Die AG Public Health ist eine der Arbeitsgruppen der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd e.V.), welche als Zusammenschluss der Studierendenvertretungen von 39 medizinischen Fakultäten in Deutschland die Interessen von etwa 100.000 Medizinstudierenden vertritt. Im Rahmen unserer Serie „Lobenswert!“ zu studentischem Engagement sprachen wir mit Lea Schwarzlmüller und Shaleen Paschke (Bild), den Bundeskoordinatorinnen für ein Thema, welches noch zu oft unter dem Radar des medizinischen Nachwuchses fliegt.
Sie sind die beiden Bundeskoordinatorinnen der AG Public Health und arbeiten an den Themen Bevölkerungsgesundheit und Prävention. Welche Intention steckt dahinter?
Uns ist es ein besonderes Anliegen, den Studierenden in Deutschland eine (politische) Stimme zu geben und somit aussagekräftig und nachhaltig für Positionen einzustehen. Wir möchten von Public Health begeisterte Studierende zusammenbringen, ihnen Einblicke in diesen spannenden Bereich geben und sie dabei unterstützen, sich wirkungsvoll zu engagieren. Zudem arbeiten wir mit externen Partnern, insbesondere Fachgesellschaften und Instituten, zusammen und vertreten die bvmd bei nationalen und internationalen Veranstaltungen. Die Unterstützung uns zugeordneter Projekte stellt eine letzte wichtige Säule unseres Ehrenamtes dar. Hierfür ist beispielsweise das Projekt „Wissenshunger“ zu nennen, welches durch verschiedene Lokalgruppen Ernährungsaufklärung an deutschen Schulen betreibt.
Was sind spannende aktuelle Projekte, die Sie unseren Leser:innen gerne vorstellen wollen?
Aktuell arbeiten wir insbesondere zu den Themen Klimawandel & Gesundheit, Digital Health, Nicht-übertragbare Krankheiten (NCDs) sowie Frauen- und Kindergesundheit. Hierfür organisieren wir interne Workshops, besuchen externe Veranstaltungen und vertreten auf Panels die junge Stimme der Medizin. Im Oktober diesen Jahres fand der World Health Summit (WHS) in Berlin statt. Hierfür stellten wir eine Delegation aus 30 internationalen Studierenden zusammen, welche zunächst durch ein Training mit verschiedenen Workshops, zum Beispiel zu Kommunikation, sowie Gruppensessions zu ausgewählten Schwerpunkten vorbereitet wurde. Dieses „Youth Side Program” soll in Zukunft fester Bestandteil der AG Public Health werden und somit jährlich eine Partizipationsmöglichkeit darstellen. Uns ist es besonders wichtig, die Delegation so divers und inklusiv wie möglich zu gestalten, weshalb wir an Quoten für Low- and Middle-income Countries sowie Geschlechterparität arbeiten. Um finanzielle Ungleichheiten unserer Teilnehmer:innen auszugleichen, stellt die Akquirierung von Funding für Reisestipendien aktuell eine hohe Priorität dar.
Was sind Ihre Visionen und Pläne für die Zukunft?
Eines unserer Hauptziele ist der niederschwellige Einstieg und Zugang zu Informationen aus dem öffentlichen Gesundheitssektor für Studierende. Wir arbeiten aktuell an einem Interessiertenpool, um individuelle Möglichkeiten der Partizipation bei Standpunkterarbeitungen oder bei der Organisation von Jugendrahmenprogrammen auf Tagungen zu ermöglichen. Unsere Vision ist es, den Bereich Public Health vermehrt in das Medizinstudium zu integrieren, Studierende für dieses Engagement zu inspirieren und auch über mögliche Karrierewege zu informieren. Der Bereich Public Health ist ein integraler Bestandteil unseres Gesundheitssystems, doch leider sind viele der Themen im Medizinstudium derzeit unterrepräsentiert. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, diese Lücke zu füllen und somit die Zukunft unseres Gesundheitssystems als Studierendenschaft aktiv mitzugestalten.
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