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    „Zu wenig Geld ist nicht das Problem”

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    By Caspar on 1. Dezember 2022 Erfahrungen & Essays, Medical Leadership

    Gesundheitspolitik Paula Piechotta

    Dr. Paula Piechotta hat bis 2021 als Fachärztin an der Uniklinik Leipzig gearbeitet, bis sie nach der letzten Bundestagswahl für die Grünen in den Bundestag eingezogen ist. Welche Ziele in der Gesundheitspolitik verfolgt sie als junge Abgeordnete, die dank ihrer Erfahrungen als Ärztin das Gesundheitswesen in all seinen Schattierungen kennt?

    Sie sind neu im Bundestag und gehören als Ärztin genau der Zielgruppe an, die man ins Boot holen muss, wenn man erfolgreiche Gesundheitspolitik machen möchte. Welche Ziele haben Sie sich persönlich auf die Agenda gesetzt?
    Ich komme ja selber direkt aus dem Gesundheitswesen und habe bis zum Einzug in den Bundestag in der Klinik gearbeitet. Wenn man direkt aus diesem System kommt, ist es noch sehr präsent, wie schlecht die Arbeitsbedingungen für das Personal sind. Bessere Patientenversorgung gibt es nur mit besseren Arbeitsbedingungen. Ich denke, jeder Gesundheitspolitiker möchte das System patientenfreundlicher und resilienter machen und dabei gleichzeitig auch die Arbeitsbedingungen verbessern. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass dies in der jetzigen Situation besonders schwierig ist, weil wir mit einem drastischen Fachkräftemangel sowie hohen Milliarden-Defiziten zu kämpfen haben.

    Haben Sie denn das Gefühl, heute einen höheren Einfluss auf die Patientengesundheit zu haben als einst als Ärztin?
    Ja, das glaube ich. Als Ärztin im Krankenhaus habe ich einen unmittelbaren Einfluss auf die Gesundheit des Patienten, der gerade unmittelbar vor mir sitzt. Im Bundestag entscheide ich über ein Gesundheitssystem mit, welches die Versorgung von 80 Millionen Menschen gewähr­- leisten muss – und um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Schließlich arbeiten fast 10 Prozent der Beschäftigten direkt oder indirekt für das Gesundheitswesen.

    Was war einst eigentlich Ihre Motivation, in die Politik zu gehen?
    Mit 19 Jahren habe ich einen Familienangehörigen häuslich gepflegt. Dabei musste ich feststellen, wie stark das Gesundheitssystem Familien mit pflegebedürftigen Angehörigen alleine lässt – und wie schlecht oft die Versorgung und Unterstützung ist. Diese einschneidenden Erfahrungen waren auch der Grund, warum ich Medizin studiert habe.

    So gerne ich als Ärztin gearbeitet habe, musste ich trotzdem feststellen, dass ich als einzelnes Zahnrädchen im Getriebe des Gesundheitssystems niemals wirklich auf notwendige Verbesserungen Einfluss nehmen kann. Diese Erkenntnis war der ausschlaggebende Punkt, auch politisch aktiv zu werden – denn am Ende muss fast alles, was an Verbesserungen im Gesundheitswesen in diesem Land passieren soll, an irgendeinem Punkt Parteien und Parlamente passieren, bevor es Realität werden kann.

    Sie setzen sich sowohl für bessere Hygienekonzepte in Krankenhäusern als auch für die Reduktion von Feinstaub oder Lärmbelastung für die Bürger ein. Muss man sich als Politiker:in solchen Mikrothemen suchen, weil der Einfluss auf das „Big Picture” am Ende gar nicht groß sein kann?
    Ich würde eher sagen, es ist anders herum, denn man muss oft viele, sehr große Entscheidungen treffen, riesige Finanzlöcher schließen, Fachkräftemangel angehen, hinter denen diese kleineren, konkreteren Themen manchmal verschwinden können.

