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    Die zentralen Ziele der Krankenhausreform

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    By Cornelia on 14. Juni 2023 Allgemein, Digitalisierung, Personality, Wirtschaft

    Die Ärztin Sabine Dittmar ist Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit und damit eingebunden in die Refomvorhaben von Gesundheitsminister Lauterbach. Sie erklärt Hintergründe und berichtet über den aktuellen Stand des Reformvorhabens, in welchem die rund 1.700 Krankenhäuser in Deutschland einmal den geplanten Versorgungsstufen zugeordnet werden sollen.

    Frau Dittmar, Sie haben vor Ihrer politischen Laufbahn 15 Jahre lang als approbierte Ärztin in einer Gemeinschaftspraxis praktiziert. Heute sitzen Sie am Tisch der Entscheider. Welche Motivation hatten Sie, nicht mehr (nur) als Ärztin tätig zu sein?
    Ich habe eine Zeit lang versucht, Mandat und Niederlassung unter einen Hut zu bringen. Aber da ich mich nicht beiden Gebieten gleichzeitig mit 100 % Einsatz und Konzentration widmen konnte, habe ich mich für die Politik entschieden und meinen KV Sitz zurückgegeben. Selbstverständlich kenne ich die Herausforderungen und Defizite, aber auch die Vorzüge unseres Gesundheitssystems aus meiner Zeit als praktizierende Ärztin und mein beruflicher Background ist Gold wert für meine gesundheitspolitische Arbeit. Aber ich freue mich jedes Mal, wenn ich richtig ärztlich tätig bin.

    Parlamentarische Staatssekretärin Gesundheitsminister Sabine Dittmar
    Sabine Dittmer machte das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg,
    studierte an der Uni Würzburg Medizin und praktizierte als Hausärztin

    Als Parlamentarische Staatssekretärin seit 2021 beim Bundesminister für Gesundheit, erleben Sie die Gedanken, Gespräche und Verhandlungen zu Reformen im Gesundheitswesen. An welchem Punkt der Reform stehen wir heute?
    Das BMG hat eine Regierungskommission mit der Entwicklung von konkreten Vorschlägen für eine Krankenhausreform beauftragt. Sie besteht aus 17 ausgewiesenen Expertinnen und Experten aus den Fachbereichen Pflege, Medizin, Ökonomie und Rechtswissenschaften.

    Die Empfehlungen der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung vom 6. Dezember 2022 werden seit Januar 2023 im Rahmen einer „Bund-Länder-Gruppe für die Krankenhausreform“ intensiv mit den Ländern und den Koalitionsfraktionen beraten. Nach dem Konzept der Regierungskommission sollen Krankenhäuser unter anderem Versorgungsstufen, Leveln, zugeordnet werden und eine Vorhaltevergütung für die Leistungsgruppen erhalten, deren Qualitätskriterien sie erfüllen.

    Was wird an der Krankenhausreform am heftigsten kritisiert?
    Oft wird angeführt, dass diese Reform die Versorgung „in der Nähe“ gefährden könnte, weil nicht mehr alle Kliniken alle Leistungen werden anbieten dürfen. Grundsätzlich kann ich das nachvollziehen, dass man eine möglichst umfassende Krankenhausversorgung in seiner Nähe haben möchte. Allerdings soll die Reform gerade dafür sorgen, dass keine Unterversorgung entsteht. Sie wird vor allem eine Chance für bedarfsnotwendige Krankenhäuser bedeuten, die sonst absehbar in die Insolvenz gehen würden. Bedarfsnotwendige Krankenhäuser werden weiter betrieben werden können, nicht schließen müssen – dank der Reform. Kleine Häuser sollen sich auf eine Grundversorgung konzentrieren, während komplexere Eingriffe vor allem in großen, entsprechend spezialisierten Kliniken stattfinden sollen. Einfach ausgedrückt: Der Armbruch wird weiterhin vom Krankenhaus um die Ecke versorgt. Der Bauchspeicheldrüsenkrebs in zertifizierten Zentren. Auch die wohnortnahe Notfallversorgung an den Krankenhäusern wird weiterhin sichergestellt.

