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    Einen eigenen „Bio-Zahn“ nachwachsen lassen

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    By Caspar on 16. Oktober 2019 Forschung, Forschung & Wissenschaft

    Zähne sind teuer – wenn mal etwas am Gebiss fehlt oder ersetzt werden muss, bedarf es Implantate, Versiegelungen und häufiger Zahnarztbesuche – wer macht das schon gerne. Wäre es daher nicht unglaublich praktisch, wenn der Mensch, ähnlich wie Vorbilder aus dem Tierreich, die eigenen Zähne einfach nachwachsen lassen könnte? An einer solchen Methode forschte Dr. Jennifer Rosowski im Rahmen ihrer Doktorarbeit am Institut für medizinische Biotechnologie der TU Berlin.

    Frau Rosowski, Sie forschen an nachwachsen Zähnen beim Menschen. Welche Voraussetzungen braucht es, damit ein Zahn nachwächst? Wie wird dieses „Nachwachsen der Zähne“ Ihrer Meinung nach zukünftig ablaufen?
    Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass wir nicht mit embryonalen Zellen arbeiten, sondern die körpereigenen Zellen des Patienten nutzen. Dies schließt einerseits ethische Bedenken aus und andererseits beugt es Abstoßungsreaktionen vor. Heißt: Ein zukünftiger Patient mit einer Zahnlücke muss zunächst ein paar wenige Zahnzellen zur Verfügung stellen. Diese können entweder aus einem noch vorhandenen Weisheitszahn stammen oder durch eine Mikrobiopsie aus einem der anderen Zähnen gewonnen werden. Die benötigten Zellen befinden sich im weichen, lebendigen Inneren der Zähne, der Pulpa. Die extrahierten Zellen werden für wenige Wochen in einem Speziallabor vermehrt, zu einem Zahn-induzierenden Mikroaggregat formiert und dann per Kanüle in den Kiefer eingesetzt. Voraussichtlich würde die Dauer bis zum Nachwachsen 10 bis 12 Monate dauern.

    Beschreiben Sie uns den Vorgang des Wachsens von Zähnen.
    Die Anlagen für die bleibenden Zähne werden bereits während der Embryonalentwicklung im Mutterleib angelegt. Ausgangspunkt sind komplexe zelluläre Interaktionen im sich bildenden Kiefer, die zur Ausbildung eines dichten Zellaggregates führen (für jeden Zahn ein eigenes Aggregat im definierten Abstand zueinander). Dieses Aggregat, das auch mesenchymales Kondensat genannt wird, ist Steuerzentrale und Signalgeber für das umliegende Gewebe, sich zu einem Zahnorgan zu entwickeln. Zellen des Mesenchymalen Kondensats verbleiben zeitlebens im Inneren der erwachsenen Zähne und bilden die durchblutete Zahnpulpa oder das Zahnmark.

    Wir haben die Zellen der Zahnpulpa aus extrahierten Weisheitszähnen isoliert, im Labor vermehrt und daraus in einem speziellen Verfahren wiederum ein Mesenchymales Kondensat, die Steuerzentrale gemacht. Unsere Idee ist es nun, ein solches Kondensat in den Kiefer eines Patienten mit Zahnverlust einzusetzen, der dort aufgrund seiner vielfältigen Signale erneutes Zahnwachstum fördert.

    Könnte das die Zukunft „der Dritten“ sein? Gibt es eine Altersbeschränkung?
    Die Regenerative Medizin hat Einzug gefunden in die Medizin als wegweisende Therapieform. Daher ist es wahrscheinlich, dass auch die Zahn- und Kiefermedizin diese Wege weiter verfolgen und verfeinern wird. Aus unserer Sicht gibt es keine Altersgrenze für den Einsatz des Bio-Zahns, im Gegenteil. Im Vergleich zum herkömmlichen Implantat, dessen Verschraubung eine solide Knochensubstanz als Grundlage für den Einsatz braucht, sind wir überzeugt, dass unser nachwachsender Zahn das Knochenwachstum im Kiefer stimuliert und regeneriert. Es gibt verschiedene genetische Erkrankungen, bei denen von Kindesalter an Zahnanlagen fehlen. Hier kann man aus unserer Sicht frühestmöglich ansetzen und diese durch unsere Methode implantieren.

