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    „Die Diabetologie ist das klassische Querschnittsfach!“

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    By Lisa Albrecht on 23. Juni 2021 Diabetologie, Fachgesellschaften, Weiterbildung


    Für angehende Mediziner:innen, die noch auf der Suche nach der richtigen fachärztlichen Weiterbildung sind, hat arzt & karriere einen Vorschlag: die Diabetologie! Welche Interessen und Fähigkeiten zukünftige Diabetolog:innen mitbringen sollten und warum die Weiterbildung in diesem Bereich besonders spannend ist, beantwortet Ihnen Prof. Dr. med. Monika Kellerer von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG).

    Frau Kellerer, warum ist die Diabetologie Ihrer Meinung nach das spannendste Fach für die Weiterbildung?
    Egal, welche Fachrichtung ein Medizinstudierender einschlagen wird, mit Diabetes ist man im ärztlichen Handeln immer konfrontiert. Denn Diabetes mellitus ist eine sehr häufige, chronische Stoffwechselerkrankung, die Menschen jeden Alters betreffen kann. In Deutschland sind aktuell rund 7 Millionen Menschen daran erkrankt, wobei von einer Dunkelziffer von etwa 1,3 Millionen Menschen auszugehen ist. Daraus ergibt sich eine Erkrankungshäufigkeit in der Bevölkerung (Prävalenz) von rund 9,2 Prozent. Das Vorliegen eines Diabetes hat Auswirkungen im Rahmen jeder Operation, bei der Wundheilung und bezüglich der Folgeerkrankungen wie Erblindung, Nephropathien, Dialysepflichtigkeit und Amputationen der unteren Extremitäten. Außerdem beeinflusst er den Bereich Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettstoffwechselstörungen oder Adipositas und Schwangerschaft (Gestationsdiabetes). Das heißt: Die Diabetologie ist das klassische Querschnittsfach! Diabetolog:innen sind daher häufig auch Endokrinolog:innen, Nephrolog:innen, Angiolog:innen, Adipositasspezialist:innen oder auch Pädiater:innen.

    Welche Fähigkeiten, die über die rein fachliche Expertise hinausgehen, sollte man als Diabetolog:in mitbringen?
    Diabetologie gehört in den Bereich der Sprechenden Medizin. Gesprächsführung und sensible Beratung von Menschen mit Diabetes gehören daher zu den wichtigsten Soft Skills. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) bietet im Rahmen der Weiterbildung zur/zum „Diabetologin/Diabetologen DDG“ deshalb einen verpflichtenden Kommunikationskurs an. Zudem ist Diabetesbehandlung Teamarbeit. Ärzt:innen, Diabetesberater:innen, Ernährungsberater:innen und Pfleger:innen müssen Hand in Hand arbeiten.

    Werden momentan und in Zukunft viele Diabetolog:innen gebraucht?
    Der Bedarf an Ärzt:innen mit dem Schwerpunkt Diabetologie ist aufgrund der rasant anwachsenden Patient:innenzahlen ist riesig! Erhebungen ergaben, dass im Mittel 22 Prozent aller Klinikpatient:innen mit der Nebendiagnose Diabetes ins Krankenhaus kommen. Dabei steigt in Abteilungen, die sich verstärkt der Behandlung älterer, multimorbider Patient:innen widmen, der Anteil der Patient:innen mit Diabetes auf über 40 Prozent an. Daraus folgt, dass insgesamt etwa jede:r dritte bis fünfte Krankenhauspatient:in einen Diabetes hat, teils auch unerkannt. Im Jahr 2040 werden zirka 12 Millionen Menschen in Deutschland an Diabetes erkrankt sein. Der Bedarf an zukünftigen Diabetolog:innen wird noch verstärkt durch die zunehmende Überalterung der jetzigen Ärzt:innenschaft.

    Unverständlicherweise sinkt gleichzeitig die Zahl der klinischen Lehrstühle für Diabetologie mit Direktionsrecht rasant. An den derzeit 37 staatlichen medizinischen Fakultäten in Deutschland ist das Fach nur noch mit acht bettenführenden Lehrstühlen repräsentiert (Stand März 2020).