    Durch die Neuaufteilung der Versorgungslevel für Kliniken sollen Krankenhäuser effizienter werden. Warum sind Sie von dieser Grundidee überzeugt?
    Mit der Krankenhausreform werden drei zentrale Ziele verfolgt: Gewährleistung von Versorgungssicherheit (Daseinsvorsorge), Sicherung und Steigerung der Behandlungsqualität sowie Entbürokratisierung. Es gilt, in Deutschland eine qualitativ hochwertige, flächendeckende und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung sicherzustellen. Durch die Zuordnung der Krankenhäuser zu einheitlichen Versorgungsleveln wird außerdem eine größere Transparenz über die Krankenhausversorgung für Patientinnen und Patienten erreicht.

    Was versprechen Sie sich von der Ambulantisierung?
    Eine verstärkte Ambulantisierung der medizinischen Versorgung in Deutschland ist aus verschiedenen Gründen notwendig. Ein Vorteil der ambulanten Behandlung für Patientinnen und Patienten ist die Möglichkeit, danach nach Hause zurückzukehren und nicht in der fremden Krankenhausumgebung zu bleiben. Außerdem ermöglicht die ambulante Leistungserbringung, wenn sie nach dem Stand der Medizin möglich ist, einen effizienteren Einsatz der begrenzten Ressourcen im deutschen Gesundheitssystem

    Die Level-1i Krankenhäuser sollen auch pflegerisch geführt werden dürfen. Besteht nicht die Sorge, dass in der breiten Bevölkerung das Vertrauen in ein nicht-ärztlich geführtes Haus sinkt?
    Auch für Level Ii Krankenhäuser sollen die bereits bestehenden fachlichen und organisatorischen Anforderungen an Krankenhäuser gelten. Zur Führung der Geschäfte der Level Ii Krankenhäuser kann eine pflegerische Leitung vorgesehen werden. Fachlich-medizinisch werden Level Ii Krankenhäuser aber weiterhin unter ständiger ärztlicher Leitung stehen; eine fachliche Weisungsbefugnis der pflegerischen Leitung gegenüber dem ärztlichen Personal besteht nicht.

    Gibt es ein „Pilotprojekt“, welches die Umsetzbarkeit der Reformen testet?
    Die Auswirkungen der Reform auf die Versorgung werden durch vier vom Bundesministerium für Gesundheit in Auftrag gegebene Folgenabschätzungen untersucht. Grundlage für die erste Folgenabschätzung sind die Leistungsgruppen, die in Nordrhein-Westfalen bereits Bestandteil des Krankenhausplans sind, die den jeweiligen Leveln zugeordnet werden. Die rund 1.700 Krankenhäuser in Deutschland sollen in der Analyse den geplanten Versorgungsstufen zugeordnet werden.

    Kliniken gewinnen junges, ärztliches Personal vor allem durch ihr fachärztliches Weiterbildungsangebot. Könnte es passieren, dass durch die Neuverteilung der Level manche Kliniken stärkere Probleme in der Personal- und Nachwuchsgewinnung haben werden, weil heruntergestufte Häuser gar nicht mehr die Ressourcen für eine umfassende fachärztliche Weiterbildung zur Verfügung stellen können?
    Die fachärztliche Weiterbildung soll nach Umsetzung der Reform in Krankenhäusern aller Versorgungslevel weiter möglich bleiben. Denkbar wären zum Beispiel Weiterbildungsverbünde kooperierender Krankenhäuser unterschiedlicher Level. Dies würde den Ärztinnen und Ärzten Einblicke in die Arbeit von Krankenhäusern verschiedener Versorgungslevel ermöglichen. Einbezogen werden könnte dabei auch der ambulante Bereich. Modell hierfür könnte die Weiterbildung in der Allgemeinmedizin sein. Durch eine stärkere curriculare Ausgestaltung der Weiterbildung könnte dann insgesamt sogar eine Verbesserung der fachärztlichen Weiterbildung erreicht werden.

    Die Krankenhausreformen werden vom Bund bestimmt, was nicht überall auf Zustimmung stößt. Warum sind die Reformen auch im Sinne der Länder?
    Bund und Länder beraten seit Anfang des Jahres in wöchentlich stattfindenden Sitzungen gemeinsam über die Ausgestaltung der Krankenhausreform. Die Stellungnahme der Regierungskommission dient dabei als Diskussionsgrundlage. Zentrale Ziele der Krankenhausreform sind die Gewährleistung von Versorgungssicherheit (Daseinsvorsorge) sowie die Sicherung und Steigerung der Behandlungsqualität. Dies ist auch im Interesse der Länder, deren Aufgabe es ist, eine qualitativ hochwertige, patienten- und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung sicherzustellen. Die Reform soll selbstverständlich rechtssicher umgesetzt werden – die verfassungsrechtliche Zulässigkeit der geplanten Regelungen wird daher sorgfältig geprüft.