    Konnten Sie bereits einem Menschen einen „neuen Zahn“ einsetzen?
    Nein, wir befinden uns noch im Stadium der Grundlagenforschung. Voraussetzung für den Einsatz am Menschen sind umfangreiche präklinische Tests zur Sicherheit und Wirksamkeit. Erst danach dürfen erste Versuche an Menschen geplant werden.

    Für wen ist diese Methode am sinnvollsten? Beziehungsweise: Wie viel kostet dieses Vorgehen und inwieweit könnten sich die Krankenkassen daran beteiligen? Bleibt diese Innovation den Reichen vorbehalten?
    Wir schätzen, dass sich die Kosten im Bereich von herkömmlichen Implantaten bewegen. Da sich die gesetzlichen Krankenkassen derzeit auch nicht an den Kosten für Implantate beteiligen, ist die Finanzierung des „Bio-Zahns“ durch die gesetzliche Krankenkasse derzeit kaum vorstellbar.

    Allerdings rückt die orale Medizin mehr und mehr in den Fokus der ganzheitlichen Medizin, das heißt ein Umdenken ist im Gange, dass die Mund- und Zahngesundheit essentiell für den Allgemeinzustand eines Patienten sind. Eventuell ist hier in Zukunft mit einem Paradigmenwechsel zu rechnen. Medizinisch gesehen hat der biologische Zahn den herkömmlichen Implantaten gegenüber große Vorteile und bedarf weitaus weniger Nachsorge und ist mit weniger Komplikationen verbunden, die auch Kosten verursachen.

    Warum haben Sie dieses Forschungsthema gewählt?
    Ich habe mich bereits in meiner Diplomarbeit der regenerativen Medizin gewidmet, mit dem Thema Gelenkknorpel. Damals haben mich besonders die komplexen Entwicklungsvorgänge bei der Organentwicklung fasziniert. Zeitgleich wurde in unserer Arbeitsgruppe an der Regeneration von Haaren aus autologen Zellen geforscht und die Erkenntnis der immer wiederkehrenden Muster der biologischen Vorgänge bei der Organentwicklung hat mich dazu angeregt, über andere, in der Medizin bis dahin weniger populäre Organe, nachzudenken. So bin ich schließlich beim Zahn gelandet, ein Musterobjekt für Studien zur Organentwicklung, und zunächst habe ich mich tatsächlich „nur“ für die grundlegenden Mechanismen interessiert.

    Welche Vorteile bringt ein „selbst hergestellter“ Zahn mit sich, gegenüber eines Implantats oder sonstigem Zahnersatz?
    Ein natürlicher Zahn ist mit einem sogenannten Zahnhalteapparat in den Kieferknochen eingebettet. Dieser besteht unter anderem aus druckfestem Bindegewebe, der wie ein Stoßdämpfer wirkt und somit Kieferknochen und Zahn schützt. Des weiteren ist er durchblutet und mit vielen Nervenbahnen durchzogen. Damit ist er mit einem Immunsystem ausgestattet und – über den Schmerzreiz – auch mit einem Frühwarnsystem für zu starke Belastung oder Infektionen.

    Der nachgewachsene Zahn hat genau diese Eigenschaften, er ist ein vollständiges Zahnorgan. Ein herkömmliches Implantat wird hingegen mit einer Titanschraube in den Kieferknochen hineingebohrt und kann dem Träger aktiv kein Feedback vermitteln. Tatsächlich gibt es für die Einschraubung auch Kontraindikationen

    Wie anfällig ist ein neuer Zahn für Krankheiten? Hat er die gleiche Gesundheit wie die anderen Zähne?
    Der Zahn ist wie ein Reset-Zahn. Er hat im Prinzip die gleichen Eigenschaften wie der natürliche Zahn des Patienten, ist aber deutlich jünger. 😉


    Mehr Berichte über Forschung und Wissenschaft finden Sie hier.

