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    „Die Pathologie befindet sich in einem stetigen Wandel“

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    By Lisa Albrecht on 23. Juni 2021 Fachgesellschaften, Pathologie, Weiterbildung

    Weiterbildung in der Pathologie
    Wer denkt, dass sich Pathologen hauptsächlich mit der Untersuchung von Leichen beschäftigen, der irrt: Die diagnostischen Methoden der Pathologie sind in nahezu jedem medizinischen Sektor gefragt. Was den Fachbereich so spannend macht und welche Berufsfelder sich durch die Weiterbildung eröffnen, erklärt Ihnen Prof. Philipp Ströbel, Dr. Sebastian Försch, Dr. Katrin Schierle und Beatrix Zeller von der Deutschen Gesellschaft für Pathologie e.V. (DGP).

    Die Wahl der richtigen fachärztlichen Weiterbildung ist eine immens wichtige Entscheidung für Nachwuchsmediziner. Warum sollten sie sich Ihrer Meinung nach für die Pathologie entscheiden?
    Philipp Ströbel: Pathologie ist eines der letzten klinischen Querschnittsfächer – als Patholog:in haben Sie Kontakt zu nahezu allen Fächern. Patholog:innen sind beispielsweise in sämtlichen Tumorboards vertreten und spielen dadurch heute auch eine wichtige Rolle in der Qualitätssicherung und der Beratung bei therapeutischen Entscheidungen. Durch die Fortschritte der molekularen Medizin ist die Pathologie aber auch ein grundlagennahes Fach und stellt dadurch auch ein Bindeglied zwischen Grundlagenwissenschaften und angewandter Medizin dar. Sie ist damit eines der vielseitigsten, allerdings sicher auch eines der anspruchsvollsten Fächer mit nahezu unbegrenzten Möglichkeiten für wissenschaftliche und klinische Weiterbildung und Spezialisierung.

    Was braucht man jenseits der fachlichen Expertise, um ein guter Pathologe zu sein?
    Ströbel: Durch den oben beschriebenen engen Kontakt zu den Nachbardisziplinen sind Kommunikationsfähigkeit und Wissensvermittlung zentrale Anforderungen an Patholog:innen.
    Obwohl wir als Patholog:innen einen wichtigen Beitrag liefern, müssen wir es akzeptieren, dass die klinischen Entscheidungen von anderen Disziplinen getroffen werden, daher ist Teamfähigkeit essentiell. Das beinhaltet selbstverständlich auch die interprofessionelle Kommunikation mit dem Team in den Instituten (Ärzt:innen, MTAs, Schreibkräfte etc.). Auch Sprachgewandtheit in Wort und Schrift ist eine wichtige Kompetenz, da es bei der Formulierung von Befunden häufig um Nuancen geht, die riesige Auswirkungen auf Therapieentscheidungen haben können. Außerdem müssen Patholog:innen über ein extrem hohes Verantwortungsmaß und über die Fähigkeit verfügen, sich selbst zu jedem Zeitpunkt kritisch zu kontrollieren und zu hinterfragen – „Kann es sein, dass ich eine Möglichkeit übersehen habe? Bin ich mir mit meiner Diagnose so sicher, dass ich auch alle Konsequenzen, die sich daraus ergeben könnten, vertreten kann?“ Weil sich das Fach in einem stetigen Wandel befindet, ist die Bereitschaft zum „life long learning“ und zur Anpassungsfähigkeit an neue Technologien und Rahmenbedingungen ebenfalls notwendig.

    Gibt es einen hohen Bedarf an Nachwuchskräften?
    Katrin Schierle: Jetzt und für die kommenden Jahre haben wir einen hohen Nachwuchsbedarf. Die Pathologie ist ein Fachgebiet, in dem die Aufgaben in Zukunft eher mehr als weniger werden. Beispielsweise werden Krebstherapien immer präziser und personalisierter und auf die einzelnen Patient:innen zugeschnitten. Das erfordert auch eine aufwendigere Diagnostik von Seiten der Pathologie. Ohne Präzisionspathologie gibt es keine Präzisionsmedizin. (siehe auch unser Interview mit dem Bundesverband Deutscher Pathologen e.V.)