    Zum Abschluss ein Ausblick in die Zukunft: Wann sollen die Beschlüsse praktisch umgesetzt werden?
    Wie bereits gesagt, die Beratungen laufen auf Hochtouren. Nach dem derzeitigen Stand sollen noch vor der parlamentarischen Sommerpause erste Eckpunkte zur Umsetzung der Reform durch das BMG vorgelegt werden. Diese werden wir mit den Ländern beraten und zügig zu einem Gesetzentwurf weiterentwickeln und den Ländern im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens vorlegen. Das parlamentarische Verfahren soll möglichst im Herbst 2023 mit einem Kabinettsbeschluss eingeleitet werden. Zudem wird ein Konzept zur weiteren Einbindung wesentlicher, betroffener Akteure rund um die Krankenhausreform erarbeitet. Nach Inkrafttreten der Reform sollen die neuen Regelungen schrittweise im Rahmen einer mehrjährigen Konvergenzphase eingeführt werden.

     

    Zum Thema Krankenhausrform haben wir auch Helios-CEO Robert Möller interviewt. Seine Antworten gibt es hier.

     

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    Dr. med. Alice Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Je detaillierter die Beschreibung, umso besser die Diagnose!“

    „Als junge Medizinstudentin habe ich sehr häufig Hautausschläge gesehen und auch schon einmal selbst einen Ausschlag gehabt.

    Sehr erstaunlich ist, wie viele verschiedene Fotos von Hautproblemen existieren und daraus resultierend die Feststellung, wie unterschiedlich die Hautausschläge aussehen können. Durch eine sehr gute Beschreibung lässt sich das Hautproblem jedoch meistens diagnostizieren. Viele Konsile zwischen Ärztinnen und Ärzten laufen manchmal allerdings nur rein deskriptiv, beispielsweise durch Fachbegriffe, ab. Und bei einer sehr guten Beschreibung und einer kurzen Anamnese bedarf es gelegentlich sogar gar keinem Foto.

    Ich hätte mir gewünscht, im Medizinstudium einen noch stärkeren Fokus auf diese Deskription zu erhalten. Denn ich merke nun selbst, dass die Dermatologie, genau wie die Augenheilkunde, einer der Fachbereiche ist, in dem man als andere Fachdisziplin Schwierigkeiten hat und meistens nur – salopp formuliert – Kortison verwendet und erst bei ausbleibender Verbesserung einen Arzt einschaltet.“


    Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic, sowie dem Online-Portal zur medizinischen Weiterbildung medi-login. Sie tritt als Speakerin im Bereich „Digital Health“ auf und ist seit 2021 als Dozentin an der FOM Hochschule tätig.

    Dr. med. Ole Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Nehmt euch die Zeit und schnuppert auch in medizinische Berufe fernab des OP-Saales“

    „Ärzte dürfen keine Fehler machen!“ Wer mit Menschenleben arbeitet, kann es sich nicht erlauben, unkonzentriert zu sein, zu zögern oder gar an sich selbst zu zweifeln.
    Das ist ein Mantra, nach dem junge Mediziner:innen in der Regel leben, ja sogar leben müssen. Tagtäglich mit Krankheit, Gesundheit, Leben und Tod konfrontiert zu werden, macht eine solche Einstellung erforderlich.

    Als Arzt in einem Unternehmen zu arbeiten, bedeutet hingegen eine ganz andere Fehlerkultur: Während Fehler während einer medizinischen Behandlung auf keinen Fall passieren dürfen, gehört das „Fehler-Machen“ in der freien Wirtschaft mit dazu – und wird sogar eingefordert. Wie im alltäglichen Leben sind Fehler häufig die Grundvoraussetzung dafür, dass man lernt und über sich hinauswächst. Im Vergleich zu einer Arbeit am OP-Tisch oder im Behandlungszimmer muss im Unternehmens-Kontext viel ausprobiert und gewagt werden – seien es neue Geschäftsmodelle, verrückte Werbekampagnen oder innovative Vertriebsstrategien.

    Die beiden Fehlerkulturen könnten gegensätzlicher nicht sein. Das ist aber auch nicht schlimm! Unterschiedliche Umstände verlangen unterschiedliche Normen. Wichtig ist aber, dass man sich dieser verschiedenen Welten bewusst wird. Tut man dies nicht, läuft man Gefahr, die ärztliche Fehlerkultur auch auf andere Lebensbereiche zu übertragen.