    Wie können Nachwuchsmediziner:innen, die Diabetolog:innen werden wollen, die Qualität der Weiterbildungsstellen erkennen?
    Im Bereich Diabetologie sichert die DDG durch die Zertifizierung von Einrichtungen die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität. Auf Nummer sicher geht man also mit der Wahl einer Weiterbildungseinrichtung, die von uns zertifiziert wurde. Eine Liste dieser Einrichtungen finden Sie auf unserer Website.

    Wo werden innerhalb Ihres Fachbereichs derzeit besonders große Fortschritte erzielt?
    Digitalisierung und Diabetestechnologie sind zentrale Themen der Diabetologie. Digitale Transformation verändert auch diesen Fachbereich inhaltlich und strukturell in allen Bereichen, etwa Forschung, Diagnostik, Monitoring, Therapie, Versorgung sowie Beratung, Aufklärung, Screening und Prävention. Diabetes ist eine „Datenmanagementerkrankung“: Patient:innen und Behandler:innen erheben unzählige Daten, die mithilfe digitaler Tools ausgewertet und der Diagnostik und Behandlung zugänglich gemacht werden. Selbstmanagement ist ebenso ein Thema wie Registerdaten für die Forschung. Die DDG entwickelt derzeit eine Elektronische Diabetesakte, welche die leitliniengerechte und evidenzbasierte Versorgung der Patient:innen sichern und Forschungsdaten generieren wird.

    Auch der Bereich Telemedizin entwickelt sich in der Diabetologie rasant weiter. Beginnend mit einem Telemedizinischen Facharztkonsil für den Bereich Diabetisches Fußsyndrom werden hier in den kommenden Jahren auch Diabetesschulungen und andere Interventionen virtuell angeboten.

    Die Diabetestechnologie ist von smarten Insulinpens über sensorgestützte kontinuierliche Glukosemessungen bis hin zu automatisierten Insulininjektionssystemen ein hoch innovatives und spannendes Gebiet. Auch Künstliche Intelligenz wird hier in Zukunft eine Rolle spielen.

    Auch in der Pharmakotherapie gibt es zahlreiche Fortschritte. Hier sind die therapeutischen Möglichkeiten der sogenannten SGLT-2 Inhibitoren [SGLT = sodium glucose transporter] zu nennen, die blutzuckerunabhängig nephroprotektive und kardioprotektive Wirkung haben. Auch bei den inketinbasierten Therapieformen gibt es vielversprechende Neuentwicklungen, besonders mit Rezeptoragonisten, die gezielt an unterschiedlichen Rezeptoren biologische Effekte vermitteln und dies sogar zum Teil organspezifisch tun.

    Ist in der Diabetologie eine ausgewogene Work-Life-Balance möglich?
    Durch den beschriebenen Einsatz von Telemedizin und Diabetestechnologie gibt es bereits jetzt neue Möglichkeiten, Patienten komfortabel und gut zu versorgen. Das persönliche Gespräch wird zukünftig durch digitale Angebote ergänzt, die wiederum neue Arbeitszeitmodelle eröffnen. Die Coronapandemie hat diese Entwicklung zusätzlich stark beschleunigt und die gesetzlichen Rahmenbedingungen hierfür verbessert. In der Diabetologie bietet sich der Einsatz digitaler Medien in der Patient:innenbetreuung besonders an, was wiederum neue Chancen im Bereich Work-Life- Balance eröffnet.

    Besteht die Möglichkeit, sich als Diabetolog:in selbstständig zu machen?
    Die Diabetologie ist sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich verortet. Diabetesschwerpunktpraxen bieten ein breites Spektrum an diabetologischer Versorgung an, die qualitätsgesichert ist. Zirka 80 Prozent der niedergelassenen Diabetolog:innenen erbringen Leistungen im hausärztlichen Versorgungsbereich und 20 Prozent im fachärztlichen. Etwa jede zweite Praxis ist als Gemeinschaftspraxis oder Berufsausübungspraxis organisiert und viele Praxen betreiben fächerübergreifende Kooperationen mit Hausärzt:innen und Internist:innen. Im Durchschnitt behandeln Diabetespraxen 1.800 Patient:innen pro Quartal.