    Wie können Nachwuchsmediziner schon vor ihrer fachärztlichen Weiterbildung erkennen, ob die Weiterbildung zu ihnen passt? Welche Fragen sollten sie stellen?
    Sebastian Försch: Sollte man im Studium bereits mit dem Gedanken spielen, einmal Patholog:in werden zu wollen, lohnt es sich auf jeden Fall, eine Famulatur oder ein PJ Tertial in der Pathologie zu machen. Hierbei kann man das Fachgebiet in behüteter Atmosphäre kennenlernen und wird schnell herausfinden, ob einem die zukünftige Arbeit als Patholog:in gefallen könnte. Für die Auswahl einer geeigneten Weiterbildungsstelle gelten ähnliche Regeln wie für andere Fachgebiete auch. Am allerwichtigsten ist, dass die Chemie im Team stimmt und man sich mit seinem/r zukünftigen Chef:in versteht. Im Vorstellungsgespräch sollte man sich unter anderem danach erkundigen, wie die Fallabnahme durch die Fach- und Oberärzt:innen geregelt ist, ob die Einsendezahlen der Einrichtung für eine Weiterbildung innerhalb der Regelzeit ausreichen und ob es gegebenenfalls die Möglichkeit gibt, eigenen Forschungsinteressen nachzugehen. Für gewöhnlich ist es auch kein Problem, einen Tag lang zu hospitieren und so in die Arbeitsabläufe hineinzuschnuppern. Hierbei sollte man sich unbedingt mit anderen Weiterbildungsassistent:innen und auch den MTAs unterhalten – die können einem manchmal die realistischste Einschätzung über den Alltag in einem Institut geben.

    In welchen Bereichen innerhalb der Pathologie wird derzeit besonders geforscht? Und wird der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) Ihr Berufsfeld stark verändern?
    Ströbel: In der onkologischen Medizin (heute dem Hauptbetätigungsgebiet der meisten Patholog:innen) sind aktuell molekular-zielgerichtete Therapien und Immuntherapien die bestimmenden Themen. Die Forschungsmöglichkeiten in der Pathologie sind zu vielfältig, um sie hier umfassend darstellen zu können, aber hauptsächliche Themengebiete liegen sicherlich in den Bereichen Aufklärung von Pathomechanismen, Etablierung von diagnostischen oder prädiktiven Biomarkern – hierdurch auch Arbeit an der Klassifikation von Erkrankungen und der Identifikation neuer Ansatzpunkte für molekulare oder immunologische Therapien. In methodischer Hinsicht liegen aktuelle Entwicklungen unter anderem in der Epigenetik und Metabolomforschung und auch der Proteomik – alles Techniken, die in der Pathologie bislang noch relativ wenig vertreten sind. Ein wichtiges und sehr aktuelles Thema ist natürlich auch die Einführung und Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI). Dieses Thema wird uns in naher Zukunft in Diagnostik und Forschung intensiv begleiten und sicher auch das Fachgebiet in Teilen verändern. Meiner Meinung nach sollten Patholog:innen diesen Prozess proaktiv nutzen und mitgestalten: Hier tut sich ein vollkommen neues Forschungsfeld mit zahllosen Entwicklungsmöglichkeiten auf, das auch für junge Wissenschaftler:innen attraktiv sein könnte, die sich vor allem für IT und bislang eher wenig für die Pathologie interessiert haben und daher in der Vergangenheit andere Ausbildungsfächer gewählt haben. Wir sollten diese Entwicklung als riesige Chance sehen; eine Bedrohung für unser Fach sehe ich darin nicht.

    Für junge Leute spielt Work-Life-Balance bei der Berufswahl eine immer wichtigere Rolle. Wie sieht es diesbezüglich in der Pathologie aus, gerade im Vergleich zu anderen Fachgebieten?
    Försch: Dies ist definitiv ein Plus für die Pathologie, da es in der Regel keine Nacht- und Wochenenddienste gibt, die für ein Familienleben oder zeitintensive Hobbys zur Herausforderung werden können. Das heißt aber nicht, dass man in der Pathologie faulenzen kann – im Gegenteil. Der Vorteil besteht in meinen Augen darin, dass man selbstbestimmter arbeiten und sich seine Zeit besser einteilen kann als beispielsweise in der direkten Patientenversorgung auf Station oder im OP. Auch für die Familienplanung ist das Fachgebiet interessant. Bei uns im Institut zum Beispiel waren zuletzt drei männliche Kollegen jeweils mehrere Monate in Elternzeit und ein Kollege hat danach auf Teilzeit reduziert – in der Pathologie kein Problem.