    Zum Beispiel mussten wir aktuell mit dem Haushaltsausschuss mitentscheiden, wie viele Milliarden aus dem Steuerhaushalt ans Gesundheitswesen fließen, damit die Beträge für die Versicherten nicht zu stark ansteigen. Wenn man es dann aber nicht vergisst, über grundlegende Gesundheitsbelastungen durch Feinstaub und Lärm zu sprechen, kann man damit dazu beitragen, dass die größeren Zusammenhänge von gesundem Leben und der Prävention von Erkrankungen auch stärker in der politischen Debatte ankommen.

    Lärm ist dabei ein sehr gutes Beispiel: Menschen, die jahrzehntelang an lauten Straßen wohnen, haben ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko, welches dann zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen kann und in unseren Klinken behandelt werden muss. Deswegen ist Lärmreduktion auch Gesundheitspolitik.

    Auch das Thema Krankenhauskeime liegt Ihnen am Herzen.
    Absolut. Denn wir haben sehr viele Infektionen mit Krankenhauskeimen, die vermeidbar wären – nicht alle, aber viele. Dabei lohnt sich auch der Blick über den Tellerrand. Beispielsweise können wir einiges von dem Gesundheitssystem der Niederlande lernen, die in der Präventionsarbeit gegen multiresistente Keime oft wesentlich weiter sind als wir.

    Auf der einen Seite ist unser Gesundheitssystem mit hohen Finanzmitteln ausgestattet. Auf der anderen Seite klagen Mitarbeiter des Gesundheitswesens über dauerhafte personelle Über­lastung, Krankenhäuser sind chronisch defizitär und Patienten fehlt es in manchen Regionen an niedergelassenen Ärzten. Was läuft da falsch?
    Ich bin tatsächlich nicht der Meinung, dass grundsätzlich zu wenig Geld in unser Gesundheitswesen fließt – sondern es fließt zu oft für die falschen Dinge. Wir heben die Potentiale der Digitalisierung nur unzureichend, verschwenden viel Energie in schlecht organisierten Prozessen und vieles andere mehr. Wir haben zum Beispiel eine Krankenhauslandschaft mit sehr vielen Klinikbetten, aber nicht immer der besten Behandlungsqualität am einzelnen Bett.

    Wir wollen jetzt die Krankenhauslandschaft reformieren, unter anderem mit einer stärkeren Zentrumsbildung. Das kann auch dabei helfen, dass wir das Fachpersonal dort konzentrieren, wo stabile Teams aufgebaut werden können, die auch am Wochenende und in Urlaubszeiten so aufgestellt sind, dass die Behandlungsqualität gesichert ist. Dadurch wiederum würden auch die allgemeinen Arbeitsbedingungen besser werden, da wir uns nicht mehr mit einer permanenten personellen Mängelverwaltung konfrontiert sehen. Und natürlich müssen wir das Gesundheitswesen jetzt endlich umfassend digitalisieren.

    Können Sie uns Beispiele nennen, wo Sie ansetzen möchten?
    Es gibt bereits Positivbeispiele für eine gelungene Digitalisierung, etwa in der Schlaganfallversorgung mittels Teleneurologie und Teleradiologie, die uns helfen, Spezialistenwissen in der Medizin nicht nur in großen Zentren anzubieten, sondern auch in der Breite. Wenn es schnell gehen muss und kein schlaganfallerfahrener Neurologe vor Ort ist, können wir auch Patienten außerhalb der Ballungsräume dank digitaler Tools mit höherer Qualität behandeln. Auch in der Corona-Pandemie haben wir gesehen, dass ambulante Besuche oft auch digital funktionieren. Das muss unser Gradmesser für die Zukunft sein. Denken Sie dabei nur an die Erleichterung für Menschen, die nicht mehr so mobil sind.