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    Dr. med. Alice Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Je detaillierter die Beschreibung, umso besser die Diagnose!“

    „Als junge Medizinstudentin habe ich sehr häufig Hautausschläge gesehen und auch schon einmal selbst einen Ausschlag gehabt.

    Sehr erstaunlich ist, wie viele verschiedene Fotos von Hautproblemen existieren und daraus resultierend die Feststellung, wie unterschiedlich die Hautausschläge aussehen können. Durch eine sehr gute Beschreibung lässt sich das Hautproblem jedoch meistens diagnostizieren. Viele Konsile zwischen Ärztinnen und Ärzten laufen manchmal allerdings nur rein deskriptiv, beispielsweise durch Fachbegriffe, ab. Und bei einer sehr guten Beschreibung und einer kurzen Anamnese bedarf es gelegentlich sogar gar keinem Foto.

    Ich hätte mir gewünscht, im Medizinstudium einen noch stärkeren Fokus auf diese Deskription zu erhalten. Denn ich merke nun selbst, dass die Dermatologie, genau wie die Augenheilkunde, einer der Fachbereiche ist, in dem man als andere Fachdisziplin Schwierigkeiten hat und meistens nur – salopp formuliert – Kortison verwendet und erst bei ausbleibender Verbesserung einen Arzt einschaltet.“


    Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic, sowie dem Online-Portal zur medizinischen Weiterbildung medi-login. Sie tritt als Speakerin im Bereich „Digital Health“ auf und ist seit 2021 als Dozentin an der FOM Hochschule tätig.

    Dr. med. Ole Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Nehmt euch die Zeit und schnuppert auch in medizinische Berufe fernab des OP-Saales“

    „Ärzte dürfen keine Fehler machen!“ Wer mit Menschenleben arbeitet, kann es sich nicht erlauben, unkonzentriert zu sein, zu zögern oder gar an sich selbst zu zweifeln.
    Das ist ein Mantra, nach dem junge Mediziner:innen in der Regel leben, ja sogar leben müssen. Tagtäglich mit Krankheit, Gesundheit, Leben und Tod konfrontiert zu werden, macht eine solche Einstellung erforderlich.

    Als Arzt in einem Unternehmen zu arbeiten, bedeutet hingegen eine ganz andere Fehlerkultur: Während Fehler während einer medizinischen Behandlung auf keinen Fall passieren dürfen, gehört das „Fehler-Machen“ in der freien Wirtschaft mit dazu – und wird sogar eingefordert. Wie im alltäglichen Leben sind Fehler häufig die Grundvoraussetzung dafür, dass man lernt und über sich hinauswächst. Im Vergleich zu einer Arbeit am OP-Tisch oder im Behandlungszimmer muss im Unternehmens-Kontext viel ausprobiert und gewagt werden – seien es neue Geschäftsmodelle, verrückte Werbekampagnen oder innovative Vertriebsstrategien.

    Die beiden Fehlerkulturen könnten gegensätzlicher nicht sein. Das ist aber auch nicht schlimm! Unterschiedliche Umstände verlangen unterschiedliche Normen. Wichtig ist aber, dass man sich dieser verschiedenen Welten bewusst wird. Tut man dies nicht, läuft man Gefahr, die ärztliche Fehlerkultur auch auf andere Lebensbereiche zu übertragen.

    Was kann man also tun? Ich kann euch nur empfehlen, neben eurer ärztlichen Ausbildung auch mal ein Praktikum im nicht-ärztlichen Bereich, wie zum Beispiel in einem Unternehmen, zu machen. Dadurch habt ihr die Chance, beide Welten kennenzulernen und könnt dann eine Entscheidung treffen, für welchen Weg ihr euch entscheidet.