    Ist die Pathologie ein klassischer Klinikberuf oder gibt es auch die Möglichkeit, sich selbstständig zu machen?
    Schierle: In der Pathologie gibt es sehr viele Möglichkeiten, sich selbständig zu machen. Am einfachsten ist es, wenn eine bestehende Praxis übernommen wird. Leider unterliegen auch wir der Bedarfsplanung, sodass es manchmal nicht ganz einfach ist, an einen Sitz zu kommen. Durch das steigende Durchschnittsalter der Patholog:innen sind inzwischen alle interessiert, nach der Assoziation die Praxis in jüngere Hände zu geben.

    Wie gestaltet sich die Situation in Krankenhäusern für Ihren Fachbereich derzeit bezüglich Bedarf und Arbeitsbelastung?
    Ströbel: Der Bedarf an qualifizierten Patholog:innen ist riesig und wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Die Nachwuchssituation ist zwar befriedigend bis gut, allerdings werden vor allem auch erfahrene Fachärzt:innen mit Spezialwissen benötigt, welche zum Beispiel die Tumorboards souverän bedienen können. Diese Ausbildung braucht Zeit, daher existieren auf dem Arbeitsmarkt so gut wie keine unbesetzten Facharztstellen. Die individuelle Arbeitsbelastung ist dadurch sicherlich hoch, aber nicht höher als in anderen Fächern, die Nacht- und Wochenenddienste leisten müssen. Durch die geregelten Arbeitszeiten und die Möglichkeit zu Teilzeitmodellen ist das Fach auch gerade für Berufsanfänger:innen und junge Familien interessant.

    Gibt es Teilbereiche oder Spezialisierungen innerhalb der Pathologie, die Sie besonders spannend  finden?
    Försch: Wie bereits angeklungen, ist eine der Stärken unseres Fachgebietes, dass es fast das komplette Spektrum der modernen Medizin abbildet. So kann man in nahezu jeden Teilbereich eintauchen und ein:e Expert:in auf dem eigenen Gebiet werden, welche:r Ansehen und Wertschätzung im Institut genießt. Neben den organspezifischen Schwerpunkten finde ich die Molekularpathologie und die digitale Pathologie unendlich spannend und absolut zukunftsweisend. Hier kann man sich sowohl in der Diagnostik als auch in der Wissenschaft komplett ausleben und die Zukunft der Pathologie und damit der Medizin aktiv mitgestalten.

    Welche Themen kommen in naher Zukunft auf Ihr Fachgebiet zu?
    Försch: Wie ebenfalls oben erwähnt, liegt der momentane Schwerpunkt unseres Fachgebietes überwiegend auf onkologischen Fragestellungen. Vielleicht erfährt die Infektionspathologie durch Covid-19 einen gewissen Aufwind, aber dies bleibt abzuwarten. In der Tumorpathologie spielt die molekulare Diagnostik eine zentrale Rolle, da sie die Grundlange für eine personalisierte Medizin darstellt. Ein weiteres, enorm spannendes Feld ist die Digitalisierung in der Pathologie und die Möglichkeit, dass hierdurch Verfahren der Künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens in unserem Fachgebiet Einzug halten. Für junge Mediziner:innen könnte es also nicht spannender sein, sich für eine Laufbahn in der Pathologie zu entscheiden.

