Für unsere Serie der besten Weiterbildungsbefugten sprachen wir mit Dr. Marc Weigand (Bild), der als Chefarzt die Klinik für Gefäßchirurgie an der Klinik am Eichert in Göppingen leitet und die Kriterien für die TOP-WEITERBILDUNG erfüllt.
Wie sieht die Einarbeitung Ihrer neuen Assistenzärzt:innen aus?
Die Assistenzärztinnen und Assistenzärzte, die neu an die Alb Fils Kliniken kommen, bringen ganz unterschiedliche Erfahrungen mit. Es gibt die Kolleginnen und Kollegen, die noch ganz am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen, aber auch erfahrene Ärztinnen und Ärzte, die kurz vor ihrem Facharztabschluss sind. Aufgrund dieser Spannbreite ist es uns wichtig, individuell auf die Bedürfnisse der neuen Kolleginnen und Kollegen einzugehen. Unser „Neuen-Programm“ ist dazu zweigeteilt: Um in den ersten Wochen die Organisation und Struktur der Klinik kennenzulernen, gibt es zum einen ein Einarbeitungsprogramm mit den wichtigsten Punkten zu den Themen Stationsablauf und OP. Zum anderen bieten wir Einarbeitungstage an, um die Klinik als Gesamtes kennenzulernen.
Was erreichen Sie über die Entwicklungsgespräche mit Ihren jungen Kolleg:innen und wie häufig werden sie geführt?
Entwicklungsgespräche werden bei uns in der Klinik sehr ernst genommen. Wir bieten sie regelmäßig an und sie werden gerne wahrgenommen. Ich versuche in diesen Gesprächen die Fortschritte der Assistenzärztinnen und Assistenzärzte in den Vordergrund zu stellen und diese zu dokumentieren. Mir ist auch wichtig, dass in diesen Gesprächen die Wünsche und Bedürfnisse der Assistenzärztinnen und Assistenzärzte evaluiert werden. Die Entwicklungsgespräche sind für die jungen Kolleginnen und Kollegen ein niederschwelliges Gesprächsangebot, das wir, je nach Bedarf, alle drei bis sechs Monate durchführen.
Ihre Assistenzärzt:innen können bei Problemen und Fragestellungen auch auf Mentoren zurückgreifen. Wie hilfreich ist dies?
Bei uns in den Alb Fils Kliniken ist das Mentorenprogramm noch neu, somit haben wir damit bisher erst wenig Erfahrung gesammelt. Für ein fundiertes Fazit ist es daher noch etwas zu früh. Ich halte es aber generell für sehr sinnvoll, einen engen Ansprechpartner zu haben, mit dem man sich auf kurzem Wege und ohne Terminhast austauschen kann. Dabei ist aber ganz wichtig, dass die Chemie zwischen den Beiden, zwischen Assistent und Mentor, stimmt. Ich finde es großartig, dass wir dieses Programm eingeführt haben, und bin gespannt, wie sich das Konzept bewährt.
Als Chefarzt verpflichten Sie sich auch zu einer respektvollen Arbeitskultur. Wie stellen Sie diese in Ihrer Abteilung her?
Meine Abteilung, die Klinik für Gefäßchirurgie, besteht aus einem jungen Team, das sich noch im Aufbau befindet. Prinzipiell darf jede und jeder aus meinem Team mit einer guten Idee, aber auch mit Einwänden zu mir kommen. Allerdings sind Diskussionen am Patientenbett tabu, das darf es nicht geben. Im Arztzimmer oder bei der Morgenbesprechung aber dürfen alle, auch die neuen Assistenzärztinnen und Assistenzärzte, auch die oder der Jüngste im Team, ihre Ideen einbringen. Willkommen sind auch Meinungen, die von meiner abweichen. Wenn sie gut sind und gut begründet, werden sie auf jeden Fall diskutiert und dann gegebenenfalls auch umgesetzt. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Idee von einem Oberarzt oder einem Assistenzarzt stammt. Ich fordere alle meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter explizit zum Mitdenken auf. Wichtig ist mir aber auch, dass Kritik, etwa an medizinischen Entscheidungen oder an strukturellen Abläufen, nur vor den Patientenzimmern und ohne Schuldzuweisung geäußert wird und dass keine lauten Worte fallen. Klare Ansagen müssen schon sein, aber immer mit Respekt und immer mit guten Gründen.
Als Top-Weiterbilder erklären Sie sich auch dazu bereit, sich durch Ihre Ärzt:innen evaluieren zu lassen. Diese Transparenz wünscht sich nicht jeder Weiterbildungsbefugte. Manche Kollegen empfinden das als heikel.
Ich habe kein Problem damit, mich von meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern evaluieren zu lassen. Denn zum einen beurteile ich mein Team ja auch, zum anderen ist die Stimmung in meinem Team wirklich gut, so dass wir das alle „aushalten“. Wir pflegen eine offene Kommunikation und sind daher auch offen für jegliches Feedback – da nehme ich mich nicht aus.
Arbeiten und Wohnen citynah und doch im Naherholungsgebiet
„Der Landkreis Göppingen liegt zwischen Stuttgart und Ulm, am Fuße der Schwäbischen Alb.
Hier treffen hervorragende wirtschaftliche Rahmenbedingungen und eine reizvolle Landschaft mit hohem Freizeitwert aufeinander. Rund 250.000 Menschen leben in diesem Landkreis, der auch als Stauferkreis bekannt ist. Es ist ein attraktiver Wohnort mit hoher Lebensqualität. Und auch mit Bodenständigkeit. So sind einige große und weltweit bekannte Firmen, etwa WMF, Wala oder Märklin, hier seit Jahrzehnten angesiedelt. Die Naturkulisse rund um Göppingen lädt zu zahlreichen Freizeitaktivitäten ein, wie Wandern oder Radfahren. So stehen allein über 1.200 Kilometer Wanderwege zur Verfügung. Einen besonders tollen Blick über den gesamten Landkreis bietet der Hohenstaufen, der höchste der drei Kaiserberge, die zu den Wahrzeichen der Region zählen. Die bedeutenden Heilquellen von Bad Boll, Bad Ditzenbach und Bad Überkingen bieten Gesundheit und Entspannung. Und wer mal etwas Pause von so viel Natur braucht ist schnell in der großen Stadt: Stuttgart und Ulm sind in weniger als einer Stunde mit Auto und Bahn bequem erreichbar. Toll sind übrigens auch die Angebote, die die ALB FILS KLINIKEN ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bieten: JobRad, JobTicket, Kindertagesstätte, Ausbildungsunterstützung, Zuschüsse zur privaten Krankenzusatzversicherung und noch einiges mehr machen die Kliniken zu einem attraktiven Arbeitgeber.“
Weitere Informationen zur Weiterbildung unter arztundkarriere.com/weiterbildung