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    Beruf Betriebsarzt: Vorteile, Eigenarten und Karriereperspektiven

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    By Caspar on 13. September 2017 Ratgeber für Ärzte, Studium & Berufseinstieg, Weiterbildung
    Betriebsarzt
    Berufskrankheiten treten nicht nur in Form von Asbestose und Schweißerlunge auf. So vielfältig wie die Korrelationen zwischen Arbeitsumfeld und Menschen sind auch die Ansprüche an Betriebsärzte.

    Dr. Müsch: Als Betriebsarzt beschäftigt man sich mit dem ganzen Mensch – mehr, als in anderen Disziplinen

    Um als Betriebsarzt zu arbeiten, muss man sich durch einen juristischen Dschungel schlagen und hat mit allerlei Formalitäten zu kämpfen. Warum der Beruf trotzdem spannend ist, erklärt der Arbeits- und Betriebsmediziner Dr. Franz H. Müsch.

    Die Arbeits- und Betriebsmedizin wirkt für Außenstehende nicht besonders attraktiv. Das liegt hauptsächlich an den formalen juristischen Voraussetzungen, die den Berufsalltag bestimmen. Dennoch bieten sich interessante und anspruchsvolle Berufsperspektiven. Aufgrund des Nachwuchsmangels und der Überalterung in der Branche sind zudem gute Aufstiegschancen gegeben: Laut Umfrage des Aktionsbündnisses zur Sicherung des arbeitsmedizinischen Nachwuchses sind von etwa 12.000 Arbeits- und Betriebsmedizinern in Deutschland ein Drittel älter als 65 Jahre.

    Während die Ärzteschaft ein Berufsleben lang mit der Gesetzlichen Krankenversicherung (SGB V) verstrickt ist, greifen in der Arbeitswelt hauptsächlich die Gesetzliche Unfallversicherung (SGB VII, einschließlich Berufskrankheiten) und das Arbeitssicherheitsgesetz. Das bedeutet, dass Arbeits- und Betriebsmedizin (leider) nicht im Gesundheitsministerium, sondern im Arbeitsministerium zu Hause sind.

    Das Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG): Gesetz über Betriebsärzte, Sicherheitsingenieure und andere Fachkräfte für Arbeitssicherheit

    Beim ASiG handelt es sich quasi um die Zutrittsermächtigung für Mediziner auf ein Betriebsgelände – allerdings unter Inkaufnahme einiger Vorgaben, die zwar teilweise abseits des Arztberufes stehen, jedoch unter präventiv-medizinischen Aspekten nachvollziehbar sind. Die Wahl und Gestaltung nicht gesundheitsgefährdender Arbeitsmittel und Arbeitsbedingungen gehört demnach genauso zu den Aufgaben eines Betriebsarztes, wie die Überprüfung der Arbeitszeit und -abläufe. Hierfür sind gute chemische, physikalische und biologische Grundkenntnisse erforderlich, aber auch soziale Kompetenz und juristische Sicherheit im Umgang mit dem Arbeitssicherheitsgesetz.

    Laut Gesetz betreuen Betriebsmediziner keine Patienten im hippokratischen Sinne, sondern „Arbeitnehmer“. Der Begriff „Betriebsarzt“ ist somit eigentlich falsch, da Mediziner erst durch Patienten zu „Ärzten“ werden. Zudem räumt das Gesetz den Medizinern keine klinischen Aufgaben ein, Beratungsfunktionen gegenüber Unter- und Arbeitnehmer hingegen werden mehrfach betont. Die Indikation zur medizinischen Vorsorge (besser: Früherkennung, zum Beispiel von Berufskrankheiten) ergibt sich im Betrieb nicht primär durch individuelle Erkrankungen der Mitarbeiter – wie im Studium erlernt – sondern durch gesundheitsgefährdende Tätigkeiten. Der klinisch anspruchsvolle Begriff „Be­rufskrankheit“ kommt in diesem Gesetz leider gar nicht vor. Zudem ist wegen der fehlenden Kassenzulassung eines Betriebsmediziners eine ordentliche Überweisungsmöglichkeit zu anderen Fachärzten nicht gegeben.