    In welche Richtungen kann man sich als Diabetolog:in weiter spezialisieren?
    Die Zusatzbezeichnung Diabetologie nach der Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekammer kann man erwerben, wenn man einen Facharzt in Allgemeinmedizin, Innere Medizin oder Pädiatrie hat. Durch die Zertifizierung als „Diabetologin DDG und Diabetologe DDG“ lassen Sie ihr Umfeld wissen, dass Sie eine außerordentlich hohe Expertise zum Beispiel im Bereich der Diagnostik und Therapie von Diabetes mellitus Typ 1, Typ 2, Gestationsdiabetes oder MODY sowie Kompetenzen in der Adipositasbehandlung oder Diabetestechnologie besitzen.

    Welche Themen werden momentan besonders stark diskutiert?
    Ein intensiv und viel diskutiertes Thema ist die Heterogenität des Typ-2-Diabetes und eine 2018 erstmals in die Diskussion eingebrachte neue Klassifikation des Diabetes anhand phänotypischer Charakteristika von Patient:innenclustern. Gesundheitspolitisch und wissenschaftlich ist die Prävention des Typ-2-Diabetes ein brennendes Thema und hierbei auch die Frage, welche Populationen besonders gut oder besonders schlecht auf bestimmte Präventionsmaßnahmen ansprechen. Des Weiteren gibt es auch Fortschritte im Verständnis der Autoimmunität bei Typ-1-Diabetes.

    Welche Vorurteile und Fehlwahrnehmungen Ihres Fachbereichs würden Sie gerne einmal korrigieren?
    „Das bisschen Zucker“ behandelt ein:e andere:r Fachkolleg:in einfach einmal mit, heißt es häufig. Aber Diabetes ist eine hochkomplexe und facettenreiche Erkrankung, in der ein fundiertes Wissen im Bereich der Diabetologie helfen kann, Menschenleben zu verlängern.

    Menschen mit Diabetes haben ein bis zu 2,6-faches Risiko eines frühzeitigen Todes im Vergleich zu Menschen ohne. Ihre Lebenserwartung ist im Durchschnitt um etwa fünf bis sechs Jahre kürzer. Etwa jeder fünfte Todesfall (16 Prozent) in Deutschland ist mit einem Typ-2-Diabetes-assoziiert – durch Folge- und Begleiterkrankungen wie etwa Herzkreislauferkrankungen. Dies deutet auf eine erhebliche Unterschätzung der Krankheit in der offiziellen Todesursachenstatistik hin. Insbesondere Frauen und jüngere Personen haben ein erhöhtes diabetesbedingtes Mortalitätsrisiko. Männliche Diabetespatienten haben im Vergleich zu einem Altersgenossen ohne Diabetes eine um vier bis sechs Jahre reduzierte Lebenserwartung, während Diabetespatientinnen etwa fünf bis sieben Jahre früher als stoffwechselgesunde Frauen sterben.

    Da sich der Beitrag an junge Ärzt:innen richtet: Welche konkreten Nachwuchsförderprogramme bietet Ihre Gesellschaft an?
    Die DDG betreibt auf ihrer Homepage eine Hospitations-,PJ- und Famulaturbörse, die Studierende und angehende Ärzt:innen bei der Suche nach Aus- und Weiterbildungsstellen unterstützt.

    Wir haben eine Arbeitsgemeinschaft „AG Nachwuchs“, die auf unseren Kongressen hervorragende Nachwuchstage und Mentoringprogramme anbietet. Die DDG fördert den Nachwuchs im Rahmen der nationalen und internationalen Kongresse der Diabetologie (Diabetes Kongress, Diabetes Herbsttagung, EASD) durch die Vergabe von jährlich zirka 200 Reisestipendien. Die AG Nachwuchs veranstaltet zudem seit 2019 den „Student’s Diabetes Day“, der jedes Jahr in verschiedenen Städten stattfindet und Studierende der Medizin, Biologie und Biotechnologie über Typ-1- und Typ-2- Diabetes, Folgeerkrankungen und Karrieremöglichkeiten informiert.

