehr gute Beschreibung lässt sich das Hautproblem jedoch meistens diagnostizieren. Viele Konsile zwischen Ärztinnen und Ärzten laufen manchmal allerdings nur rein deskriptiv, beispielsweise durch Fachbegriffe, ab. Und bei einer sehr guten Beschreibung und einer kurzen Anamnese bedarf es gelegentlich sogar gar keinem Foto.

    Ich hätte mir gewünscht, im Medizinstudium einen noch stärkeren Fokus auf diese Deskription zu erhalten. Denn ich merke nun selbst, dass die Dermatologie, genau wie die Augenheilkunde, einer der Fachbereiche ist, in dem man als andere Fachdisziplin Schwierigkeiten hat und meistens nur – salopp formuliert – Kortison verwendet und erst bei ausbleibender Verbesserung einen Arzt einschaltet.“


    Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic, sowie dem Online-Portal zur medizinischen Weiterbildung medi-login. Sie tritt als Speakerin im Bereich „Digital Health“ auf und ist seit 2021 als Dozentin an der FOM Hochschule tätig.

    Dr. med. Ole Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Nehmt euch die Zeit und schnuppert auch in medizinische Berufe fernab des OP-Saales“

    „Ärzte dürfen keine Fehler machen!“ Wer mit Menschenleben arbeitet, kann es sich nicht erlauben, unkonzentriert zu sein, zu zögern oder gar an sich selbst zu zweifeln.
    Das ist ein Mantra, nach dem junge Mediziner:innen in der Regel leben, ja sogar leben müssen. Tagtäglich mit Krankheit, Gesundheit, Leben und Tod konfrontiert zu werden, macht eine solche Einstellung erforderlich.

    Als Arzt in einem Unternehmen zu arbeiten, bedeutet hingegen eine ganz andere Fehlerkultur: Während Fehler während einer medizinischen Behandlung auf keinen Fall passieren dürfen, gehört das „Fehler-Machen“ in der freien Wirtschaft mit dazu – und wird sogar eingefordert. Wie im alltäglichen Leben sind Fehler häufig die Grundvoraussetzung dafür, dass man lernt und über sich hinauswächst. Im Vergleich zu einer Arbeit am OP-Tisch oder im Behandlungszimmer muss im Unternehmens-Kontext viel ausprobiert und gewagt werden – seien es neue Geschäftsmodelle, verrückte Werbekampagnen oder innovative Vertriebsstrategien.

    Die beiden Fehlerkulturen könnten gegensätzlicher nicht sein. Das ist aber auch nicht schlimm! Unterschiedliche Umstände verlangen unterschiedliche Normen. Wichtig ist aber, dass man sich dieser verschiedenen Welten bewusst wird. Tut man dies nicht, läuft man Gefahr, die ärztliche Fehlerkultur auch auf andere Lebensbereiche zu übertragen.

    Was kann man also tun? Ich kann euch nur empfehlen, neben eurer ärztlichen Ausbildung auch mal ein Praktikum im nicht-ärztlichen Bereich, wie zum Beispiel in einem Unternehmen, zu machen. Dadurch habt ihr die Chance, beide Welten kennenzulernen und könnt dann eine Entscheidung treffen, für welchen Weg ihr euch entscheidet.


    Dr. med. Ole Martin hat an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Medizin studiert und anschließend an der Düsseldorfer Universitätsklinik seine Facharztausbildung für Radiologie begonnen. Schon früh wollte er sich für bessere Lösungen in der medizinischen Versorgung einsetzen. Daher baute er seit 2018 als CTO die medizinischen Online-Lernplattform medi-login auf. 2019 gründete er dann zusammen mit seiner Frau Dr. Alice Martin und dem Ärzte-Ehepaar Dr. Estefanía und Patrick Lang die Online-Hautarztpraxis dermanostic, bei der er als Geschäftsführer tätig ist.

    Uwe Michael Glatz

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Kümmert euch frühzeitig um eure Altersvorsorge und finanzielle Absicherung!“

    „Lange Zeit hatte ich selbst die Themen Absicherung, Vorsorge und Vermögensaufbau vernachlässigt. Im Berufsalltag stand die medizinische Versorgung der Patienten und die eigene Facharzt-Weiterbildung im Mittelpunkt. Ich habe mir wenig Gedanken darum gemacht, wie ich mit dem Geld, das ich tagtäglich verdiene, sinnvoll umgehe. Dass die Rente der ärztlichen Versorgungswerke im Ruhestand nicht ausreichen wird, um meinen Lebensstandard zu halten, wusste ich ebenfalls nicht.

    Vor einigen Jahren habe ich nach einer persönlichen Krise begonnen, mich in diesen Bereichen zunächst privat weiterzubilden. Diese Entwicklung habe ich dann mit einer IHK-Prüfung abgeschlossen. Heute berate und begleite ich Ärzt:innen und Angehörige anderer medizinischer Berufsgruppen in allen Finanz- und Absicherungsfragen. Mit dem Wissen von heute hätte ich bereits im Studium begonnen, eine zusätzliche private Rente aufzubauen und mich um die Absicherung meiner Arbeitskraft gekümmert. Das geht schon mit relativ kleinen Monatsbeiträgen, die je nach Karrierefortschritt weiter gesteigert werden können. Positiver Nebeneffekt: Man gewöhnt sich an die regelmäßigen Investments und passt seinen Lebensstandard mit der Zeit entsprechend an.“


    Uwe M. Glatz war jahrelang leitender Oberarzt in der Viszeralchirurgie und arbeitet jetzt als Finanzexperte für Ärzt:innen. Ihnen fehlt oftmals die Zeit, sich neben ihrer anspruchsvollen und zeitintensiven Tätigkeit noch mit Fragen der Vorsorge und Absicherung zu beschäftigen.

    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Eignet euch Kompetenzen in Sachen Management und Führung an."

    „Meinen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management habe ich erst relativ spät in meinem beruflichen Werdegang absolviert, also kurz vor meinem Ruf auf die W3-Professur für Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. Das MBA-Programm war beruflich und auch persönlich die wichtigste und lehrreichste Zeit in meinem Leben nach meinem Medizinstudium.

    Die erworbenen Skills und Kompetenzen wären mir sicherlich bereits viel früher zu Gute gekommen, hätte ich mich zuvor intensiver mit dieser Möglichkeit beschäftigt, die prinzipiell bereits nach zwei Jahren Berufserfahrung möglich gewesen wäre. Ich kann nur dazu raten, diese Zusatzausbildung so früh wie möglich in Betracht zu ziehen, denn Management-, Business- und Führungsthemen werden im Medizinstudium nur marginal adressiert. Diese, wie auch werteorientiertes ärztliches Handeln und wirtschaftliche Grundprinzipien, welche eng miteinander verknüpft sind, sollten aus meiner Sicht fest in das Medizinstudium implementiert werden.“


    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel leitet die Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig, AöR. Sie ist Fachärztin für Chirurgie, Viszeralchirurgie und Spezielle Viszeralchirurgie. Sie absolvierte einen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management.

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