    Mit welchen Vorurteilen oder falschen Erwartungen hat Ihr Fachbereich zu kämpfen?
    Ströbel: Für mich persönlich gehört es zur „Tragik“ unseres Faches, dass Nicht-Patholog:innen uns Patholog:innen ausgerechnet da in der Regel nicht würdigen können, wo wir unsere besten Leistungen erbringen. Während auch einem/r Lai:in unmittelbar einleuchtet, dass eine große Operation mit erfolgreich bewältigten intraoperativen Komplikationen eine Spitzenleistung des/r Operateur:in darstellt, die auch von der Öffentlichkeit und im Gefüge einer Klinik entsprechend honoriert wird, ist für eine:n Außenstehende:n die individuelle Leistung eines/r Patholog:in, die für eine besonders komplexe Diagnose benötigt wird, kaum nachvollziehbar. Vielmehr werden wir häufig mit Ungeduld und Unverständnis konfrontiert, warum der endgültige Befund noch nicht erstellt wurde. Das ist absolut verständlich: Für unsere Einsender:innen ist der Unterschied zwischen einer (für den/die Patholog:in) „einfachen“ und einer „schwierigen“ Diagnose in der Regel nicht nachvollziehbar. Ironischerweise verstärkt sich dieses Problem, je besser die Pathologie arbeitet: Wenn Ihre Einsender:innen daran gewöhnt sind, dass Sie Diagnosen unabhängig vom Schwierigkeitsgrad normalerweise zeitnah stellen können, werden Sie auf umso größeres Unverständnis stoßen, wenn ein außergewöhnlich komplexer Fall einmal mehr Zeit in Anspruch nimmt. Dieser öffentlichen Fehlwahrnehmung zu begegnen ist viel schwieriger als dem häufigen genannten Vorurteil, wir Patholog:innen beschäftigten uns hauptsächlich mit der Untersuchung von Leichen, zumal es sich um ein Problem in unserem unmittelbaren Arbeitsumfeld handelt. In beiden Fällen hilft nur die fortwährende geduldige Aufklärung.

    Da sich dieser Beitrag an junge Mediziner richtet, noch die abschließende Frage: Welche konkreten Nachwuchsförderungsprojekte gibt es im Fachbereich Pathologie?
    Beatrix Zeller: Die Deutsche Gesellschaft für Pathologie organisiert seit 2012 alle zwei Jahre eine einwöchige Nachwuchsakademie für herausragende Nachwuchswissenschaftler:innen des Fachbereichs. Es können sich sowohl promovierte Mediziner:innen als auch in der Pathologie forschende Naturwissenschaftler:innen für die Teilnahme bewerben. Außerdem lädt die DGP seit 2018 auch immer bis zu fünf internationale Teilnehmer:innen befreundeter Fachgesellschaften dazu ein. Während des wissenschaftlichen Retreats wird der Nachwuchs von hochrangigen Fachvertreter:innen in den aktuellen Forschungstrends der Pathologie weitergebildet. Außerdem stehen die Themen Forschungsförderung, Karriereaufbau und Good Scientific Practice auf der Agenda und es gibt ein gemeinsames Rahmenprogramm mit den eingeladenen Referent:innen, um den Austausch zwischen den Generationen zu fördern. In diesem Jahr muss die NWA aufgrund der Corona-Pandemie leider ausfallen, wird aber voraussichtlich im Oktober 2021 wieder stattfinden.
    Die Rudolf-Virchow-Stiftung der DGP vergibt jedes Jahr den renommierten Rudolf-Virchow-Preis für herausragende Arbeit auf dem Gebiet der Pathologie. Bewerber:innen müssen unter 40 Jahre alt sein. Der Preis wird immer auf den DGP-Jahrestagungen im Frühjahr verliehen. Zudem vergibt die DGP auf ihrer Jahrestagung zur Förderung des Nachwuchses jedes Jahr ein bis zwei Promotionspreise sowie bis zu vier Posterpreise. Und seit 2012 verleiht die DGP alle zwei Jahre zudem zusammen mit der Novartis Pharma GmbH den Novartis-Preis der DGP für hervorragende Arbeit im Bereich personalisierter Krebsmedizin, die an einem Institut für Pathologie entstanden ist. Auch dieser Preis wird offiziell auf der DGP-Jahrestagung vergeben.
    Auch eine Vergabe von Reisestipendien ist möglich. Im Herbst 2019 hat die Rudolf-Virchow-Stiftung beispielsweise die Vortragsreise von fünf Nachwuchswissenschaftler:innen zum Jahreskongress der Chinese Society of Pathology (CSP) nach Zhengzhou (Henan, China) unterstützt.

     


    Weiterbildung in der PathologieProf. Dr. med. Philipp Ströbel ist Institutsdirektor des Instituts für Pathologie der Universitätsmedizin Göttingen und Nachwuchsbeauftragter im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Pathologie e.V.

     

    Dr. med. Sebastian Försch ist Assistenzarzt am Institut für Pathologie der Universitätsmedizin Mainz und Nachwuchsmitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Pathologie e.V.