     


    © DDG/Deckbar

    Prof. Dr. med. Monika Kellerer ist Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologie und Endokrinologie und als ärztliche Direktorin des Zentrums für Innere Medizin 1 am Marienhospital Stuttgart tätig. Seit 2019 ist sie darüber hinaus Präsidentin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG).

     

     

    Beitragsbild: © Pixabay/Steve Buissinne


    Mehr zur Weiterbildung finden Sie hier.
    Weitere Fachgesellschaften können Sie hier entdecken.

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    Dr. med. Alice Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Je detaillierter die Beschreibung, umso besser die Diagnose!“

    „Als junge Medizinstudentin habe ich sehr häufig Hautausschläge gesehen und auch schon einmal selbst einen Ausschlag gehabt.

    Sehr erstaunlich ist, wie viele verschiedene Fotos von Hautproblemen existieren und daraus resultierend die Feststellung, wie unterschiedlich die Hautausschläge aussehen können. Durch eine sehr gute Beschreibung lässt sich das Hautproblem jedoch meistens diagnostizieren. Viele Konsile zwischen Ärztinnen und Ärzten laufen manchmal allerdings nur rein deskriptiv, beispielsweise durch Fachbegriffe, ab. Und bei einer sehr guten Beschreibung und einer kurzen Anamnese bedarf es gelegentlich sogar gar keinem Foto.

    Ich hätte mir gewünscht, im Medizinstudium einen noch stärkeren Fokus auf diese Deskription zu erhalten. Denn ich merke nun selbst, dass die Dermatologie, genau wie die Augenheilkunde, einer der Fachbereiche ist, in dem man als andere Fachdisziplin Schwierigkeiten hat und meistens nur – salopp formuliert – Kortison verwendet und erst bei ausbleibender Verbesserung einen Arzt einschaltet.“


    Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic, sowie dem Online-Portal zur medizinischen Weiterbildung medi-login. Sie tritt als Speakerin im Bereich „Digital Health“ auf und ist seit 2021 als Dozentin an der FOM Hochschule tätig.

    Dr. med. Ole Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Nehmt euch die Zeit und schnuppert auch in medizinische Berufe fernab des OP-Saales“

    „Ärzte dürfen keine Fehler machen!“ Wer mit Menschenleben arbeitet, kann es sich nicht erlauben, unkonzentriert zu sein, zu zögern oder gar an sich selbst zu zweifeln.
    Das ist ein Mantra, nach dem junge Mediziner:innen in der Regel leben, ja sogar leben müssen. Tagtäglich mit Krankheit, Gesundheit, Leben und Tod konfrontiert zu werden, macht eine solche Einstellung erforderlich.

    Als Arzt in einem Unternehmen zu arbeiten, bedeutet hingegen eine ganz andere Fehlerkultur: Während Fehler während einer medizinischen Behandlung auf keinen Fall passieren dürfen, gehört das „Fehler-Machen“ in der freien Wirtschaft mit dazu – und wird sogar eingefordert. Wie im alltäglichen Leben sind Fehler häufig die Grundvoraussetzung dafür, dass man lernt und über sich hinauswächst. Im Vergleich zu einer Arbeit am OP-Tisch oder im Behandlungszimmer muss im Unternehmens-Kontext viel ausprobiert und gewagt werden – seien es neue Geschäftsmodelle, verrückte Werbekampagnen oder innovative Vertriebsstrategien.

    Die beiden Fehlerkulturen könnten gegensätzlicher nicht sein. Das ist aber auch nicht schlimm! Unterschiedliche Umstände verlangen unterschiedliche Normen. Wichtig ist aber, dass man sich dieser verschiedenen Welten bewusst wird. Tut man dies nicht, läuft man Gefahr, die ärztliche Fehlerkultur auch auf andere Lebensbereiche zu übertragen.