    Was kann man also tun? Ich kann euch nur empfehlen, neben eurer ärztlichen Ausbildung auch mal ein Praktikum im nicht-ärztlichen Bereich, wie zum Beispiel in einem Unternehmen, zu machen. Dadurch habt ihr die Chance, beide Welten kennenzulernen und könnt dann eine Entscheidung treffen, für welchen Weg ihr euch entscheidet.


    Dr. med. Ole Martin hat an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Medizin studiert und anschließend an der Düsseldorfer Universitätsklinik seine Facharztausbildung für Radiologie begonnen. Schon früh wollte er sich für bessere Lösungen in der medizinischen Versorgung einsetzen. Daher baute er seit 2018 als CTO die medizinischen Online-Lernplattform medi-login auf. 2019 gründete er dann zusammen mit seiner Frau Dr. Alice Martin und dem Ärzte-Ehepaar Dr. Estefanía und Patrick Lang die Online-Hautarztpraxis dermanostic, bei der er als Geschäftsführer tätig ist.

    Uwe Michael Glatz

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Kümmert euch frühzeitig um eure Altersvorsorge und finanzielle Absicherung!“

    „Lange Zeit hatte ich selbst die Themen Absicherung, Vorsorge und Vermögensaufbau vernachlässigt. Im Berufsalltag stand die medizinische Versorgung der Patienten und die eigene Facharzt-Weiterbildung im Mittelpunkt. Ich habe mir wenig Gedanken darum gemacht, wie ich mit dem Geld, das ich tagtäglich verdiene, sinnvoll umgehe. Dass die Rente der ärztlichen Versorgungswerke im Ruhestand nicht ausreichen wird, um meinen Lebensstandard zu halten, wusste ich ebenfalls nicht.

    Vor einigen Jahren habe ich nach einer persönlichen Krise begonnen, mich in diesen Bereichen zunächst privat weiterzubilden. Diese Entwicklung habe ich dann mit einer IHK-Prüfung abgeschlossen. Heute berate und begleite ich Ärzt:innen und Angehörige anderer medizinischer Berufsgruppen in allen Finanz- und Absicherungsfragen. Mit dem Wissen von heute hätte ich bereits im Studium begonnen, eine zusätzliche private Rente aufzubauen und mich um die Absicherung meiner Arbeitskraft gekümmert. Das geht schon mit relativ kleinen Monatsbeiträgen, die je nach Karrierefortschritt weiter gesteigert werden können. Positiver Nebeneffekt: Man gewöhnt sich an die regelmäßigen Investments und passt seinen Lebensstandard mit der Zeit entsprechend an.“


    Uwe M. Glatz war jahrelang leitender Oberarzt in der Viszeralchirurgie und arbeitet jetzt als Finanzexperte für Ärzt:innen. Ihnen fehlt oftmals die Zeit, sich neben ihrer anspruchsvollen und zeitintensiven Tätigkeit noch mit Fragen der Vorsorge und Absicherung zu beschäftigen.

    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Eignet euch Kompetenzen in Sachen Management und Führung an."

    „Meinen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management habe ich erst relativ spät in meinem beruflichen Werdegang absolviert, also kurz vor meinem Ruf auf die W3-Professur für Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. Das MBA-Programm war beruflich und auch persönlich die wichtigste und lehrreichste Zeit in meinem Leben nach meinem Medizinstudium.

    Die erworbenen Skills und Kompetenzen wären mir sicherlich bereits viel früher zu Gute gekommen, hätte ich mich zuvor intensiver mit dieser Möglichkeit beschäftigt, die prinzipiell bereits nach zwei Jahren Berufserfahrung möglich gewesen wäre. Ich kann nur dazu raten, diese Zusatzausbildung so früh wie möglich in Betracht zu ziehen, denn Management-, Business- und Führungsthemen werden im Medizinstudium nur marginal adressiert. Diese, wie auch werteorientiertes ärztliches Handeln und wirtschaftliche Grundprinzipien, welche eng miteinander verknüpft sind, sollten aus meiner Sicht fest in das Medizinstudium implementiert werden.“


    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel leitet die Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig, AöR. Sie ist Fachärztin für Chirurgie, Viszeralchirurgie und Spezielle Viszeralchirurgie. Sie absolvierte einen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management.

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