     

    Dr. med. Katrin Schierle ist Oberärztin am Institut für Pathologie des Universitätsklinikums Leipzig, Weiterbildungsbeauftragte im Bundesverband Deutscher Pathologen e.V. und Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Geschichte und Ethik der Pathologie der Deutschen Gesellschaft für Pathologie e.V.

     

    Beatrix Zeller M.A. ist Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der Deutsche Gesellschaft für Pathologie e.V.

     

    Alle Bilder: © DGP


    Mehr zur Weiterbildung finden Sie hier.
    Weitere Fachgesellschaften können Sie hier entdecken.

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    Dr. med. Alice Martin

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
    Die Rubrik in der erfahrende Ärzt:innen aus dem Nähkästchen plaudern.


    „Je detaillierter die Beschreibung, umso besser die Diagnose!“

    „Als junge Medizinstudentin habe ich sehr häufig Hautausschläge gesehen und auch schon einmal selbst einen Ausschlag gehabt.

    Sehr erstaunlich ist, wie viele verschiedene Fotos von Hautproblemen existieren und daraus resultierend die Feststellung, wie unterschiedlich die Hautausschläge aussehen können. Durch eine sehr gute Beschreibung lässt sich das Hautproblem jedoch meistens diagnostizieren. Viele Konsile zwischen Ärztinnen und Ärzten laufen manchmal allerdings nur rein deskriptiv, beispielsweise durch Fachbegriffe, ab. Und bei einer sehr guten Beschreibung und einer kurzen Anamnese bedarf es gelegentlich sogar gar keinem Foto.

    Ich hätte mir gewünscht, im Medizinstudium einen noch stärkeren Fokus auf diese Deskription zu erhalten. Denn ich merke nun selbst, dass die Dermatologie, genau wie die Augenheilkunde, einer der Fachbereiche ist, in dem man als andere Fachdisziplin Schwierigkeiten hat und meistens nur – salopp formuliert – Kortison verwendet und erst bei ausbleibender Verbesserung einen Arzt einschaltet.“


    Dr. med. Alice Martin ist Hautärztin in Weiterbildung und Mitgründerin der Online-Hautarztpraxis dermanostic, sowie dem Online-Portal zur medizinischen Weiterbildung medi-login. Sie tritt als Speakerin im Bereich „Digital Health“ auf und ist seit 2021 als Dozentin an der FOM Hochschule tätig.

    Dr. med. Ole Martin

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    „Nehmt euch die Zeit und schnuppert auch in medizinische Berufe fernab des OP-Saales“

    „Ärzte dürfen keine Fehler machen!“ Wer mit Menschenleben arbeitet, kann es sich nicht erlauben, unkonzentriert zu sein, zu zögern oder gar an sich selbst zu zweifeln.
    Das ist ein Mantra, nach dem junge Mediziner:innen in der Regel leben, ja sogar leben müssen. Tagtäglich mit Krankheit, Gesundheit, Leben und Tod konfrontiert zu werden, macht eine solche Einstellung erforderlich.

    Als Arzt in einem Unternehmen zu arbeiten, bedeutet hingegen eine ganz andere Fehlerkultur: Während Fehler während einer medizinischen Behandlung auf keinen Fall passieren dürfen, gehört das „Fehler-Machen“ in der freien Wirtschaft mit dazu – und wird sogar eingefordert. Wie im alltäglichen Leben sind Fehler häufig die Grundvoraussetzung dafür, dass man lernt und über sich hinauswächst. Im Vergleich zu einer Arbeit am OP-Tisch oder im Behandlungszimmer muss im Unternehmens-Kontext viel ausprobiert und gewagt werden – seien es neue Geschäftsmodelle, verrückte Werbekampagnen oder innovative Vertriebsstrategien.

    Die beiden Fehlerkulturen könnten gegensätzlicher nicht sein. Das ist aber auch nicht schlimm! Unterschiedliche Umstände verlangen unterschiedliche Normen. Wichtig ist aber, dass man sich dieser verschiedenen Welten bewusst wird. Tut man dies nicht, läuft man Gefahr, die ärztliche Fehlerkultur auch auf andere Lebensbereiche zu übertragen.