    Was kann man also tun? Ich kann euch nur empfehlen, neben eurer ärztlichen Ausbildung auch mal ein Praktikum im nicht-ärztlichen Bereich, wie zum Beispiel in einem Unternehmen, zu machen. Dadurch habt ihr die Chance, beide Welten kennenzulernen und könnt dann eine Entscheidung treffen, für welchen Weg ihr euch entscheidet.


    Dr. med. Ole Martin hat an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Medizin studiert und anschließend an der Düsseldorfer Universitätsklinik seine Facharztausbildung für Radiologie begonnen. Schon früh wollte er sich für bessere Lösungen in der medizinischen Versorgung einsetzen. Daher baute er seit 2018 als CTO die medizinischen Online-Lernplattform medi-login auf. 2019 gründete er dann zusammen mit seiner Frau Dr. Alice Martin und dem Ärzte-Ehepaar Dr. Estefanía und Patrick Lang die Online-Hautarztpraxis dermanostic, bei der er als Geschäftsführer tätig ist.

    Uwe Michael Glatz

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Kümmert euch frühzeitig um eure Altersvorsorge und finanzielle Absicherung!“

    „Lange Zeit hatte ich selbst die Themen Absicherung, Vorsorge und Vermögensaufbau vernachlässigt. Im Berufsalltag stand die medizinische Versorgung der Patienten und die eigene Facharzt-Weiterbildung im Mittelpunkt. Ich habe mir wenig Gedanken darum gemacht, wie ich mit dem Geld, das ich tagtäglich verdiene, sinnvoll umgehe. Dass die Rente der ärztlichen Versorgungswerke im Ruhestand nicht ausreichen wird, um meinen Lebensstandard zu halten, wusste ich ebenfalls nicht.

    Vor einigen Jahren habe ich nach einer persönlichen Krise begonnen, mich in diesen Bereichen zunächst privat weiterzubilden. Diese Entwicklung habe ich dann mit einer IHK-Prüfung abgeschlossen. Heute berate und begleite ich Ärzt:innen und Angehörige anderer medizinischer Berufsgruppen in allen Finanz- und Absicherungsfragen. Mit dem Wissen von heute hätte ich bereits im Studium begonnen, eine zusätzliche private Rente aufzubauen und mich um die Absicherung meiner Arbeitskraft gekümmert. Das geht schon mit relativ kleinen Monatsbeiträgen, die je nach Karrierefortschritt weiter gesteigert werden können. Positiver Nebeneffekt: Man gewöhnt sich an die regelmäßigen Investments und passt seinen Lebensstandard mit der Zeit entsprechend an.“


    Uwe M. Glatz war jahrelang leitender Oberarzt in der Viszeralchirurgie und arbeitet jetzt als Finanzexperte für Ärzt:innen. Ihnen fehlt oftmals die Zeit, sich neben ihrer anspruchsvollen und zeitintensiven Tätigkeit noch mit Fragen der Vorsorge und Absicherung zu beschäftigen.

    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Eignet euch Kompetenzen in Sachen Management und Führung an."

    „Meinen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management habe ich erst relativ spät in meinem beruflichen Werdegang absolviert, also kurz vor meinem Ruf auf die W3-Professur für Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. Das MBA-Programm war beruflich und auch persönlich die wichtigste und lehrreichste Zeit in meinem Leben nach meinem Medizinstudium.

    Die erworbenen Skills und Kompetenzen wären mir sicherlich bereits viel früher zu Gute gekommen, hätte ich mich zuvor intensiver mit dieser Möglichkeit beschäftigt, die prinzipiell bereits nach zwei Jahren Berufserfahrung möglich gewesen wäre. Ich kann nur dazu raten, diese Zusatzausbildung so früh wie möglich in Betracht zu ziehen, denn Management-, Business- und Führungsthemen werden im Medizinstudium nur marginal adressiert. Diese, wie auch werteorientiertes ärztliches Handeln und wirtschaftliche Grundprinzipien, welche eng miteinander verknüpft sind, sollten aus meiner Sicht fest in das Medizinstudium implementiert werden.“


    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel leitet die Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig, AöR. Sie ist Fachärztin für Chirurgie, Viszeralchirurgie und Spezielle Viszeralchirurgie. Sie absolvierte einen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management.

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