    Wenn man sich die Aussagen der Deutschen Krankenhausgesellschaft aus diesem Jahr anschaut, werden die Töne dort immer schriller. „Bittere Enttäuschung“ und „Fassungslosigkeit“ über die Bund-Länder-Runde herrschen dort, zudem die „Krankenhäuser würden keine Daten-Utopien der Politik bedienen können“, generell wird die „Alarmstufe Rot“ für die Krankenhäuser aus­gerufen. Können Sie die Verbitterung der Krankenhäuser nachvollziehen?
    Wenn ich vor Ort in den verschiedenen Kliniken bin, reden wir ganz anders miteinander, viel vertrauensvoller. Da geht es einfach darum, konkret vor Ort die Versorgungslage zu sichern, Reformen anzuschieben und diese bestmöglich umzusetzen. Natürlich: Dort, wo es wirklich nicht funktioniert, muss es immer möglich sein, Bedenken und Kritik zu äußern. Vertreter wie die deutsche Krankenhausgesellschaft, die in Berlin die Politik mit beeinflussen möchte, wollen sich Gehör verschaffen mit ihren Äußerungen. Man sollte dabei aber nicht übertreiben, das schadet am Ende nur der eigenen Glaubwürdigkeit.

    Das Stichwort „Politikbeeinflussung“ auf­greifend: In kaum einem anderen Bereich gibt es derart starke Lobbygruppen wie im Gesundheitswesen – welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?
    Neben der Gesundheitspolitik bin ich auch für den Verkehrshaushalt des Bundes. Auch im Verkehrsbereich gibt es natürlich Lobbyistinnen. Ich persönlich wurde aber beispielsweise noch nie von Vertretern eines Verkehrsunternehmens um 0:30 Uhr beim Check-in im Hotel abgefangen. Es haben auch noch nie Vertreter eines Verkehrsunternehmens versucht, meine studentischen Mitarbeiter zum Kennenlernen in Restaurants einzuladen.

    Und es war auch noch nie so, dass die Vertreter eines Verkehrsunternehmens mein Büro eine Woche lang gelähmt hätten mit unablässigen Telefonanrufen. Soviel dazu.

    Gesundheitsminister Lauterbach ist einer der bekanntesten Politiker des Landes. Gleichzeitig besteht die Regierung aus einer Koalition von drei Parteien. Wo sehen Sie aus Sicht der Grünen die größten Überschneidungen zu den Positionen der anderen beiden Parteien und wo die deutlichsten Differenzen?
    Das Schöne an der Gesundheitspolitik ist, dass sie oft nicht ganz so konfliktbehaftet ist wie andere Politikbereiche. Die Aufgabenbereiche sind derart umfangreich, dass man auch über die Fraktionszentren hinaus bis hin zur Opposition konstruktiv miteinander reden kann. Das ist auch gut so, denn am Ende geht es um das Wohl der Patient:innen und Mitarbeiter:innen des Gesundheitswesens.

    Ich habe das Gefühl, dass sich die drei Regierungsparteien in der Perspektive, wo­hin sich das Gesundheitswesen entwi­ckeln soll, relativ einig sind. Da spüre ich tatsächlich einen breiten Konsens. Wenn es Unterschiede gibt, dann vor allem in der Frage der Finanzierung des Gesundheitswesens. Bei der Frage zur Einführung einer Bürgerversicherung beispielsweise gehen die Meinungen zwischen Grünen, SPD und FDP bekannter- maßen sehr weit auseinander.

    Wo sehen Sie heute die größten Ungerechtigkeiten im Gesundheitssystem?
    In meinen Augen ist die größte Ungerechtigkeit, dass Patienten, wenn sie am stärksten auf das Gesundheitswesen angewiesen sind, also die, die sehr schwer krank sind, vielleicht auch noch wenige Angehörige haben – dass das die Patienten sind, die am wenigsten ihre Rechte im Gesundheitswesen einfordern können. Deswegen ist es oft eine Gefahr, dass die Patienten, die am hilfsbedürftigsten sind, nicht immer alle Unterstützung bekommen, die sie brauchen. Wir müssen deshalb alles dafür tun, die Behandlungsrechte auch der Schwächsten zu stärken.