    Ein Betriebsarzt darf den Betroffenen etwa bei einer Lungenerkrankung, die arbeitsbedingt sein könnte, nur dazu raten, einen Pneumologen aufzusuchen. Gleichzeitig muss er aber eine mögliche Berufskrankheit immer bei der zuständigen Versicherung melden. Dies kommt einer Selbstanzeige gleich, denn es wäre seine Aufgabe gewesen, eine Berufskrankheit durch Prävention zu verhindern. Hier wird nur eine von vielen moralischen Zwickmühlen des Betriebsmediziner-Daseins offenbar.

    Die Gesetzliche Unfallversicherung (SGB VII)

    Auch diese Regelung firmiert unter falschem Namen, da sie „Berufskrankheiten“ (§ 9) und die „Erlösung“ der Unternehmerschaft von ihrer Haftpflicht (§ 104) mit einbezieht, ohne dies im Titel zu benennen. Vor allem aber werden Arbeits- und Betriebsmediziner von diesem Gesetz ignoriert; lediglich Gewerbeärzte werden im Berufskrankheitenverfahren in einer nachrangigen Funktion angesprochen. „Herr des Verfahrens“ sind die Unfallversicherungsträger (am bekanntesten als Berufsgenossenschaften), deren Einfluss auf Arbeits- und Betriebsmedizin derart angewachsen ist, dass diese in „Versicherungsmedizin“ umbenannt werden könnten. Die Abhängigkeit der Mediziner in dieser Konstellation ist größer als diejenige der klinisch-praktisch tätigen Ärzte von der Pharmaindustrie. Wenn man die vielfältigen nachgeordneten juristischen Regelungen mit anführen wollte, ergäbe sich als Gesamtbild das Gegenteil von dem, was manchem von einem freien Arztberuf vorschwebt. Arbeits- und Betriebsmedizin sind aber ohne diese Vorgaben nicht mehr denkbar.

    Wie wird man Betriebsarzt – und welche Perspektiven gibt es?

    Die Betriebsmedizin spricht wie kaum ein anderes medizinisches Fach den „ganzen“ Menschen an, denn die Vielzahl der Berufskrankheiten tangiert fast alle klinischen Fachgebiete. Gerade wen die Ursachenforschung und Früherkennung von Berufskrankheiten insbesondere auch wissenschaftlich interessiert (vergleiche BK-Nr. 2110) sollte sich die Betriebsmedizin einmal genauer ansehen.

    Für die betriebsmedizinischen Aufgaben der sogenannten „ASiG-Ärzte“ wird gesetzlich eine Fachkunde vorausgesetzt, die mit der Erlangung der Zusatzbezeichnung „Betriebsmedizin“ mehr als erfüllt ist. Daher sei an dieser Stelle empfohlen, den Begriff „Zusatzbezeichnung“ wörtlich zu nehmen. Sie kann durch eine dreijährige Weiterbildung inklusive eines dreimonatigen Kurses an einer Akademie für Arbeitsmedizin erworben werden. Selbstverständlich werden neben betrieblicher Praxiserfahrung auch Pflichtzeiten in innerer und allgemeiner Medizin verlangt.

    Während traditionell Betriebsmediziner als sogenannte Werksärzte vor allem in der Großindustrie angestellt sind oder als externe Betreuer betriebsmedizinische „Dienste“ anbieten, interessieren sich auch niedergelassene Ärzte mit Kassenzulassung zunehmend für ein zusätzliches betriebsmedizinisches Standbein. Normale Betriebsmediziner werden oft nicht als „richtige Ärzte“ angesehen. Ein Kassenarztsitz (vorzugsweise für Allgemeinmedizin) kombiniert mit der Zusatzbezeichnung „Betriebsmedizin“ verleiht ihnen jedoch eine ärztliche Autorität, die auch einer Betriebsleitung erklärbar ist. Vor allem schmälert die berufliche Absicherung eines Kassenarztes bei zusätzlicher betriebsmedizinischer Aufgabenübernahme die Lohnabhängigkeit vom Unternehmer – einer der wesentlichen Vorteile dieses Modells: Selbstständigkeit und Unabhängigkeit bleiben weitgehend erhalten.