    Was kann man also tun? Ich kann euch nur empfehlen, neben eurer ärztlichen Ausbildung auch mal ein Praktikum im nicht-ärztlichen Bereich, wie zum Beispiel in einem Unternehmen, zu machen. Dadurch habt ihr die Chance, beide Welten kennenzulernen und könnt dann eine Entscheidung treffen, für welchen Weg ihr euch entscheidet.


    Dr. med. Ole Martin hat an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Medizin studiert und anschließend an der Düsseldorfer Universitätsklinik seine Facharztausbildung für Radiologie begonnen. Schon früh wollte er sich für bessere Lösungen in der medizinischen Versorgung einsetzen. Daher baute er seit 2018 als CTO die medizinischen Online-Lernplattform medi-login auf. 2019 gründete er dann zusammen mit seiner Frau Dr. Alice Martin und dem Ärzte-Ehepaar Dr. Estefanía und Patrick Lang die Online-Hautarztpraxis dermanostic, bei der er als Geschäftsführer tätig ist.

    Uwe Michael Glatz

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    „Kümmert euch frühzeitig um eure Altersvorsorge und finanzielle Absicherung!“

    „Lange Zeit hatte ich selbst die Themen Absicherung, Vorsorge und Vermögensaufbau vernachlässigt. Im Berufsalltag stand die medizinische Versorgung der Patienten und die eigene Facharzt-Weiterbildung im Mittelpunkt. Ich habe mir wenig Gedanken darum gemacht, wie ich mit dem Geld, das ich tagtäglich verdiene, sinnvoll umgehe. Dass die Rente der ärztlichen Versorgungswerke im Ruhestand nicht ausreichen wird, um meinen Lebensstandard zu halten, wusste ich ebenfalls nicht.

    Vor einigen Jahren habe ich nach einer persönlichen Krise begonnen, mich in diesen Bereichen zunächst privat weiterzubilden. Diese Entwicklung habe ich dann mit einer IHK-Prüfung abgeschlossen. Heute berate und begleite ich Ärzt:innen und Angehörige anderer medizinischer Berufsgruppen in allen Finanz- und Absicherungsfragen. Mit dem Wissen von heute hätte ich bereits im Studium begonnen, eine zusätzliche private Rente aufzubauen und mich um die Absicherung meiner Arbeitskraft gekümmert. Das geht schon mit relativ kleinen Monatsbeiträgen, die je nach Karrierefortschritt weiter gesteigert werden können. Positiver Nebeneffekt: Man gewöhnt sich an die regelmäßigen Investments und passt seinen Lebensstandard mit der Zeit entsprechend an.“


    Uwe M. Glatz war jahrelang leitender Oberarzt in der Viszeralchirurgie und arbeitet jetzt als Finanzexperte für Ärzt:innen. Ihnen fehlt oftmals die Zeit, sich neben ihrer anspruchsvollen und zeitintensiven Tätigkeit noch mit Fragen der Vorsorge und Absicherung zu beschäftigen.

    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel

    "Wenn ich das gewusst hätte..."
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    „Eignet euch Kompetenzen in Sachen Management und Führung an."

    „Meinen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management habe ich erst relativ spät in meinem beruflichen Werdegang absolviert, also kurz vor meinem Ruf auf die W3-Professur für Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig. Das MBA-Programm war beruflich und auch persönlich die wichtigste und lehrreichste Zeit in meinem Leben nach meinem Medizinstudium.

    Die erworbenen Skills und Kompetenzen wären mir sicherlich bereits viel früher zu Gute gekommen, hätte ich mich zuvor intensiver mit dieser Möglichkeit beschäftigt, die prinzipiell bereits nach zwei Jahren Berufserfahrung möglich gewesen wäre. Ich kann nur dazu raten, diese Zusatzausbildung so früh wie möglich in Betracht zu ziehen, denn Management-, Business- und Führungsthemen werden im Medizinstudium nur marginal adressiert. Diese, wie auch werteorientiertes ärztliches Handeln und wirtschaftliche Grundprinzipien, welche eng miteinander verknüpft sind, sollten aus meiner Sicht fest in das Medizinstudium implementiert werden.“


    Univ.-Prof. Dr. Ines Gockel leitet die Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig, AöR. Sie ist Fachärztin für Chirurgie, Viszeralchirurgie und Spezielle Viszeralchirurgie. Sie absolvierte einen MBA für International Healthcare Management an der Frankfurt School of Finance and Management.

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