    Dr. med. Ole Martin hat an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Medizin studiert und anschließend an der Düsseldorfer Universitätsklinik seine Facharztausbildung für Radiologie begonnen. Schon früh wollte er sich für bessere Lösungen in der medizinischen Versorgung einsetzen. Daher baute er seit 2018 als CTO die medizinischen Online-Lernplattform medi-login auf. 2019 gründete er dann zusammen mit seiner Frau Dr. Alice Martin und dem Ärzte-Ehepaar Dr. Estefanía und Patrick Lang die Online-Hautarztpraxis dermanostic, bei der er als Geschäftsführer tätig ist.

    Uwe Michael Glatz

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Kümmert euch frühzeitig um eure Altersvorsorge und finanzielle Absicherung!“

    „Lange Zeit hatte ich selbst die Themen Absicherung, Vorsorge und Vermögensaufbau vernachlässigt. Im Berufsalltag stand die medizinische Versorgung der Patienten und die eigene Facharzt-Weiterbildung im Mittelpunkt. Ich habe mir wenig Gedanken darum gemacht, wie ich mit dem Geld, das ich tagtäglich verdiene, sinnvoll umgehe. Dass die Rente der ärztlichen Versorgungswerke im Ruhestand nicht ausreichen wird, um meinen Lebensstandard zu halten, wusste ich ebenfalls nicht.

    Vor einigen Jahren habe ich nach einer persönlichen Krise begonnen, mich in diesen Bereichen zunächst privat weiterzubilden. Diese Entwicklung habe ich dann mit einer IHK-Prüfung abgeschlossen. Heute berate und begleite ich Ärzt:innen und Angehörige anderer medizinischer Berufsgruppen in allen Finanz- und Absicherungsfragen. Mit dem Wissen von heute hätte ich bereits im Studium begonnen, eine zusätzliche private Rente aufzubauen und mich um die Absicherung meiner Arbeitskraft gekümmert. Das geht schon mit relativ kleinen Monatsbeiträgen, die je nach Karrierefortschritt weiter gesteigert werden können. Positiver Nebeneffekt: Man gewöhnt sich an die regelmäßigen Investments und passt seinen Lebensstandard mit der Zeit entsprechend an.“


    Uwe M. Glatz war jahrelang leitender Oberarzt in der Viszeralchirurgie und arbeitet jetzt als Finanzexperte für Ärzt:innen. Ihnen fehlt oftmals die Zeit, sich neben ihrer anspruchsvollen und zeitintensiven Tätigkeit noch mit Fragen der Vorsorge und Absicherung zu beschäftigen.

    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Eignet euch Kompetenzen in Sachen Management und Führung an."

    „Meinen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management habe ich erst relativ spät in meinem beruflichen Werdegang absolviert, also kurz vor meinem Ruf auf die W3-Professur für Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. Das MBA-Programm war beruflich und auch persönlich die wichtigste und lehrreichste Zeit in meinem Leben nach meinem Medizinstudium.

    Die erworbenen Skills und Kompetenzen wären mir sicherlich bereits viel früher zu Gute gekommen, hätte ich mich zuvor intensiver mit dieser Möglichkeit beschäftigt, die prinzipiell bereits nach zwei Jahren Berufserfahrung möglich gewesen wäre. Ich kann nur dazu raten, diese Zusatzausbildung so früh wie möglich in Betracht zu ziehen, denn Management-, Business- und Führungsthemen werden im Medizinstudium nur marginal adressiert. Diese, wie auch werteorientiertes ärztliches Handeln und wirtschaftliche Grundprinzipien, welche eng miteinander verknüpft sind, sollten aus meiner Sicht fest in das Medizinstudium implementiert werden.“


    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel leitet die Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig, AöR. Sie ist Fachärztin für Chirurgie, Viszeralchirurgie und Spezielle Viszeralchirurgie. Sie absolvierte einen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management.

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