    Berufsperspektiven in der Arbeitsmedizin

    Laut ASiG schließt der erfolgreiche Abschluss der fünfjährigen arbeitsmedizinischen Ausbildung eine betriebsmedizinische Fachkunde ein, obwohl viele Arbeitsmediziner nie betriebsmedizinisch tätig waren. Ein or­dent­liches arbeitsmedizinisches Curriculum würde (wenn man wenigstens zwei Weiterbildungsstellen verlangt) aber neben Betriebserfahrung auch Pflichtzeiten in Uniinstituten oder Polikliniken für Arbeitsmedizin, bei staatlichen oder Landesgewerbeärzten et cetera vorsehen müssen. Als anspruchsvollste arbeitsmedizinische Aufgabe des Fachgebietes ist die Berufskrankheiten-Begutachtung der „Versicherten“ (SGB VII) anzusehen. Hier geht es um die Beurteilung des kausalen Zusammenhanges zwischen klinischer Diagnose und schädigenden Expositionsbedingungen am Arbeitsplatz, also um arbeitsmedizinische Zusammenhangsgutachten.

    Wäre der Arbeitsmediziner von Haus aus auch als Facharzt für die zugrunde liegende Krankheit zuständig, könnte er sich quasi als „Obergutachter“ zum Beispiel bei Sozialgerichten einen Namen machen. Empfehlenswerte Facharztkombinationen sind Arbeitsmedizin mit Pneumologie, Orthopädie, Dermatologie – aber auch Neurologie, denn dies sind Fachgebiete mit einem hohen Aufkommen von Berufskrankheiten. Dass dabei zuerst aus ärztlichem Selbstverständnis heraus eine kassenärztliche Niederlassung angestrebt werden sollte, versteht sich von selbst. Als zweifacher Facharzt kämen schließlich bei der Arbeitsplatzsuche auf dem normalen Markt für Arbeitsmediziner nur noch die attraktivsten Stellen in Frage. Zudem begünstigt die Ärztliche Wei­terbildungs­ordnung eine Doppelfacharztausbildung zeitlich bis zu zwei Jahren, da bestimmte klinische Grundfächer mehrfach angerechnet werden können.

    Arbeits- und Betriebsärzte im internationalen Arbeitsumfeld

    Nicht zuletzt wegen unseres weltweit anerkannten Systems von Berufskrankheitenlehre und -recht eröffnen sich den Arbeits- und Betriebsmedizinern weitere Horizonte, beispielsweise in der Entwicklungshilfe. Die weitest reichenden Perspektiven bieten die supranationalen Institutionen: Europäische Union und United Nations. Während für die entsprechenden EU-Planstellen fast ein Anspruchsrecht bestehen müsste, sind die Positionen bei den UN-Unterorganisationen (zum Beispiel WHO und andere) weltweit sehr umkämpft.


    MedDir a. D. Dr. Franz H. Müsch
    MedDir a. D. Dr. Franz H. Müsch war langjähriger Ressort- und Re­gierungsvertreter des Bundesarbeitsministeriums in den nationalen und supranationalen Berufskrankheitengremien. Als Arbeits-beziehungsweise Be­­­­­­­­­t­­riebs­­­medi­­­- ziner und Pneumologe ist er weiterhin gutachtlich tätig.

    www.berufskrankheiten.de

     

     

    Literatur:
    Berufskrankheiten. Ein medizinisch-juristisches Nachschlagewerk. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2006.
    Berufskrankheiten – Todesfälle. Bilanz einer Ministerin. Arbeit und Arbeitsrecht, 69. Jahrgang. S.353-355, 2014.