    Die Radiologin Paula Piechotta wurde 1986 in Gera geboren und ist seit 2010 Mitglied der Grünen.


    Weitere Beiträge zum Thema Gesundheitspolitik finden Sie hier.

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    Dr. med. Alice Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Je detaillierter die Beschreibung, umso besser die Diagnose!“

    „Als junge Medizinstudentin habe ich sehr häufig Hautausschläge gesehen und auch schon einmal selbst einen Ausschlag gehabt.

    Sehr erstaunlich ist, wie viele verschiedene Fotos von Hautproblemen existieren und daraus resultierend die Feststellung, wie unterschiedlich die Hautausschläge aussehen können. Durch eine sehr gute Beschreibung lässt sich das Hautproblem jedoch meistens diagnostizieren. Viele Konsile zwischen Ärztinnen und Ärzten laufen manchmal allerdings nur rein deskriptiv, beispielsweise durch Fachbegriffe, ab. Und bei einer sehr guten Beschreibung und einer kurzen Anamnese bedarf es gelegentlich sogar gar keinem Foto.

    Ich hätte mir gewünscht, im Medizinstudium einen noch stärkeren Fokus auf diese Deskription zu erhalten. Denn ich merke nun selbst, dass die Dermatologie, genau wie die Augenheilkunde, einer der Fachbereiche ist, in dem man als andere Fachdisziplin Schwierigkeiten hat und meistens nur – salopp formuliert – Kortison verwendet und erst bei ausbleibender Verbesserung einen Arzt einschaltet.“


    Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic, sowie dem Online-Portal zur medizinischen Weiterbildung medi-login. Sie tritt als Speakerin im Bereich „Digital Health“ auf und ist seit 2021 als Dozentin an der FOM Hochschule tätig.

    Dr. med. Ole Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Nehmt euch die Zeit und schnuppert auch in medizinische Berufe fernab des OP-Saales“

    „Ärzte dürfen keine Fehler machen!“ Wer mit Menschenleben arbeitet, kann es sich nicht erlauben, unkonzentriert zu sein, zu zögern oder gar an sich selbst zu zweifeln.
    Das ist ein Mantra, nach dem junge Mediziner:innen in der Regel leben, ja sogar leben müssen. Tagtäglich mit Krankheit, Gesundheit, Leben und Tod konfrontiert zu werden, macht eine solche Einstellung erforderlich.

    Als Arzt in einem Unternehmen zu arbeiten, bedeutet hingegen eine ganz andere Fehlerkultur: Während Fehler während einer medizinischen Behandlung auf keinen Fall passieren dürfen, gehört das „Fehler-Machen“ in der freien Wirtschaft mit dazu – und wird sogar eingefordert. Wie im alltäglichen Leben sind Fehler häufig die Grundvoraussetzung dafür, dass man lernt und über sich hinauswächst. Im Vergleich zu einer Arbeit am OP-Tisch oder im Behandlungszimmer muss im Unternehmens-Kontext viel ausprobiert und gewagt werden – seien es neue Geschäftsmodelle, verrückte Werbekampagnen oder innovative Vertriebsstrategien.

    Die beiden Fehlerkulturen könnten gegensätzlicher nicht sein. Das ist aber auch nicht schlimm! Unterschiedliche Umstände verlangen unterschiedliche Normen. Wichtig ist aber, dass man sich dieser verschiedenen Welten bewusst wird. Tut man dies nicht, läuft man Gefahr, die ärztliche Fehlerkultur auch auf andere Lebensbereiche zu übertragen.

    Was kann man also tun? Ich kann euch nur empfehlen, neben eurer ärztlichen Ausbildung auch mal ein Praktikum im nicht-ärztlichen Bereich, wie zum Beispiel in einem Unternehmen, zu machen. Dadurch habt ihr die Chance, beide Welten kennenzulernen und könnt dann eine Entscheidung treffen, für welchen Weg ihr euch entscheidet.