    Mehr zu Studium & Berufseinstieg finden Sie unter: arztundkarriere.com/studium-und-berufseinstieg
    Informationen zu Weiterbildungsmöglichkeiten unter: arztundkarriere.com/weiterbildung

     

     

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    Dr. med. Alice Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Je detaillierter die Beschreibung, umso besser die Diagnose!“

    „Als junge Medizinstudentin habe ich sehr häufig Hautausschläge gesehen und auch schon einmal selbst einen Ausschlag gehabt.

    Sehr erstaunlich ist, wie viele verschiedene Fotos von Hautproblemen existieren und daraus resultierend die Feststellung, wie unterschiedlich die Hautausschläge aussehen können. Durch eine sehr gute Beschreibung lässt sich das Hautproblem jedoch meistens diagnostizieren. Viele Konsile zwischen Ärztinnen und Ärzten laufen manchmal allerdings nur rein deskriptiv, beispielsweise durch Fachbegriffe, ab. Und bei einer sehr guten Beschreibung und einer kurzen Anamnese bedarf es gelegentlich sogar gar keinem Foto.

    Ich hätte mir gewünscht, im Medizinstudium einen noch stärkeren Fokus auf diese Deskription zu erhalten. Denn ich merke nun selbst, dass die Dermatologie, genau wie die Augenheilkunde, einer der Fachbereiche ist, in dem man als andere Fachdisziplin Schwierigkeiten hat und meistens nur – salopp formuliert – Kortison verwendet und erst bei ausbleibender Verbesserung einen Arzt einschaltet.“


    Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic, sowie dem Online-Portal zur medizinischen Weiterbildung medi-login. Sie tritt als Speakerin im Bereich „Digital Health“ auf und ist seit 2021 als Dozentin an der FOM Hochschule tätig.

    Dr. med. Ole Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Nehmt euch die Zeit und schnuppert auch in medizinische Berufe fernab des OP-Saales“

    „Ärzte dürfen keine Fehler machen!“ Wer mit Menschenleben arbeitet, kann es sich nicht erlauben, unkonzentriert zu sein, zu zögern oder gar an sich selbst zu zweifeln.
    Das ist ein Mantra, nach dem junge Mediziner:innen in der Regel leben, ja sogar leben müssen. Tagtäglich mit Krankheit, Gesundheit, Leben und Tod konfrontiert zu werden, macht eine solche Einstellung erforderlich.

    Als Arzt in einem Unternehmen zu arbeiten, bedeutet hingegen eine ganz andere Fehlerkultur: Während Fehler während einer medizinischen Behandlung auf keinen Fall passieren dürfen, gehört das „Fehler-Machen“ in der freien Wirtschaft mit dazu – und wird sogar eingefordert. Wie im alltäglichen Leben sind Fehler häufig die Grundvoraussetzung dafür, dass man lernt und über sich hinauswächst. Im Vergleich zu einer Arbeit am OP-Tisch oder im Behandlungszimmer muss im Unternehmens-Kontext viel ausprobiert und gewagt werden – seien es neue Geschäftsmodelle, verrückte Werbekampagnen oder innovative Vertriebsstrategien.

    Die beiden Fehlerkulturen könnten gegensätzlicher nicht sein. Das ist aber auch nicht schlimm! Unterschiedliche Umstände verlangen unterschiedliche Normen. Wichtig ist aber, dass man sich dieser verschiedenen Welten bewusst wird. Tut man dies nicht, läuft man Gefahr, die ärztliche Fehlerkultur auch auf andere Lebensbereiche zu übertragen.

    Was kann man also tun? Ich kann euch nur empfehlen, neben eurer ärztlichen Ausbildung auch mal ein Praktikum im nicht-ärztlichen Bereich, wie zum Beispiel in einem Unternehmen, zu machen. Dadurch habt ihr die Chance, beide Welten kennenzulernen und könnt dann eine Entscheidung treffen, für welchen Weg ihr euch entscheidet.