    Dr. med. Ole Martin hat an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Medizin studiert und anschließend an der Düsseldorfer Universitätsklinik seine Facharztausbildung für Radiologie begonnen. Schon früh wollte er sich für bessere Lösungen in der medizinischen Versorgung einsetzen. Daher baute er seit 2018 als CTO die medizinischen Online-Lernplattform medi-login auf. 2019 gründete er dann zusammen mit seiner Frau Dr. Alice Martin und dem Ärzte-Ehepaar Dr. Estefanía und Patrick Lang die Online-Hautarztpraxis dermanostic, bei der er als Geschäftsführer tätig ist.

    Uwe Michael Glatz

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Kümmert euch frühzeitig um eure Altersvorsorge und finanzielle Absicherung!“

    „Lange Zeit hatte ich selbst die Themen Absicherung, Vorsorge und Vermögensaufbau vernachlässigt. Im Berufsalltag stand die medizinische Versorgung der Patienten und die eigene Facharzt-Weiterbildung im Mittelpunkt. Ich habe mir wenig Gedanken darum gemacht, wie ich mit dem Geld, das ich tagtäglich verdiene, sinnvoll umgehe. Dass die Rente der ärztlichen Versorgungswerke im Ruhestand nicht ausreichen wird, um meinen Lebensstandard zu halten, wusste ich ebenfalls nicht.

    Vor einigen Jahren habe ich nach einer persönlichen Krise begonnen, mich in diesen Bereichen zunächst privat weiterzubilden. Diese Entwicklung habe ich dann mit einer IHK-Prüfung abgeschlossen. Heute berate und begleite ich Ärzt:innen und Angehörige anderer medizinischer Berufsgruppen in allen Finanz- und Absicherungsfragen. Mit dem Wissen von heute hätte ich bereits im Studium begonnen, eine zusätzliche private Rente aufzubauen und mich um die Absicherung meiner Arbeitskraft gekümmert. Das geht schon mit relativ kleinen Monatsbeiträgen, die je nach Karrierefortschritt weiter gesteigert werden können. Positiver Nebeneffekt: Man gewöhnt sich an die regelmäßigen Investments und passt seinen Lebensstandard mit der Zeit entsprechend an.“


    Uwe M. Glatz war jahrelang leitender Oberarzt in der Viszeralchirurgie und arbeitet jetzt als Finanzexperte für Ärzt:innen. Ihnen fehlt oftmals die Zeit, sich neben ihrer anspruchsvollen und zeitintensiven Tätigkeit noch mit Fragen der Vorsorge und Absicherung zu beschäftigen.

    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Eignet euch Kompetenzen in Sachen Management und Führung an."

    „Meinen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management habe ich erst relativ spät in meinem beruflichen Werdegang absolviert, also kurz vor meinem Ruf auf die W3-Professur für Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. Das MBA-Programm war beruflich und auch persönlich die wichtigste und lehrreichste Zeit in meinem Leben nach meinem Medizinstudium.

    Die erworbenen Skills und Kompetenzen wären mir sicherlich bereits viel früher zu Gute gekommen, hätte ich mich zuvor intensiver mit dieser Möglichkeit beschäftigt, die prinzipiell bereits nach zwei Jahren Berufserfahrung möglich gewesen wäre. Ich kann nur dazu raten, diese Zusatzausbildung so früh wie möglich in Betracht zu ziehen, denn Management-, Business- und Führungsthemen werden im Medizinstudium nur marginal adressiert. Diese, wie auch werteorientiertes ärztliches Handeln und wirtschaftliche Grundprinzipien, welche eng miteinander verknüpft sind, sollten aus meiner Sicht fest in das Medizinstudium implementiert werden.“


    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel leitet die Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig, AöR. Sie ist Fachärztin für Chirurgie, Viszeralchirurgie und Spezielle Viszeralchirurgie. Sie absolvierte einen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management.

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