    Dr. med. Ole Martin hat an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Medizin studiert und anschließend an der Düsseldorfer Universitätsklinik seine Facharztausbildung für Radiologie begonnen. Schon früh wollte er sich für bessere Lösungen in der medizinischen Versorgung einsetzen. Daher baute er seit 2018 als CTO die medizinischen Online-Lernplattform medi-login auf. 2019 gründete er dann zusammen mit seiner Frau Dr. Alice Martin und dem Ärzte-Ehepaar Dr. Estefanía und Patrick Lang die Online-Hautarztpraxis dermanostic, bei der er als Geschäftsführer tätig ist.

    Uwe Michael Glatz

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Kümmert euch frühzeitig um eure Altersvorsorge und finanzielle Absicherung!“

    „Lange Zeit hatte ich selbst die Themen Absicherung, Vorsorge und Vermögensaufbau vernachlässigt. Im Berufsalltag stand die medizinische Versorgung der Patienten und die eigene Facharzt-Weiterbildung im Mittelpunkt. Ich habe mir wenig Gedanken darum gemacht, wie ich mit dem Geld, das ich tagtäglich verdiene, sinnvoll umgehe. Dass die Rente der ärztlichen Versorgungswerke im Ruhestand nicht ausreichen wird, um meinen Lebensstandard zu halten, wusste ich ebenfalls nicht.

    Vor einigen Jahren habe ich nach einer persönlichen Krise begonnen, mich in diesen Bereichen zunächst privat weiterzubilden. Diese Entwicklung habe ich dann mit einer IHK-Prüfung abgeschlossen. Heute berate und begleite ich Ärzt:innen und Angehörige anderer medizinischer Berufsgruppen in allen Finanz- und Absicherungsfragen. Mit dem Wissen von heute hätte ich bereits im Studium begonnen, eine zusätzliche private Rente aufzubauen und mich um die Absicherung meiner Arbeitskraft gekümmert. Das geht schon mit relativ kleinen Monatsbeiträgen, die je nach Karrierefortschritt weiter gesteigert werden können. Positiver Nebeneffekt: Man gewöhnt sich an die regelmäßigen Investments und passt seinen Lebensstandard mit der Zeit entsprechend an.“


    Uwe M. Glatz war jahrelang leitender Oberarzt in der Viszeralchirurgie und arbeitet jetzt als Finanzexperte für Ärzt:innen. Ihnen fehlt oftmals die Zeit, sich neben ihrer anspruchsvollen und zeitintensiven Tätigkeit noch mit Fragen der Vorsorge und Absicherung zu beschäftigen.

    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Eignet euch Kompetenzen in Sachen Management und Führung an."

    „Meinen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management habe ich erst relativ spät in meinem beruflichen Werdegang absolviert, also kurz vor meinem Ruf auf die W3-Professur für Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. Das MBA-Programm war beruflich und auch persönlich die wichtigste und lehrreichste Zeit in meinem Leben nach meinem Medizinstudium.

    Die erworbenen Skills und Kompetenzen wären mir sicherlich bereits viel früher zu Gute gekommen, hätte ich mich zuvor intensiver mit dieser Möglichkeit beschäftigt, die prinzipiell bereits nach zwei Jahren Berufserfahrung möglich gewesen wäre. Ich kann nur dazu raten, diese Zusatzausbildung so früh wie möglich in Betracht zu ziehen, denn Management-, Business- und Führungsthemen werden im Medizinstudium nur marginal adressiert. Diese, wie auch werteorientiertes ärztliches Handeln und wirtschaftliche Grundprinzipien, welche eng miteinander verknüpft sind, sollten aus meiner Sicht fest in das Medizinstudium implementiert werden.“


    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel leitet die Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig, AöR. Sie ist Fachärztin für Chirurgie, Viszeralchirurgie und Spezielle Viszeralchirurgie. Sie absolvierte einen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management.

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